Pressemitteilung
Fürth, den 31. August 2020
Inflationsrate in Bayern im August 2020 bei 0,1 Prozent
Deutlicher Rückgang bei Heizöl und Kraftstoffen
Im August 2020 lag die Inflationsrate bei 0,1 Prozent. Damit stagnierten nach Meldung des Bayerischen Landesamts für Statistik die Verbraucherpreise in Bayern im Gesamtniveau den zweiten Monat in Folge. Am Energiemarkt gab es einen starken Preisrückgang: Die Preise für Heizöl sanken im Vergleich zum August 2019 um 35,9 Prozent deutlich, bei Kraftstoffen war ein Rückgang von 11,9 Prozent zu beobachten. Ohne Heizöl und Kraftstoffe gerechnet, hätte die Inflationsrate bei 0,8 Prozent gelegen. – Wie das Bayerische Landesamt für Statistik weiter mitteilt, veränderten sich die Verbraucherpreise im Vergleich zum Juli 2020 im Gesamtniveau nicht (0,0 Prozent). Hierbei sind die Preise bei Kraftstoffen (-1,0 Prozent) leicht gesunken, während die Verbraucher für Heizöl (-7,5 Prozent) deutlich weniger bezahlen mussten. Preisrückgänge wurden ebenfalls für Gemüse (-3,4 Prozent), aber nicht für Obst (0,0 Prozent) verzeichnet.
Nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik lag die Inflationsrate gemessen als Veränderung des Verbraucherpreisindex für Bayern gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat im August 2020 bei 0,1 Prozent und damit in etwa auf demselben Niveau wie im Juli 2020 (0,0 Prozent). Dabei betrug die sogenannte Kerninflationsrate, also der Gesamtindex ohne Nahrungsmittel und Energie, im August 2020 0,8 Prozent, genauso wie im Juli 2020.
Die Preise für Nahrungsmittel sind im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,9 Prozent gestiegen. Dabei zeigen sich zwei unterschiedliche Entwicklungen: Während bei Gemüse (-8,0 Prozent) ein besonders starker Preisrückgang zu verzeichnen war, sind die Preise bei Obst (+7,3 Prozent) und Fleisch und Fleischwaren (+4,7 Prozent) deutlich angestiegen.
Am Energiemarkt sind die Preise im Vergleich zum Vorjahr auch im August bei Heizöl (-35,9 Prozent) und bei Kraftstoffen (-11,9 Prozent) erheblich gesunken. Für Strom (+1,1 Prozent) mussten die Verbraucher wie in den vorangegangenen Monaten hingegen leichte Preissteigerungen hinnehmen, während der Preis für Gas (+0,0 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr konstant geblieben ist.
Die Preisentwicklung bei den Wohnungsmieten (ohne Nebenkosten) verlief im Vergleich zum Gesamtindex überdurchschnittlich. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhten sie sich um 1,6 Prozent.
Bei einigen technischen Produkten waren im August die Preise im Vergleich zum Vorjahr niedriger. So konnten die Verbraucher insbesondere tragbare Computer (-4,1 Prozent) und Fernsehgeräte (-2,7 Prozent) günstiger beziehen als 2019.
Der Verbraucherpreisindex ist im Vergleich zum Vormonat Juli insgesamt unverändert geblieben. Binnen Monatsfrist zeigte sich ein deutlicher Preisrückgang bei Heizöl (-7,5 Prozent), wohingegen die Preise für Kraftstoffe nur leicht um 1,0 Prozent nachgaben. Die Preise für Nahrungsmittel sind im Vergleich zum Vormonat leicht gesunken (-0,2 Prozent), hierbei war vor allem die Preisentwicklung von Gemüse (-3,4 Prozent) auffällig.
Nach Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie im Frühjahr und Frühsommer konnte seit Juli die übliche Erhebungspraxis, d.h. die Vor-Ort-Erhebung wieder flächendeckend durchgeführt werden.
Die temporäre Senkung der Mehrwertsteuer zum 01.07.2020 stellt die Verbraucherpreisstatistik vor große Herausforderungen, da die Weitergabe an die Kunden von den Geschäften technisch auf unterschiedliche Weise realisiert wird. Diese Unterschiede erschweren die Preiserhebung und -ermittlung vor Ort in den verschiedenen Berichtsstellen. Der Umgang mit der Mehrwertsteuersenkung wurde zwischen dem Statistischen Bundesamt und den Statistischen Landesämtern eng abgestimmt.
Die tatsächlichen Auswirkungen der temporären Mehrwertsteuersenkung auf die Inflationsrate lassen sich nur schwer abschätzen, da bei beobachteten Preisänderungen (online oder im Rahmen der Vor-Ort-Erhebung) nicht durchgängig ein Zusammenhang zur Steuersenkung herzustellen ist.
Die Presseinformation zum Berichtsmonat August 2020 enthält vorläufige Ergebnisse.
Regionalisierte Zahlen stehen nicht zur Verfügung.
Ausführliche Ergebnisse enthält der in Kürze erscheinende Statistische Bericht „Verbraucherpreisindex für Bayern. Monatliche Indexwerte von Januar 2015 bis August 2020 mit Gliederung nach Haupt- und Sondergruppen“ (Bestellnummer: M1301C 202008).
Der Bericht kann unter www.statistik.bayern.de/statistik/preise_verdienste/preise als Datei kostenlos heruntergeladen werden. Weitere Informationen zum Bezug von Druckausgaben erhalten Sie beim Vertrieb per E-Mail (vertrieb@statistik.bayern.de), Telefon (0911 98208-6311) oder Fax (Fax-Nr. 0911 98208-6638).