Pressemitteilung
Fürth, den 22. August 2018
Bayerische Getreideernte bricht um fast elf Prozent ein
Aktuelle Ertragsmessungen bestätigen die bisher vorliegenden Schätzungen
Nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik wird weiterhin eine Getreideernte (ohne Körnermais und Corn-Cob Mix) von insgesamt 6,2 Millionen Tonnen prognostiziert. Dies bestätigen die bisher ausgewerteten Ertragsmessungen aus der Ernte- und Qualitätsermittlung in Verbindung mit Ertragsschätzungen der amtlichen Berichterstatter (Berichtsmonat Juli). Die vorherrschenden extremen Wetterbedingungen in vielen Regionen Bayerns beeinflussten das Pflanzenwachstum und die Kornreifung negativ. Im Vergleich zum Vorjahr führte dies zu einer Ernteeinbuße von 10,8 Prozent. Die flächenstärkste Getreideart Winterweizen weist voraussichtlich gegenüber dem Vorjahr mit 71,0 Dezitonnen je Hektar einen deutlich niedrigeren Ertrag (-6,9 Prozent) auf, Wintergerste geschätzt sogar nur einen Hektarertrag von 61,7 Dezitonnen (-18,0 Prozent).
Die lang anhaltende trockene, warme und sonnige Witterung bis Mitte Mai führte zu einer schnellen Pflanzenentwicklung. Niederschläge im Mai sind regional sehr unterschiedlich ausgefallen. Durch die anhaltende sehr warme, trockene Witterung im Juni und Juli fand der Erntebeginn früher statt. Die Ertragshöhe hängt in diesem Jahr sehr stark von der jeweiligen Wasserversorgung und -verfügbarkeit ab, wodurch die Erträge regional sehr unterschiedlich ausfallen können.
Nach den bisher ausgewerteten Ertragsmessungen im Rahmen der „Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung“ in Verbindung mit den Ertragsschätzungen der amtlichen Berichterstatter (Berichtsmonat Juli) wird nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik im Jahr 2018 in Bayern eine Getreideernte (ohne Körnermais und Corn-Cob-Mix) von rund 6 249 700 Tonnen (t) erwartet. Damit läge die Erntemenge voraussichtlich geringfügig über der Ertragsschätzung der amtlichen Berichterstatter vom Berichtsmonat Juni (6 221 400 t) und mit -10,8 Prozent immer noch deutlich unter der des Vorjahres.
Nach den aktuellsten Meldungen ist der Durchschnittsertrag bei der flächenstärksten Getreideart Winterweizen auf 71,0 Dezitonnen (dt) zurückgegangen, das sind 6,9 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Bei einer gleichzeitigen Flächenabnahme in Höhe von 2,1 Prozent auf 498 600 Hektar (ha) errechnet sich beim Winterweizen eine Erntemenge von rund 3,5 Millionen t, 9,0 Prozent weniger als im Vorjahr.
Der Hektarertrag bei Wintergerste liegt nach derzeitigen Berechnungen bei voraussichtlich 61,7 dt. Dies wäre ein Rückgang um 18,0 Prozent. Bei einer gegenüber dem Vorjahr geringfügig höheren Fläche von rund 231 600 ha (+0,9 Prozent zu 2017) errechnet sich eine Erntemenge von rund 1,4 Millionen t (-17,3 Prozent zu 2017).
Nach den derzeitigen Angaben liegt der durchschnittliche Hektarertrag bei Sommergerste bei 49,3 dt. Der gegenüber dem Vorjahr deutlich niedrigere Flächenertrag (-8,9 Prozent) wird durch eine Ausweitung des Anbaus auf rund 108 000 ha (+9,8 Prozent zu 2017) kompensiert. Die prognostizierte Erntemenge in Höhe von rund 532 200 t entspricht somit in etwa der des Vorjahres.
Der Ertrag bei Roggen und Wintermenggetreide liegt voraussichtlich bei 47,7 dt, das ist ein Minus von 6,4 Prozent gegenüber 2017. Da die Anbaufläche auf rund 36 300 Hektar (+8,3 Prozent) gestiegen ist, würde die Erntemenge immerhin noch um 1,5 Prozent auf 173 400 t zunehmen.
Bei Winterraps sind nach den Angaben deutliche Ertragseinbußen zu erwarten. Der geschätzte Hektarertrag von 32,6 dt unterschreitet den Vorjahreswert erheblich (-14,6 Prozent). Da auch die Winterrapsfläche mit voraussichtlich 116 900 ha (-1,3 Prozent zu 2017) leicht rückläufig ist, reduziert sich die prognostizierte Erntemenge deutlich auf nur noch rund 381 100 t (-15,7 Prozent zu 2017).
Die zweiten Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik beruhen auf den bisher ausgewerteten Ertragsmessungen im Rahmen der „Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung“ in Verbindung mit den Ertragsschätzungen aus der Ernte- und Betriebsberichterstattung (Berichtmonat Juli) und den vorläufigen Ergebnissen der Bodennutzungshaupterhebung. Die Angaben müssen weiterhin als Näherungswerte herangezogen werden. In den nächsten Wochen werden aktualisierte Meldungen vorliegen und im Januar/Februar 2019 die endgültigen Ergebnisse.
Regionalisierte Zahlen stehen nicht zur Verfügung.
Ausführliche Ergebnisse enthält der im Frühjahr 2019 erscheinende Statistische Bericht „Ernte der Feldfrüchte und des Grünlandes in Bayern 2018“. Weitere Informationen zum Bezug von Druckausgaben erhalten Sie beim Vertrieb per E-Mail (vertrieb@statistik.bayern.de), Telefon (089 2119-3205) oder Fax (Fax-Nr. 089 2119-3457).