Pressemitteilung

263/2020/35/M
Fürth, den 29. September 2020

Inflationsrate in Bayern im September 2020 bei -0,2 Prozent

Weiterhin deutliche Rückgänge auf dem Energiemarkt

Im September 2020 lag die Inflationsrate bei -0,2 Prozent. Damit sind nach Meldung des Bayerischen Landesamts für Statistik die Verbraucherpreise in Bayern im September geringfügig gefallen. Am Energiemarkt gab es wiederholt einen starken Preisrückgang: Die Preise für Heizöl sanken im Vergleich zum Vorjahr um 41,8 Prozent deutlich, bei Kraftstoffen war ein Rückgang von 12,9 Prozent zu beobachten. Ohne Heizöl und Kraftstoffe gerechnet, hätte die Inflationsrate bei 0,7 Prozent gelegen. – Wie das Bayerische Landesamt für Statistik weiter mitteilt, sanken die Verbraucherpreise von August 2020 zum September im Gesamtniveau leicht (-0,3 Prozent). Die Preise bei Kraftstoffen (-2,4 Prozent) und bei Heizöl (-6,2 Prozent) sind im Vergleich zum Vormonat wiederholt gesunken. Preisrückgänge wurden ebenfalls für Gemüse (-2,2 Prozent), aber nicht für Obst (+1,4 Prozent) verzeichnet.

Nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik lag die Inflationsrate, gemessen als Veränderung des Verbraucherpreisindex für Bayern, gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat im September 2020 bei -0,2 Prozent. Dabei betrug die sogenannte Kerninflationsrate, also der Gesamtindex ohne Nahrungsmittel und Energie, im September 2020 0,7 Prozent.

Die Preise für Nahrungsmittel sind im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,2 Prozent gestiegen. Dabei zeigen sich zwei unterschiedliche Entwicklungen: Während bei Gemüse (-7,0 Prozent) ein besonders starker Preisrückgang zu verzeichnen war, sind die Preise bei Obst (+7,8 Prozent) sowie Fleisch und Fleischwaren (+3,9 Prozent) gestiegen.

Am Energiemarkt sind die Preise im Vergleich zum Vorjahr auch im September bei Heizöl (-41,8 Prozent) und bei Kraftstoffen (-12,9 Prozent) erheblich gesunken. Für Strom (+0,9 Prozent) mussten die Verbraucher wie in den vorangegangenen Monaten hingegen leichte Preissteigerungen hinnehmen, während der Preis für Gas (-0,7 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr gesunken ist.

Die Preisentwicklung bei den Wohnungsmieten (ohne Nebenkosten) verlief im Vergleich zum Gesamtindex überdurchschnittlich. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhten sie sich um 1,6 Prozent.

Bei einigen technischen Produkten waren im September 2020 die Preise im Vergleich zum Vorjahr niedriger. So konnten die Verbraucher insbesondere tragbare Computer (-5,0 Prozent) und Fernsehgeräte (-8,3 Prozent) deutlich günstiger beziehen als 2019.

Der Verbraucherpreisindex ist im Vergleich zum Vormonat August insgesamt leicht zurückgegangen. Binnen Monatsfrist zeigte sich ein deutlicher Preisrückgang bei Heizöl (-6,2 Prozent) und bei Kraftstoffen (-2,4 Prozent). Die Preise für Nahrungsmittel sind im Vergleich zum Vormonat leicht gesunken (-0,3 Prozent), hierbei war vor allem die Preisentwicklung von Gemüse (-2,2 Prozent) auffällig.

Trotz der steigenden Corona-Fallzahlen konnte auch im September die übliche Vor-Ort-Erhebung wieder flächendeckend durchgeführt werden. Jedoch stellt die temporäre Senkung der Mehrwertsteuer zum 01. Juli 2020 die Verbraucherpreisstatistik vor große Herausforderungen, da die Weitergabe an die Kunden von den Geschäften technisch auf unterschiedliche Weise umgesetzt wird. Diese Unterschiede erschweren die Preiserhebung und -ermittlung vor Ort in den verschiedenen Berichtsstellen. Der Umgang mit der Mehrwertsteuersenkung wurde zwischen dem Statistischen Bundesamt und den Statistischen Landesämtern eng abgestimmt.

Die tatsächlichen Auswirkungen der temporären Mehrwertsteuersenkung auf die Inflationsrate lassen sich nur schwer abschätzen, da bei beobachteten Preisänderungen (online oder im Rahmen der Vor-Ort-Erhebung) nicht durchgängig ein Zusammenhang zur Steuersenkung herzustellen ist.

Die Presseinformation zum Berichtsmonat September 2020 enthält vorläufige Ergebnisse.

Regionalisierte Zahlen stehen nicht zur Verfügung.

Ausführliche Ergebnisse enthält der in KW 41 erscheinende Statistische Bericht „Verbraucherpreisindex für Bayern. Monatliche Indexwerte von Januar 2015 bis September 2020 mit Gliederung nach Haupt- und Sondergruppen“ (Bestellnummer: M1301C 202009).

Der Bericht kann unter www.statistik.bayern.de/statistik/preise_verdienste/preise als Datei kostenlos heruntergeladen werden. Weitere Informationen zum Bezug von Druckausgaben erhalten Sie beim Vertrieb per E-Mail (vertrieb@statistik.bayern.de), Telefon (0911 98208-6311) oder Fax (Fax-Nr. 0911 98208-6638).