Pressemitteilung
Fürth, den 31. Mai 2016
Insolvenzverfahren in Bayern weiterhin rückläufig
Jedoch weiterhin, wenn auch geringerer, Anstieg bei den Unternehmensinsolvenzverfahren
Nach Mitteilung des Bayerischen Landesamts für Statistik wurden im ersten Quartal des Jahres 2016 bei den bayerischen Insolvenzgerichten insgesamt 3 373 Insolvenzverfahren beantragt, darunter 687 Unternehmens- und 1 896 Verbraucherinsolvenzverfahren. Verglichen mit dem ersten Quartal im Jahr 2015 stieg die Anzahl der beantragten Unternehmensinsolvenzverfahren damit um 2,4 Prozent an, während die der beantragten Verbraucherinsolvenzverfahren hingegen um 12,7 Prozent zurückging. Über zwei Drittel (72,3 Prozent bzw. 497 Fälle) der beantragten Unternehmensinsolvenzverfahren wurden eröffnet, während 27,7 Prozent mangels Masse abgewiesen werden mussten. Die Anzahl der eröffneten Unternehmensinsolvenzverfahren erhöhte sich damit um 8,5 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2015. Auf eine beantragte Unternehmensinsolvenz entfielen im Mittel voraussichtliche Gläubigerforderungen in Höhe von 454 175 Euro, was knapp zwei Dritteln (71,2 Prozent) des Wertes im ersten Quartal im Jahr 2015 entspricht (637 477 Euro). Bei den Ver-braucherinsolvenzverfahren lag die durchschnittliche Forderungssumme für ein beantragtes Verfahren im Berichtszeitraum bei 53 851 Euro, während sie im ersten Quartal des Vorjahres 56 229 Euro betragen hatte.
Insgesamt 3 373 Insolvenzverfahren wurden im ersten Quartal 2016 bei den bayerischen Amtsgerichten beantragt, darunter 687 Unternehmensinsolvenzen und 1 896 Verbraucherinsolvenzen. Wie das Bayerische Landesamt für Statistik weiter mitteilt, ging die Anzahl der insgesamt gemeldeten Insolvenzverfahren im Vergleich zum ersten Quartal des Jahres 2015 um 9,4 Prozent zurück. Dies ist vor allem auf die um 12,7 Prozent rückläufigen Verbraucherinsolvenzverfahren zurückzuführen, welche den Großteil (56,2 Prozent) der insgesamt angemeldeten Insolvenzverfahren ausmachen.
Die Anzahl der Unternehmensinsolvenzen lag hingegen um 2,4 Prozent über dem entsprechenden Wert im Vorjahreszeitraum. Die restlichen 790 Insolvenzverfahren betrafen natürliche Personen als Gesellschafter, ehemals selbstständig Tätige, Nachlässe und Gesamtgut; verglichen mit dem Vorjahreszeitraum zeigte sich auch hier ein deutlicher Rückgang (-10,1 Prozent).
Von den insgesamt 687 im Berichtszeitraum beantragten Unternehmensinsolvenzverfahren wurden 72,3 Prozent bzw. 497 Verfahren eröffnet; 190 Verfahren bzw. 27,7 Prozent wurden mangels Masse abgewiesen. Pro Insolvenzantrag eines Unternehmens betrugen die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger durchschnittlich 454 175 Euro und lagen damit deutlich unter dem Niveau des entsprechenden Vorjahreszeitraums (637 477 Euro).
Zum Zeitpunkt des Insolvenzantrags waren bei den Unternehmen, die Insolvenz beantragt und Angaben zu den Beschäftigten gemacht hatten, 2 327 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beschäftigt, während im entsprechenden Vorjahreszeitraum mit 3 477 Beschäftigte deutlich mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern von einer Unternehmensinsolvenz betroffen waren.
Die Hälfte der insolventen Unternehmen (50,8 Prozent) war zum Zeitpunkt des Insolvenzantrags unter acht Jahren alt; fast ein Viertel (23,7 Prozent) der Unternehmen konnten sich nur bis zu drei Jahre lang am Markt halten, bevor sie Insolvenz beantragen mussten. Von den 1 896 im ersten Quartal des Jahres 2016 beantragten Verbraucherinsolvenzverfahren wurden 97,9 Prozent (bzw. 1 856 Verfahren) eröffnet, in 1,7 Prozent der Fälle wurde ein Schuldenbereinigungsplan angenommen und 0,4 Prozent wurden mangels Masse abgewiesen.
Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger gegenüber den Verbrauchern, die Insolvenz anmelden mussten, beliefen sich auf insgesamt 102,1 Millionen Euro und lagen damit in Summe um 16,4 Prozent niedriger als der entsprechende Vorjahreswert. Pro beantragten Verbraucherinsolvenzverfahren betrugen die voraussichtlichen Gläubigerforderungen durchschnittlich 53 851 Euro und lagen damit 4,2 Prozent unter dem Vergleichswert im ersten Quartal des Jahres 2015.