Pressemitteilung

42/2016/52/D
Fürth, den 25. Februar 2016

Insolvenzverfahren in Bayern weiterhin rückläufig

Spürbarer Anstieg bei den Unternehmensinsolvenzverfahren

Nach Mitteilung des Bayerischen Landesamts für Statistik wurden im Jahr 2015 bei den bayerischen Insolvenzgerichten insgesamt 14 572 Insolvenzverfahren beantragt, darunter 3 195 Unternehmens- und 8 093 Verbraucherinsolvenzverfahren. Verglichen mit dem Jahr 2014, stieg die Anzahl der beantragten Unternehmensinsolvenzverfahren damit um 8,4 Prozent an. Die Zahl der beantragten Verbraucherinsolvenzverfahren ging hingegen um 9,0 Prozent zurück. Über zwei Drittel (73,3 Prozent bzw. 2 341 Fälle) der beantragten Unternehmensinsolvenzverfahren wurden eröffnet, während 26,7 Prozent mangels Masse abgewiesen werden mussten. Die Anzahl der eröffneten Unternehmensinsolvenzverfahren erhöhte sich damit um 7,7 Prozent gegenüber dem Jahr 2014. Auf eine beantragte Unternehmensinsolvenz entfielen im Mittel voraussichtliche Gläubigerforderungen in Höhe von 721 887 Euro, was knapp zwei Dritteln des Wertes aus dem Jahr 2014 entspricht (damals 1 040 131 Euro je beantragte Unternehmensinsolvenz). Bei den Verbraucherinsolvenzverfahren lag die durchschnittliche Forderungssumme für ein beantragtes Verfahren im Jahr 2015 bei 51 751 Euro, während sie im Vorjahr 55 383 Euro betragen hatte.

Insgesamt 14 572 Insolvenzverfahren wurden im Jahr 2015 bei den bayerischen Amtsgerichten beantragt, darunter 3 195 Unternehmensinsolvenzen und 8 093 Verbraucherinsolvenzen. Wie das Bayerische Landesamt für Statistik weiter mitteilt, ging die Anzahl der insgesamt gemeldeten Insolvenzverfahren im Vergleich zum Jahr 2014 um 5,4 Prozent zurück.

Dies ist vor allem auf die um 9,0 Prozent rückläufigen Verbraucherinsolvenzverfahren zurückzuführen; die Anzahl der Unternehmensinsol-venzen lag hingegen um 8,4 Prozent über dem entsprechenden Wert des Vorjahres. Die restlichen 3 284 Insolvenzverfahren betrafen natürliche Personen als Gesellschafter, ehemals selbstständig Tätige, Nachlässe und Gesamtgut; verglichen mit dem Vorjahreszeitraum zeigte sich auch hier ein deutlicher Rückgang (-7,9 Prozent).

Von den insgesamt 3 195 im Berichtszeitraum beantragten Unternehmensinsolvenzverfahren wurden 73,3 Prozent bzw. 2 341 Verfahren eröffnet; 854 Verfahren bzw. 26,7 Prozent wurden mangels Masse abgewiesen. Pro Insolvenzantrag eines Unternehmens betrugen die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger durchschnittlich 721 887 Euro und lagen damit deutlich unter dem Niveau des entsprechenden Vorjahreszeitraums (1 040 131 Euro).

Zum Zeitpunkt des Insolvenzantrags waren bei den Unternehmen, die Insolvenz beantragt und Angaben zu den Beschäftigten gemacht hatten, 14 243 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beschäftigt, während im Vorjahr mit 20 464 Beschäftigte deutlich mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern von einer Unternehmensinsolvenz betroffen waren.

Gut die Hälfte der insolventen Unternehmen (52,9 Prozent) war zum Zeitpunkt des Insolvenzantrags unter acht Jah-ren alt; gut ein Viertel (26,7 Prozent) der Unternehmen konnten sich nur bis zu drei Jahre lang am Markt halten, bevor sie Insolvenz beantragen mussten.

Von den 8 093 im Jahr 2015 beantragten Verbraucherinsolvenzverfahren wurden 98,2 Prozent (bzw. 7 946 Verfahren) eröffnet, in 1,6 Prozent der Fälle wurde ein Schuldenbereinigungsplan angenommen und 0,2 Prozent wurden mangels Masse abgewiesen.

Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger gegenüber den Verbrauchern, die Insolvenz anmelden mussten, beliefen sich auf insgesamt 418,8 Milli-onen Euro und lagen damit in Summe um 15 Prozent niedriger als im Jahr 2014. Pro beantragten Verbraucherinsolvenzverfahren betrugen die voraussichtlichen Gläubigerforderungen durchschnittlich 51 751 Euro und bewegten sich damit 6,6 Prozent unter dem Vergleichswert des Jahres 2014.

 

Ausführliche Ergebnisse enthält der in Kürze erscheinende Statistische Bericht "Insolvenzverfahren in Bayern im Jahr 2015“ (Bestellnummer: D31003 201500). Der Bericht kann im Internet unter www.statistik.bayern.de/veroeffentlichungen als Datei kostenlos heruntergeladen werden. Weitere Informationen zum Bezug von Druckausgaben erhalten Sie beim Vertrieb per E-Mail (vertrieb@statistik.bayern.de), Telefon (089 2119-3205) oder Fax (Fax-Nr. 089 2119-3457).

 

Beantragte Insolvenzverfahren in Bayern im Jahr 2015