Pressemitteilung
Fürth, den 22. Oktober 2020
Rückgang der Erwerbstätigen in Bayern im 2. Quartal 2020
Maßnahmen gegen Covid-19-Pandemie lassen bayerische Beschäftigung um 1,2 Prozent sinken
Die Beschäftigung in Bayern ist nach Mitteilung des Bayerischen Landesamts für Statistik im 2. Quartal 2020 gesunken. Die Zahl der Erwerbstätigen nahm gegenüber dem 2. Quartal 2019 um 1,2 Prozent ab. Dieser Rückgang steht in engem Zusammenhang mit den zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie ab März 2020 ergriffenen Maßnahmen und verlief in Bayern ähnlich stark wie in Deutschland insgesamt (-1,3 Prozent). Überdurchschnittlich sank in Bayern die Anzahl der Erwerbstätigen im Verarbeitenden Gewerbe mit 2,8 Prozent. Einen Beschäftigungszuwachs um 0,9 Prozent verzeichnete hingegen das bayerische Baugewerbe.
Im 2. Quartal 2020 waren nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik in Bayern 7,64 Millionen Erwerbstätige beschäftigt. Dies bedeutete gegenüber dem 2. Quartal 2019 eine Abnahme um beinahe 93 000 Personen bzw. 1,2 Prozent. Bundesweit gab es einen Rückgang um 1,3 Prozent. In den alten Bundesländern (ohne Berlin) sank die Beschäftigung um 1,2 Prozent, in den neuen Bundesländern (ohne Berlin) um 1,7 Prozent. Diese erstmals seit vielen Jahren aufgetretenen negativen Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt stehen in engem Zusammenhang mit den bereits ab März 2020 ergriffenen Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie.
Überdurchschnittlich war in Bayern die Beschäftigungsabnahme im Verarbeitenden
Gewerbe ausgeprägt. Hier sank die Erwerbstätigenzahl um 2,8 Prozent. In den Dienst-leistungsbereichen betrug der Rückgang 1,0 Prozent. Am stärksten war der Beschäftigungsabbau mit 5,8 Prozent im Bereich „Land- und Forstwirtschaft, Fischerei“ ausgeprägt. Hierfür dürften die zeitweiligen Grenzschließungen und der damit verbundene Ausfall von ausländischen Erntehelfern eine wichtige Rolle gespielt haben. Im bayerischen Baugewerbe stieg die Beschäftigung um 0,9 Prozent an.
Die Covid-19-Pandemie führte auch zu einer Änderung des üblichen saisonalen Musters auf dem Arbeitsmarkt. Während in den letzten Jahren die Zahl der Erwerbstätigen im zweiten Quartal gegenüber dem ersten Quartal des jeweiligen Jahres stets zugenommen hatte, sank sie im Jahr 2020 in Bayern um 0,6 Prozent ab. Diese Tendenz zeigte sich in allen Ländern. Bundesweit betrug der Rückgang zum ersten Quartal 2020 0,9 Prozent.
Regionalisierte Zahlen stehen nicht zur Verfügung.
Weitere Ergebnisse können auf der Homepage des AK ETR kostenlos abgerufen werden unter www.statistikportal.de/de/etr.
Bei den hier vorgelegten Länderergebnissen handelt es sich um Berechnungen des AK „Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder“ (AK ETR), dem alle statistischen Landesämter, das Statistische Bundesamt sowie der Deutsche Städtetag angehören.
Die Darstellung der Erwerbstätigkeit erfolgt als durchschnittliche Größe aller Erwerbstätigen nach dem Inlandskonzept (Arbeitsortkonzept). Zu den Erwerbstätigen zählen alle Personen, die als Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer oder als Selbstständige, einschl. deren mithelfenden Familienangehörigen, eine auf Erwerb gerichtete Tätigkeit ausüben, unabhängig von der Dauer der tatsächlich geleisteten oder vertragsmäßig zu leistenden Arbeitszeit. Grundlage bilden die von der International Labour Organization (ILO) aufgestellten Normen, die im Einklang mit den entsprechenden Definitionen des Europäischen Systems der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (ESVG) 2010 stehen.
