Pressemitteilung

110/2018/41/A
Fürth, den 14. Mai 2018

15 638 Einbürgerungen im Jahr 2017 in Bayern

Rund zwölf Prozent der Eingebürgerten kommen aus der Türkei – Deutlicher Anstieg bei Personen aus dem Vereinigten Königreich seit dem Brexit

Im Jahr 2017 erhielten in Bayern insgesamt 15 638 ausländische Personen, darunter 8 781 Frauen, die deutsche Staatsbürgerschaft. Dies sind nach Mitteilung des Bayerischen Landesamts für Statistik 1 244 Personen mehr als 2016. Mit 1 926 Eingebürgerten oder rund zwölf Prozent stellten Personen mit türkischer Staatsangehörigkeit nach wie vor die größte Gruppe. Über 77 Prozent der Eingebürgerten waren jünger als 45 Jahre. Aufgrund der hohen Ausländeranteile der Großstädte München, Nürnberg und Augsburg verzeichneten die Regierungsbezirke Oberbayern (7 271), Schwaben (2 390) und Mittelfranken (2 364) die meisten Einbürgerungen.

Die Zahl der Einbürgerungen in Bayern hat sich 2017 gegenüber dem Vorjahr um knapp neun Prozent erhöht. Nach Mitteilung des Bayerischen Landesamts für Statistik erhielten 15 638 ausländische Personen (8 781 Frauen und 6 857 Männer) im Jahr 2017 im Freistaat Bayern die deutsche Staatsangehörigkeit. Damit wurden 1 244 Personen mehr als im Jahr 2016 eingebürgert. 61,5 Prozent (9 616 Personen) der im Jahr 2017 Eingebürgerten behielten nach der Einbürgerung ihre frühere Staatsange-hörigkeit bei.

Wie das Bayerische Landesamt für Statistik weiter mitteilt, hatten zum Zeitpunkt ihrer Einbürgerung 69 Prozent (10 732 Personen) eine europäische, 19 Prozent (2 902 Personen) eine asiatische, acht Prozent (1 226 Personen) eine afrikanische und vier Prozent (701 Personen) eine amerikanische Staatsangehörigkeit. Weniger als ein Prozent hatte eine australische bzw. ozeanische Staatsangehörigkeit (zwei Personen) oder war staatenlos bzw. wies eine ungeklärte Staatsangehörigkeit auf (75 Personen).

Nach den fünf häufigsten Herkunftsländern gegliedert, stellten die Personen mit
türkischer Staatsangehörigkeit mit 1 926 Eingebürgerten erneut die größte Gruppe, gefolgt von Personen aus Rumänien (1 245 Personen), Vereinigtes Königsreich (974 Personen), Polen (877 Personen) und Italien (607 Personen).

Bemerkenswert an den aktuellen Zahlen ist der deutliche Anstieg der Einbürgerungen von Personen aus dem Vereinigten Königsreich. Während in den Jahren 2011 bis 2015 jährlich nur zwischen 35 und 90 Personen aus dem Vereinigten Königreich eingebürgert wurden, ist die Zahl im Jahr 2016 - dem Jahr des Referendums über den Verbleib des Vereinigten Königreichs in der Europäischen Union - bereits auf 313 Personen angestiegen.

Im vorliegenden Berichtsjahr 2017 hat sich die Zahl der Eingebürgerten aus dem Vereinigten Königreich nun nochmal auf 974 Personen erhöht und sich damit gegenüber dem Vorjahr mehr als verdreifacht.

Von den im Jahr 2017 Eingebürgerten waren elf Prozent (1 713 Personen) jünger als 18 Jahre, 67 Prozent (10 401 Personen) waren 18 bis unter 45 Jahre, 17 Prozent (2 733 Personen) 45 bis unter 60 Jahre und fünf Prozent (791 Personen) hatten ein Alter von 60 Jahren oder mehr erreicht.

Zum Zeitpunkt ihrer Einbürgerung lag von 46,5 Prozent der Eingebürgerten (7 271 Personen) der Hauptwohnsitz im Regierungsbezirk Oberbayern. In Schwaben lebten 15 Prozent (2 390), in Mittelfranken ebenfalls 15 Prozent (2 364), in Unterfranken sieben Prozent (1 102), in der Oberpfalz und in Niederbayern jeweils sechs Prozent (jeweils 893) und im Regierungsbezirk Oberfranken fünf Prozent (725) der eingebürgerten Personen.

Regionalisierte Ergebnisse enthält der in Kürze erscheinende Statistische Bericht „Einbürgerungen in Bayern 2017.“ Der Bericht kann im Internet unter www.statistik.bayern.de/veroeffentlichungen als Datei kostenlos heruntergeladen werden. Weitere Informationen zum Bezug von Druckausgaben erhalten Sie beim Vertrieb per E-Mail (vertrieb@statistik.bayern.de), Telefon (089 2119-3205) oder Fax (Fax-Nr. 089 2119-3457).