Pressemitteilung

284/2018/36/Q
Fürth, den 14. November 2018

Bayerische Unternehmen verwendeten 2017 um 5,7 Prozent weniger potenziell klimawirksame Stoffe als im Vorjahr

Das Treibhauspotenzial der von bayerischen Unternehmen 2017 verwendeten klimawirksamen Stoffe lag um 31,5 Prozent unter dem des Vorjahres

Im Jahr 2017 wurden von bayerischen Unternehmen 2 124 Tonnen potenziell
klimawirksame Stoffe verwendet, um 5,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Wie das Bayerische Landesamt für Statistik weiter mitteilt, entfielen fast 40 Prozent auf den Stoff R 134a, der überwiegend als Kältemittel in Kühl-, Gefrier- und Klimaanlagen zum Einsatz kommt. Das Treibhauspotenzial (Global Warming Potential – GWP) der 2017 von bayerischen Unternehmen verwendeten klimawirksamen Stoffe lag bei 2,5 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten, 31,5 Prozent weniger als im Jahr zuvor.

Im Jahr 2017 haben nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik 1 469 bayerische Unternehmen rund 2 124 Tonnen potenziell klimawirksame Stoffe zur Herstellung und Wartung ihrer Produkte verwendet, das waren 5,7 Prozent weniger als im Jahr 2016. Dabei handelte es sich überwiegend um Kältemittel, die bei der Erstbefüllung bzw. der Instandhaltung von Kühl-, Gefrier- und Klimaanlagen (2 021Tonnen) zum Einsatz kamen. Als Treibmittel, u. a. zur Herstellung von chemischen Erzeugnissen, sowie als sonstiges Mittel (z. B. als Lösemittel, Ätzgas oder Schutz- und Treibgas) wurden 2017 rund 103 Tonnen eingesetzt. Der am häufigsten – hauptsächlich in Klimaanlagen von Kraftfahrzeugen – eingesetzte Stoff war nach wie vor das Kältemittel R 134a, auf das im Jahr 2017 insgesamt 839 Tonnen, d. h. fast 40 Prozent der insgesamt eingesetzten Menge an potenziell klimawirksamen Stoffen, entfielen. Im Vorjahresvergleich hat sich die Menge an R 134a jedoch nahezu halbiert. Grund hierfür ist, dass dieser Stoff seit 2017 nicht mehr zur Erstbefüllung von Klimaanlagen bei Neufahrzeugen verwendet wird.

Differenziert nach Wirtschaftszweigen zeigt sich, dass etwas mehr als die Hälfte (51,9 Prozent bzw. 1 102 Tonnen) der 2017 verwendeten klimawirksamen Stoffe im Kfz-Bereich eingesetzt wurden, gefolgt von 21,6 Prozent bzw. 459 Tonnen im Maschinenbau.

Ein Großteil dieser Stoffe wird in geschlossenen Systemen verwendet, eine Gefährdung der Umwelt tritt also erst bei ihrer Freisetzung auf. Sie werden daher auch als „potenziell emissionsrelevant“ bezeichnet.

Der GWP-Wert eines Stoffes, der üblicherweise in CO2-Äquivalenten ausgedrückt wird, gibt dessen Treibhauspotenzial relativ zu Kohlendioxid (CO2) wieder, wobei das GWP von CO2, welches als Richtgröße dient, 1 beträgt. Das GWP des teilhalogenierten Fluorkohlenwasserstoffes (H-FKW) R 23 hat beispielsweise den Wert 14 800, d.h. eine Tonne des Stoffes ist 14 800-mal klimawirksamer als die gleiche Menge CO2. Umgerechnet entsprach die Menge der von bayerischen Unternehmen verwendeten potenziell klimawirksamen Stoffe 2,5 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten.

Regionalisierte Zahlen stehen nicht zur Verfügung.

Die dargestellten Ergebnisse basieren auf den Zahlen der jährlichen Erhebung über die Verwendung klimawirksamer Stoffe für das Jahr 2017. Diese wird bei Unternehmen durchgeführt, die bestimmte klimawirksame Stoffe herstellen, ein- oder ausführen oder in Mengen von mehr als 20 Kilogramm pro Stoff und Jahr verwenden.