Pressemitteilung

325/2018/45/B
Fürth, den 19. Dezember 2018

Zahl der Strafgefangenen in Bayern 2018 auf gleichbleibendem Niveau

Diebstahl und Unterschlagung häufigste Deliktgruppe

Ende März 2018 waren in den 36 bayerischen Justizvollzugsanstalten 8 335 Strafgefangene und Sicherungsverwahrte inhaftiert, das sind 0,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik waren 95,2 Prozent der einsitzenden Personen Erwachsene (über 21 Jahre), 7,2 Prozent weiblich, 62,3 Prozent hatten eine deutsche Staatsbürgerschaft und 72,8 Prozent waren vorbestraft. 47,4 Prozent der Strafgefangenen verbüßten eine Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr. Diebstahl und Unterschlagung lagen in 21,5 Prozent der Fälle der Haft zugrunde.

Am 31. März 2018 waren nach Mitteilung des Bayerischen Landesamts für Statistik 8 335 Strafgefangene und Sicherungsverwahrte in den 36 bayerischen Justizvollzugsanstalten inhaftiert. Hierin sind Personen in Untersuchungshaft, im Jugendarrest und Personen in sonstiger Freiheitsentziehung (z.B. Strafarrest oder Abschiebehaft) nicht einbezogen. Im Vergleich zum Vorjahr waren es 13 Strafgefangene und Sicherungsverwahrte weniger (-0,2 Prozent). Verglichen mit dem bisherigen Höchststand (9 860) im Jahr 2007 ist die Zahl der Inhaftierten im Jahr 2018 deutlich niedriger (-15,5 Prozent).

Im Jahr 2018 machten die über 21-jährigen Erwachsenen mit rund 95,2 Prozent den größten Anteil aller Strafgefangenen und Sicherungsverwahrten aus. In dieser Altersgruppe gab es 7 935 Inhaftierte, zehn Personen weniger als ein Jahr zuvor. Vergleichsweise gering waren mit 4,1 Prozent der Anteil der 18- bis unter 21-jährigen Heranwachsenden und mit 0,7 Prozent der Anteil der 14- bis unter 18-jährigen Jugendlichen. Bei den Heranwachsenden stieg die Zahl der Gefangenen gegenüber dem Vorjahr um 3,0 Prozent und erreichte 345. Die Zahl der im Strafvollzug befindlichen Jugendlichen ist im Vergleich zum Vorjahr (68 Personen) auf 55 gefallen.

In den bayerischen Strafvollzugsanstalten befanden sich 597 Frauen. Dies entsprach einem Frauenanteil von 7,2 Prozent an allen Strafgefangenen und Sicherungsverwahrten. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der weiblichen Insassen um 16 Personen gefallen und die der männlichen um drei Personen gestiegen.

Von den 8 335 Inhaftierten besaßen 5 194 die deutsche und 3 141 eine nicht-deutsche Staatsangehörigkeit. Damit waren 62,3 Prozent der Strafgefangenen und Sicherungsverwahrten Deutsche. Dieser Anteil ist gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken.

72,8 Prozent aller Insassen verbüßten zum wiederholten Male eine Strafe. 73,9 Prozent aller zu einer Freiheitsstrafe (5 701 Personen) und 55,2 Prozent der zu Jugendstrafe verurteilten Gefangenen (315 Personen) waren bereits vorbestraft, 1 967 Häftlinge sogar fünf- bis zehnmal und 882 Insassen elfmal und öfter.

Die häufigste Art der Vorstrafen waren Kombinationen aus Freiheits- und Geldstrafen (1 928 Häftlinge), sowie aus Freiheits- und Jugendstrafen (953 Insassen). Zu einer Freiheitsstrafe allein waren 873 Häftlinge, zu einer Geldstrafe allein 790 Insassen vorverurteilt.

Gemessen an der voraussichtlichen Vollzugsdauer verbüßte 2018 die größte Gruppe der Strafgefangenen mit 3 953 Personen oder 47,7 Prozent eine Haftstrafe bis zu einem Jahr. Zu einer Freiheits- oder Jugendstrafe von mehr als einem und bis zu zwei Jahren wurden 1 757 Strafgefangene verurteilt, was einem Anteil von 21,2 Prozent entsprach. Ein Urteil von mehr als zwei und bis zu fünf Jahren Vollzugsdauer wurde gegen 1 750 Personen oder 21,1 Prozent ausgesprochen. Rund 5,5 Prozent oder 456 Strafgefangene wurden mit einer Haftstrafe von mehr als fünf und bis zu zehn Jahren belegt. Eine Haftstrafe von zehn bis fünfzehn Jahren erhielten 98 Personen oder 1,2 Prozent. 3,2 Prozent oder 268 Personen verbüßten eine lebenslange Haftstrafe. Daneben befanden sich 53 ausschließlich männliche Personen in Sicherungsverwahrung.

65,9 Prozent (5 491 Personen) aller Insassen waren ledig, 17,4 Prozent (1 448 Personen) verheiratet, 15,2 Prozent (1 265 Personen) geschieden und 1,6 Prozent (131 Personen) verwitwet.

Ausführliche Ergebnisse enthält der Statistische Bericht „Strafvollzugsstatistik in Bayern (B6600C 201800)“. Weitere Informationen zum Bezug von Druckausgaben erhalten Sie beim Vertrieb per E-Mail (vertrieb@statistik.bayern.de), Telefon (089 2119-3205) oder Fax (Fax-Nr. 089 2119-3457).


Der Haft lagen Taten folgender Deliktsgruppen zugrunde:

Strafgefangene und Sicherungsverwahrte am 31. März 2018 nach Deliktsgruppen