Pressemitteilung
Fürth, den 9. Januar 2020
Bayerische Unternehmen verwendeten 2018 um 11,4 Prozent weniger potenziell klimawirksame Stoffe als im Vorjahr
Treibhauspotenzial geht um 18,8 Prozent zurück
Im Jahr 2018 wurden von bayerischen Unternehmen 1 882 Tonnen potenziell klimawirksame Stoffe verwendet, um 11,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Wie das Bayerische Landesamt für Statistik weiter mitteilt, entfielen knapp 40 Prozent auf den Stoff R 1234yf, der überwiegend als Kältemittel in Kühl-, Gefrier- und Klimaanlagen zum Einsatz kommt. Das Treibhauspotenzial (Global Warming Potential – GWP) der 2018 von bayerischen Unternehmen verwendeten klimawirksamen Stoffe lag bei 2,0 Millionen CO2-Äquivalenten, 18,8 Prozent weniger als im Jahr zuvor.
Im Jahr 2018 haben nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik 1 419 bayerische Unternehmen 1 882 Tonnen potenziell klimawirksame Stoffe zur Herstellung und Wartung ihrer Produkte verwendet, das waren 11,4 Prozent weniger als im Jahr 2017. Dabei handelte es sich überwiegend um Kältemittel, die bei der Erstbefüllung bzw. der Instandhaltung von Kühl-, Gefrier- und Klimaanlagen (1 843 Tonnen) zum Einsatz kamen. Als Treibmittel, u. a. zur Herstellung von chemischen Erzeugnissen, sowie als sonstiges Mittel (z. B. als Lösemittel, Ätzgas oder Schutz- und Treibgas) wurden 2018 rund 39 Tonnen eingesetzt. Der am häufigsten – hauptsächlich in Klimaanlagen von Kraftfahrzeugen – eingesetzte Stoff war das Kältemittel R 1234yf, auf das im Jahr 2018 insgesamt 751 Tonnen, d. h. knapp 40 Prozent der insgesamt eingesetzten Menge an potenziell klimawirksamen Stoffen, entfielen. Damit löste der Stoff R 1234yf das Kältemittel R 134a, das gegenüber dem Jahr 2017 deutlich weniger (Restbestände) verwendet wurde, als am häufigsten eingesetztes Kältemittel ab. Grund hierfür ist u.a., dass dieser Stoff laut EU-Richtlinie 2006/40/EG seit 2017 nicht mehr zur Erstbefüllung von Klimaanlagen bei Neufahrzeugen verwendet werden darf.
Differenziert nach Wirtschaftszweigen zeigt sich, dass etwas mehr als die Hälfte (62,5 Prozent bzw. 1 176 Tonnen) der 2018 verwendeten klimawirksamen Stoffe im Kfz-Bereich eingesetzt wurden und knapp ein Viertel (21,2 Prozent bzw. 400 Tonnen) im Maschinenbau.
Ein Großteil dieser Stoffe wird in geschlossenen Systemen verwendet, eine Gefährdung der Umwelt tritt also erst bei ihrer Freisetzung auf. Sie werden daher auch als „potenziell emissionsrelevant“ bezeichnet.
Der GWP-Wert eines Stoffes, der üblicherweise in CO2-Äquivalenten ausgedrückt wird, gibt dessen Treibhauspotenzial relativ zu Kohlendioxid (CO2) wieder, wobei das GWP von CO2, welches als Richtgröße dient, 1 beträgt. Das GWP des teilhalogenierten Fluorkohlenwasserstoffes (H-FKW) R 23 hat beispielsweise den Wert 14 800, d. h. eine Tonne des Stoffes ist 14 800-mal klimawirksamer als die gleiche Menge CO2.
Umgerechnet entsprach die Menge der von bayerischen Unternehmen verwendeten potenziell klimawirksamen Stoffe 2,0 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten.
Hinweise:
Die dargestellten Ergebnisse basieren auf den Zahlen der jährlichen Erhebung über die Verwendung klimawirksamer Stoffe für das Jahr 2018. Diese wird bei Unternehmen durchgeführt, die bestimmte klimawirksame Stoffe herstellen, ein- oder ausführen oder in Mengen von mehr als 20 Kilogramm pro Stoff und Jahr verwenden. Beim im Text erwähnten „Kfz-Bereich“ handelt es sich um die Wirtschaftsabteilungen 29 und 45 aus der Klassifikation der Wirtschaftszweige Ausgabe 2008 (WZ 2008).
Regionalisierte Zahlen stehen nicht zur Verfügung.