Pressemitteilung

177/2016/55+41/A
Fürth, den 24. Juni 2016

Zum Anti-Drogentag am 26. Juni

Rund 82 Prozent der Krankenhausbehandlungen wegen psychischer Störungen und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen wurden durch legale Drogen verursacht - 779 Menschen sind 2014 am regelmäßigen Gebrauch psychotroper Substanzen gestorben

Im Jahr 2014 führten Ärzte bayerischer Krankenhäuser 68 862 vollstationäre Behandlungen von Patienten mit psychischen Störungen und Verhaltensstörungen verursacht durch psychotrope Substanzen durch. Das waren 2,9 Prozent mehr Fälle als 2013. Wie das Bayerische Landesamt für Statistik weiter mitteilt, waren in 82,3 Prozent der Fälle die Patienten aufgrund des Konsums von legalen Drogen* in stationärer Behandlung.

Anlässlich des Anti-Drogentages am 26. Juni teilt das Bayerische Landesamt für Statistik mit, dass im Jahr 2014 in den bayerischen Krankenhäusern 68 862 vollstationäre Behandlungen von Patienten durchgeführt wurden, die als Hauptdiagnose psychische Störungen und Verhaltensstörungen aufgrund psychotroper Substanzen zeigten.

Zu den psychotropen Substanzen zählen Drogen wie z.B. Tabak, Alkohol, Opium, Cannabis, Kokain, Tabletten und flüchtige Lösungsmittel. Dies waren 2,9 Prozent mehr als im Vorjahr (2013: 66 941).

In 56 642 Fällen war der Konsum von legalen Drogen* wie Alkohol, Tabak, pharmazeutischen oder chemischen Produkten verantwortlich für die Störung. Dies entsprach 82,3 Prozent aller Behandlungsfälle wegen psychischer Störungen und Verhaltensstörungen aufgrund psychotroper Substanzen. Illegale Drogen wie Heroin, Kokain, Opium und Cannabis waren dagegen „nur“ in 12 220 Fällen verantwortlich für einen stationären Krankenhausaufenthalt.

Bei mehr als zwei Dritteln (68,8 Prozent) aller aufgrund des Konsums legaler* Drogen erfolgten Krankenhausbehandlungen waren die Patienten männlich. Mit Blick auf das Alter der Patienten mit der Hauptdiagnose Konsum von legalen Drogen zeigt sich, dass in beinahe einem Viertel (23,3 Prozent) der Fälle die Patienten jünger als 30 Jahre waren.

Bei den Krankenhausbehandlungen aufgrund des Konsums illegaler Drogen waren knapp drei Viertel (74,7 Prozent) aller Patienten männlich. In rund 42 Prozent der Fälle waren die Patienten noch keine 30 Jahre alt. Ein deutlicher Anstieg der Fallzahlen ist in der Altersgruppe der 20 bis unter 25-Jährigen zu verzeichnen.

Weiterhin teilt das Bayerische Landesamt für Statistik mit, dass im Jahr 2014 in Bayern 779 Menschen am regelmäßigen Gebrauch psychotroper Substanzen gestorben sind. 77,5 Prozent (604) der Sterbefälle aufgrund einer Drogenabhängigkeit waren männlich.

Die Mehrheit der Drogen-Sterbefälle ist mit 61,9 Prozent auf den regelmäßigen Konsum legaler Drogen (Alkohol und Tabak) zurückzuführen, so waren etwa in Bayern 479 Sterbefälle aufgrund einer Alkoholabhängigkeit zu verzeichnen.

An Opioiden (wie Morphin und Heroin), Stimulanzien (wie Amphetamine, in diese Kategorie fällt auch die Droge Crystal Meth) und multiplem Substanzgebrauch starben im Jahr 2014 insgesamt 297 Personen.

 

*einschließlich ICD F15 insgesamt (ICD = International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems; F15 = Psychische und Verhaltensstörungen durch andere Stimulanzien)

Weitere Ergebnisse enthält der Statistische Bericht „Krankenhausstatistik – Grunddaten, Diagnosen und Kostennachweis 2014“. Der Bericht kann im Internet unter www.statistik.bayern.de/veroeffentlichungen als Datei kostenlos heruntergeladen werden. Weitere Informationen zum Bezug von Druckausgaben erhalten Sie beim Vertrieb per E-Mail (vertrieb@statistik.bayern.de), Telefon (089 2119-3205) oder Fax (Fax-Nr. 089 2119-3457).

 

Behandlungen von Patienten mit psychischen und Verhaltensstörungen aufgrund psychotroper Substanzen in bayerischen Krankenhäusern 2014 - Vollstationäre Behandlungsfälle  (nur Hauptdiagnosen) -