Pressemitteilung

70/2016/55/A
Fürth, den 18. März 2016

2015 wieder weniger Schwangerschaftsabbrüche

Zweitniedrigste Zahl seit 2000

Im Jahr 2015 wurden 11 821 Schwangerschaftsabbrüche bei Frauen mit Wohnsitz in Bayern durchgeführt. Nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik sank die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche damit um 2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf den zweitniedrigsten Stand seit 2000.

Im Jahr 2015 wurden insgesamt 11 821 Schwangerschaftsabbrüche bei Frauen mit einem Wohnsitz in Bayern durchgeführt. Das waren nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik 2,3 Prozent weniger als im Vorjahr (2014: 12 102).

Damit setzte sich der seit dem Jahr 2004 rückläufige Trend bei den Schwangerschaftsabbrüchen in Bayern weiter fort, dessen einzige Ausnahmen die Jahre 2011 und 2014 mit jeweils einem Anstieg darstellten.

Wie das Bayerische Landesamt für Statistik weiter mitteilt, waren fast 70,0 Prozent der betroffenen Frauen zum Zeitpunkt des Schwangerschaftsabbruches zwischen 18 und 34 Jahre alt, damit blieb der Anteil dieser Altersgruppe gegenüber 2000 (71,8 Prozent) fast unverändert.

18,4 Prozent der Frauen, die einen Abbruch vornahmen, waren 35 bis 39 Jahre alt, im Vergleich dazu waren es 2000 in dieser Altersgruppe 17,0 Prozent. In 8,8 Prozent der Fälle waren die Frauen 40 Jahre oder älter (2000: 6,9 Prozent). Bemerkenswert ist, dass 2015 der Anteil der unter 18-Jährigen mit nahezu 3,0 Prozent weiter gesunken ist.

Differenziert nach dem Familienstand, machten verheiratete Frauen im Jahr 2015 einen Anteil von 41,5 Prozent unter den Schwangerschaftsabbrüchen aus. Im Jahr 2000 betrug der Anteil der verheirateten Frauen sogar 48,3 Prozent.

88,0 Prozent der Schwangerschaftsabbrüche führten die Ärzte in gynäkologischen Arztpraxen bzw. OP-Zentren ambulant durch. Im Jahr 2000 wurden mit 81,7 Prozent etwas weniger Abbrüche in gynäkologischen Praxen/OP-Zentren vorgenommen.

Nur 850 und damit 7,2 Prozent der Schwangerschaftsabbrüche fanden 2015 ambulant in Krankenhäusern statt (2000: 2 159 bzw. 13,0 Prozent). In 571 Fällen bzw. 4,8 Prozent der Schwangerschaftsabbrüche war der Eingriff im Jahr 2015 mit einem stationären Krankenhausaufenthalt verbunden (2000: 874 bzw. 5,3 Prozent).

Die meisten Schwangerschaftsabbrüche (73,1 Prozent) wurden mit der Absaugmethode (Vakuumaspiration) durchgeführt, bei 15,6 Prozent kamen medikamentöse Verfahren zum Einsatz.

 

Regionalisierte Zahlen stehen nicht zur Verfügung.

 

Schwangerschaftsabbrüche von Frauen mit Wohnsitz in Bayern, 2000 und 2004 bis 2015 nach Alter, Familienstand der Schwangeren sowie Ort des Eingriffs