Pressemitteilung

330/2016/53/G
Fürth, den 18. November 2016

Der bayerische Außenhandel mit Afrika

Zum Tag der Industrialisierung Afrikas am 20. November

Wie das Bayerische Landesamt für Statistik berichtet, exportierte die bayerische Wirtschaft im Jahr 2015 Waren im Wert von 2,8 Milliarden Euro, dies entspricht 1,6 Prozent der gesamten bayerischen Ausfuhren, nach Afrika. Auch bei den Importen nach Bayern spielte Afrika mit einem Importwert von 3,2 Milliarden Euro bzw. Anteil von 2,0 Prozent eine untergeordnete Rolle. Mit einem Anteil von 61,6 Prozent dominierten Rohstoffe die Einfuhren aus Afrika, „Erdöl und Erdgas“ allein hatten bereits einen Anteil von 60,7 Prozent. Libyen, Ägypten, Tunesien, Südafrika, Nigeria und Algerien waren die wichtigsten afrikanischen Einfuhrländer. Bei den Exporten lagen Maschinen*) und Waren der Kraftfahrzeugindustrie an den vordersten Stellen. Südafrika war das bedeutendste Ausfuhrland für bayerische Waren auf dem afrikanischen Kontinent.

Nach Mitteilung des Bayerischen Landesamts für Statistik bezog die bayerische Wirtschaft im Jahr 2015 Waren im Wert von knapp 3,2 Milliarden Euro aus Afrika und lieferte Waren im Wert von rund 2,8 Milliarden Euro dorthin, woraus sich ein Importüberschuss von rund 380 Millionen Euro ergibt. Gemessen am gesamten bayerischen Außenhandel spielt der Handel mit Afrika mit Anteilen von 2,0 Prozent an den Einfuhren und 1,6 Prozent an den Ausfuhren allerdings nur eine untergeordnete Rolle.

Die Bedeutung Afrikas für Bayerns Wirtschaft nahm in den letzten Jahren ab. Während die gesamten bayerischen Exporte und Importe zwischen 2010 und 2015 jeweils um knapp ein Viertel stiegen, stagnierten die bayerischen Exporte nach Afrika (-0,4 Prozent), die Importe aus Afrika gingen sogar um 18,1 Prozent zurück. In den ersten acht Monaten 2016 verringerten sich die Ausfuhren nach Afrika gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 9,1 Prozent und die Einfuhren aus Afrika um 31,9 Prozent.

Importe für knapp 2,0 Milliarden Euro bzw. 61,6 Prozent der bayerischen Einfuhren aus Afrika im Jahr 2015 waren Rohstoffe, darunter machten die „Erdöl und Erdgas“-Lieferungen mit 1,9 Milliarden Euro bzw. 60,7 Prozent den Hauptanteil aus. 17,0 Prozent der bayerischen „Erdöl und Erdgas“-Importe kamen aus Afrika, und zwar aus den Ländern Libyen (5,7 Prozent aller bayerischen „Erdöl und Erdgas“-Importe), Ägypten (3,8 Prozent), Algerien (3,6 Prozent), Nigeria (3,5 Prozent), Tunesien (0,2 Prozent) und Angola (0,1 Prozent). An zweiter Stelle der Importe aus Afrika lagen mit knapp 423 Millionen Euro bzw. einem Anteil von 13,3 Prozent „Geräte zur Elektrizitätserzeugung und –verteilung“.

Die wichtigen Handelspartner der bayerischen Wirtschaft im Importhandel mit Afrika waren Libyen mit 0,4 Prozent der bayerischen Importe sowie mit einem Anteil von jeweils 0,3 Prozent an den bayerischen Importen Ägypten, Tunesien, Südafrika, Nigeria und Algerien.

„Erdöl und Erdgas“ dominierte die bayerischen Importe aus Libyen (99,9 Prozent), Ägypten (78,1 Prozent), Nigeria (97,5 Prozent) und Algerien (99,8 Prozent), der Großteil der Einfuhren aus Tunesien (72,7 Prozent) waren „Geräte zur Elektrizitätserzeugung und –verteilung“. Lediglich Südafrika wies unter den afrikanischen Ländern eine größere Bandbreite bei den bedeutenden Importgütern nach Bayern aus.

Die bayerische Wirtschaft lieferte insbesondere „Maschinen“*) (22,3 Prozent), „Personenkraftwagen und Wohnmobile“ (16,8 Prozent) sowie „Fahrgestelle, Karosserien, Motoren, Teile und Zubehör für Kraftfahrzeuge und dergleichen“ (11,4 Prozent) nach Afrika.

Die wichtigsten Exportländer für die bayerische Wirtschaft waren wiederum Südafrika (0,6 Prozent der bayerischen Exporte) sowie Ägypten und Algerien mit jeweils 0,2 Prozent der bayerischen Exporte.

 

*) Maschinen: Warengruppen und -untergruppen der Ernährungswirtschaft und der Gewerblichen Wirtschaft (EGW Rev. 2002) EGW841 bis EGW859.

 
Regionalisierte Zahlen stehen nicht zur Verfügung.

 
Ausführliche Ergebnisse enthalten der Statistische Bericht „B3002C 201500 Ausfuhr und Einfuhr Bayerns 2015 - Endgültige Ergebnisse“ sowie die monatlichen Statistischen Berichte „B3000C“ zum bayerischen Außenhandel. Die Berichte können im Internet unter www.statistik.bayern.de/veroeffentlichungen als Datei kostenlos heruntergeladen werden. Weitere Informationen zum Bezug von Druckausgaben erhalten Sie beim Vertrieb per E-Mail (vertrieb@statistik.bayern.de), Telefon (089 2119-3205) oder Fax (Fax-Nr. 089 2119-3457).