Pressemitteilung

142/2020/31/E
Fürth, den 8. Juni 2020

Heftige Corona-Auswirkungen auf die bayerische Industrie in Bayern im April 2020

Umsatzeinbruch um 34,7 Prozent, Auftragseingänge gehen um 37,2 Prozent zurück

Das Verarbeitende Gewerbe Bayerns musste im April 2020 gegenüber dem Vorjahresmonat ein Umsatzminus von 34,7 Prozent auf rund 20,0 Milliarden Euro verzeichnen. Nach Feststellung des Bayerischen Landesamts für Statistik nahmen die Auslandsumsätze im selben Zeitraum um 42,9 Prozent auf 9,8 Milliarden Euro ab. Die Exportquote betrug 49,0 Prozent. Die Umsätze mit den Ländern der Eurozone fielen sogar um 49,5 Prozent, ihr Anteil am Gesamtumsatz belief sich auf 15,5 Prozent.

Im April 2020 verzeichnete das Verarbeitende Gewerbe Bayerns, das auch den Bergbau und die Gewinnung von Steinen und Erden umfasst, bezogen auf den Berichtskreis „Betriebe mit 50 oder mehr Beschäftigten“, ein Umsatzminus von 34,7 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum. Selbst während der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 musste nur ein maximaler monatlicher Umsatzrückgang von 24,8 % verbucht werden. Wie das Bayerische Landesamt für Statistik weiter mitteilt, entfielen im April 2020 von den 20,0 Milliarden Euro Gesamtumsatz 9,8 Milliarden Euro auf Umsätze mit dem Ausland (-42,9 Prozent) und darunter rund 3,1 Milliarden Euro auf Umsätze mit den Ländern der Eurozone (-49,5 Prozent). Die Anteile der Auslandsumsätze und der Umsätze mit den Eurozonenländern am Gesamtumsatz betrugen nur noch 49,0 bzw. 15,5 Prozent und lagen damit weit unter den entsprechenden Anteilen des Vorjahresmonats (56,0 bzw. 20,0 Prozent).

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie trafen das Verarbeitende Gewerbe Bayerns im April 2020 damit deutlich, wobei die Folgen branchenabhängig unterschiedlich stark ausfielen. Während sich die Umsätze bei den „Herstellern von pharmazeutischen Erzeugnissen“ (-2,1 Prozent) und den „Herstellern von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren (ohne Möbel)“ (-2,7 Prozent) nur geringfügig verringerten, verzeichnete besonders Bayerns bedeutender Wirtschaftszweig „Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen“ ein massives Umsatzminus (-62,0 Prozent). Auch die Branche „Herstellung von Bekleidung“ musste einen heftigen Umsatzrückgang hinnehmen
(-44,6 Prozent).

Ebenso deutlich zeigten sich die Auswirkungen der Corona-Krise bei der Nachfrage nach Gütern des Verarbeitenden Gewerbes. Diese ging im April 2020 gegenüber dem April 2019 preisbereinigt um 37,2 Prozent zurück. Die Bestelleingänge aus dem Inland verringerten sich um 36,0 Prozent, die aus dem Ausland um 37,8 Prozent.

Der Personalstand der bayerischen Industrie lag dagegen Ende April 2020 mit 1,195 Millionen Beschäftigten nur geringfügig unter dem Vorjahresergebnis (-1,4 Prozent).

Ausführliche Monatsergebnisse enthalten die in Kalenderwoche 24 erscheinenden Statistischen Berichte „Verarbeitendes Gewerbe in Bayern im April 2020“ (Bestellnummer: E1101C 202004) und „Index des Auftragseingangs für das Verarbeitende Gewerbe in Bayern im April 2020“ (Bestellnummer: E1300C 202004).

Die Berichte können im Internet unter www.statistik.bayern.de/statistik/wirtschaft_handel/verarbeitendes_gewerbe als Datei kostenlos heruntergeladen werden. Weitere Informationen zum Bezug von Druckausgaben erhalten Sie beim Vertrieb per E-Mail (vertrieb@statistik.bayern.de), Telefon (0911 98208-6311) oder Fax (Fax-Nr. 0911 98208-6638).