Pressemitteilung

212/2020/31/E
Fürth, den 10. August 2020

Bayerische Industrie auch im Juni 2020 im Minus, jedoch deutlich erholt

Umsätze um 4,2 Prozent und Auftragseingänge um 5,5 Prozent im Vergleich zum Juni 2019 niedriger – Deutlich geringere Rückgänge als noch im April und Mai 2020

Das Verarbeitende Gewerbe Bayerns musste im Juni 2020 gegenüber dem Vorjahresmonat ein Umsatzminus von 4,2 Prozent auf rund 27,9 Milliarden Euro verzeichnen. Nach Feststellung des Bayerischen Landesamts für Statistik nahmen die Auslandsumsätze im selben Zeitraum um 4,9 Prozent auf 15,6 Milliarden Euro ab. Die Exportquote betrug 56,1 Prozent. Die Umsätze mit den Ländern der Eurozone fielen um 11,3 Prozent, ihr Anteil am Gesamtumsatz belief sich auf 18,3 Prozent.

Im Juni 2020 verzeichnete das Verarbeitende Gewerbe Bayerns, das auch den Bergbau und die Gewinnung von Steinen und Erden umfasst, bezogen auf den Berichtskreis „Betriebe mit 50 oder mehr Beschäftigten“, einen Umsatzrückgang von 4,2 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum. Damit zeigte sich die bayerische Industrie nach heftigen, coronabedingten Umsatzeinbußen in den Vormonaten (April: -34,7 Prozent; Mai: -34,1 Prozent) wieder deutlich erholt. Wie das Bayerische Landesamt für Statistik weiter mitteilt, entfielen im Juni 2020 von den 27,9 Milliarden Euro Gesamtumsatz 15,6 Milliarden Euro auf Umsätze mit dem Ausland (-4,9 Prozent) und darunter rund 5,1 Milliarden Euro auf Umsätze mit den Ländern der Eurozone (-11,3 Prozent). Die Anteile der Auslandsumsätze und der Umsätze mit den Eurozonenländern am Gesamtumsatz betrugen 56,1 bzw. 18,3 Prozent.

Trotz der allgemeinen Erholung entwickelten sich die Umsätze im Juni 2020 in den einzelnen Branchen des Verarbeitenden Gewerbes in Bayern teilweise gegensätzlich. So konnten der „Maschinenbau“ (+23,2 Prozent) und die „Hersteller von pharmazeutischen Erzeugnissen“ (+22,1 Prozent) ihre Umsätze im Vergleich zum Vorjahresmonat deutlich steigern, während besonders die „Hersteller von Bekleidung“ (-22,9 Prozent) und die „Metallerzeugung und –bearbeitung“ (-22,1 Prozent) hohe Umsatzrückgänge verbuchen mussten. In Bayerns bedeutendem Wirtschaftszweig „Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen“ betrug das Umsatzminus nur noch 12,6 Prozent (April: -62,0 Prozent; Mai: -57,6 Prozent).

Mit deutlichen Einflüssen der Corona-Pandemie zeigte sich auch die Halbjahresbilanz des Verarbeitenden Gewerbes in Bayern. So wurde in den ersten sechs Monaten des Jahres 2020 ein Umsatzminus von 15,1 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum verbucht.

Die Nachfrage nach Gütern des Verarbeitenden Gewerbes ging im Juni 2020 gegenüber dem Vorjahresmonat preisbereinigt um 5,5 Prozent zurück. Auch hier ist eine Erholung nach den massiven Einbußen in den Vormonaten (April: -37,2 Prozent; Mai: -38,7 Prozent) erkennbar. Die Bestelleingänge aus dem Inland lagen mit einem Plus von 25,0 Prozent sogar deutlich über dem Niveau des Vorjahresmonats, während sich die aus dem Ausland um 19,9 Prozent verringerten.

Der Personalstand des Verarbeitenden Gewerbes lag Ende Juni 2020 mit 1,186 Millionen Beschäftigten um 2,1 Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahresmonats.

Ausführliche Monatsergebnisse enthalten die in Kalenderwoche 33/2020 erscheinenden Statistischen Berichte „Verarbeitendes Gewerbe in Bayern im Juni 2020“ (Bestellnummer: E1101C 202006) und „Index des Auftragseingangs für das Verarbeitende Gewerbe in Bayern im Juni 2020“ (Bestellnummer: E1300C 202006). Die Berichte können im Internet unter www.statistik.bayern.de/statistik/wirtschaft_handel/verarbeitendes_gewerbe als Datei kostenlos heruntergeladen werden. Weitere Informationen zum Bezug von Druckausgaben erhalten Sie beim Vertrieb per E-Mail (vertrieb@statistik.bayern.de), Telefon (0911 98208-6311) oder Fax (Fax-Nr. 0911 98208-6638).