Pressemitteilung

133/2020/35/M
Fürth, den 28. Mai 2020

Inflationsrate in Bayern im Mai 2020 bei 0,6 Prozent

Wiederholt deutliche Preisrückgänge bei Heizöl und Kraftstoffen

Die Verbraucherpreise in Bayern sind im Vergleich zum Mai des Vorjahres im Gesamtniveau moderat um 0,6 Prozent gestiegen. Am Energiemarkt zeigte sich wiederholt ein deutlicher Preisrückgang: Die Preise für Heizöl sanken im Vergleich zum Mai des Vorjahres um 26,4 Prozent besonders deutlich, bei Kraftstoffen war ein Rückgang von 20,6 Prozent zu beobachten. Ohne Heizöl und Kraftstoffe gerechnet, hätte die Inflationsrate bei 1,5 Prozent gelegen. – Wie das Bayerische Landesamt für Statistik weiter mitteilt, sanken die Verbraucherpreise gegenüber dem vorangegangenen April im Gesamtniveau leicht um 0,2 Prozent. Binnen Monatsfrist sind vor allem die Preise bei Kraftstoffen (-4,1 Prozent) und bei Heizöl (-6,8 Prozent) gefallen. Ebenfalls deutlich gesunken sind die Preise für frisches Gemüse (ohne Kartoffeln) mit -10,5 Prozent, während frisches Obst (+0,5 Prozent) sich im Vergleich zum April geringfügig verteuerte. – Aufgrund der aktuellen Corona-Krise war es auch im Mai noch nicht möglich, überall die sonst üblichen Vor-Ort-Erhebungen durchzuführen. Deswegen wurde weiterhin auf ergänzende Erhebungsverfahren zurückgegriffen. Preisausfälle ließen sich dennoch nicht vermeiden.

Nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik sank die Inflationsrate, das ist die Veränderung des Verbraucherpreisindex für Bayern gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat in Prozent, von 0,9 Prozent im April 2020 auf 0,6 Prozent im Mai 2020. Die Kerninflationsrate, das ist der Gesamtindex ohne Nahrungsmittel und Energie, lag im Mai 2020 mit 1,2 Prozent deutlich höher als die Inflationsrate.

Insbesondere bei Nahrungsmitteln werden die Preise üblicherweise durch Vor-Ort-Erhebungen ermittelt. Auch im Mai waren in diesem Segment die Auswirkungen der Corona-Krise besonders deutlich zu spüren, so dass aufgrund der zahlreichen Preisausfälle an dieser Stelle nicht auf die Preisentwicklungen einzelner Produkte eingegangen werden kann. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind die Preise für frisches Gemüse (ohne Kartoffeln) (+5,5 Prozent) sowie für frisches Obst (+14,0 Prozent) deutlich gestiegen. Weitere Preissteigerungen können bei den Teigwaren, d.h. Nudeln und Nudelfertiggerichte (+2,4 Prozent) sowie bei Reis und Reiszubereitungen (+6,8 Prozent) beobachtet werden.

Auch im Mai lagen die Preise von Heizöl (-26,4 Prozent) und Kraftstoffen (-20,6 Prozent) merklich unter den Vorjahreswerten, während Strom (3,4 Prozent) und Gas (2,8 Prozent) hingegen deutliche Anstiege verzeichneten.

Die Preisentwicklung bei den Wohnungsmieten (ohne Nebenkosten) verlief vergleichsweise moderat. Gegenüber dem Mai des Vorjahres erhöhten sie sich um 1,5 Prozent.

Bei hochwertigen, technischen Produkten kann das Bayerische Landesamt für Statistik im Mai von niedrigeren Preisen im Vergleich zum Vorjahr berichten: So konnten die Verbraucher insbesondere tragbare Computer (-6,3 Prozent) und Fernsehgeräte (-2,1 Prozent) deutlich günstiger beziehen als im Vorjahr.

Die Verbraucherpreise sind im Vergleich zum Vormonat April moderat gesunken (-0,2 Prozent). Im Energiemarkt setzte sich der Abwärtstrend der Vormonate fort: Der Preis für Heizöl ist im Mai um 6,8 Prozent gesunken. Auch die Preise für Kraftstoffe sind im Vergleich zum Vormonat um 4,1 Prozent niedriger.

Die Preiserhebung sah sich im Mai 2020 weiterhin mit Einschränkungen konfrontiert: Auch wenn ab der zweiten Mai-Woche die Ausgangsbeschränkungen gelockert wurden, war häufig eine
Vor-Ort-Preiserhebung nicht möglich oder angemessen. Deshalb wurde auch noch im Mai hauptsächlich auf alternative Erhebungsmethoden (online, telefonisch oder auch schriftlich) zurückgegriffen. Ein Großteil der Güter des Warenkorbs konnte im Mai 2020 wie üblich erhoben werden, da nicht von der Corona-Krise betroffen.

Das Vorgehen wurde national wie auch auf europäischer Ebene eng abgestimmt und Regelungen für den Umgang mit Preisausfällen mit dem Statistischen Bundesamt und Eurostat festgelegt. Ausfälle bestimmter Artikel sind in der Preisstatistik grundsätzlich nicht unüblich, weshalb es bewährte Verfahren im Umgang mit diesen gibt.

Die Presseinformation zum Berichtsmonat Mai 2020 enthält vorläufige Ergebnisse.

Regionalisierte Zahlen stehen nicht zur Verfügung.

Ausführliche Ergebnisse enthält der in Kürze erscheinende Statistische Bericht „Verbraucherpreisindex für Bayern. Monatliche Indexwerte von Januar 2015 bis Mai 2020 mit Gliederung nach Haupt- und Sondergruppen“ (Bestellnummer: M1301C 202005).

Der Bericht kann unter www.statistik.bayern.de/statistik/preise_verdienste/preise als Datei kostenlos heruntergeladen werden. Weitere Informationen zum Bezug von Druckausgaben erhalten Sie beim Vertrieb per E-Mail (vertrieb@statistik.bayern.de), Telefon (0911 98208-6311) oder Fax (Fax-Nr. 0911 98208-6638).