Pressemitteilung

4/2021/35/M
Fürth, den 7. Januar 2021

Inflationsrate in Bayern im Dezember 2020 bei -0,3 Prozent

Verbraucherpreise sinken seit September 2020 im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresmonat

Die Verbraucherpreise in Bayern sind im Vergleich zum Dezember des Vorjahres im Gesamtniveau um 0,3 Prozent gesunken. Wie bereits in den Monaten zuvor gab es vor allem am Energiemarkt deutliche Preisrückgänge: So sanken die Preise im Vergleich zum Vorjahr bei Heizöl um 24,6 Prozent und bei Kraftstoffen um 11,1 Prozent. Ohne Heizöl und Kraftstoffe gerechnet, hätte die Inflationsrate bei 0,3 Prozent gelegen. – Wie das Bayerische Landesamt für Statistik weiter mitteilt, stiegen die Verbraucherpreise im Dezember 2020 im Vergleich zum Vormonat insgesamt um 0,4 Prozent. Binnen Monatsfrist sind die Heizölpreise deutlich gestiegen (+17,3 Prozent) und auch für Kraftstoffe mussten die Verbraucher etwas mehr bezahlen (+2,5 Prozent). Während die Preise für Gemüse sanken (-1,9 Prozent), zeigte sich ein Preisanstieg bei Obst (+2,3 Prozent).

Nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik lag die Inflationsrate, gemessen als Veränderung des Verbraucherpreisindex für Bayern gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat in Prozent, im Dezember 2020 bei -0,3 Prozent. Dabei betrug die sogenannte Kerninflationsrate, also der Gesamtindex ohne Nahrungsmittel und Energie, 0,4 Prozent.

Die Preise für Nahrungsmittel sind im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,9 Prozent gestiegen. Während sich die Preise für Obst (+3,8 Prozent) sowie Fleisch und Fleischwaren (+3,3 Prozent) deutlich erhöhten, war für Gemüse (-3,6 Prozent) eine spürbare Preissenkung zu verzeichnen.

Am Energiemarkt sind die Preise für Heizöl (-24,6 Prozent) und Kraftstoffe (-11,1 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr erheblich gesunken. Für Strom (+0,5 Prozent) mussten die Verbraucher hingegen leichte Preissteigerungen hinnehmen, während der Preis für Gas (-1,2 Prozent) binnen Jahresfrist gesunken ist.

Die Preisentwicklung bei den Wohnungsmieten (ohne Nebenkosten) verlief im Vergleich zum Gesamtindex überdurchschnittlich. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhten sie sich im Dezember um 1,3 Prozent.

Bei einigen technischen Produkten waren im Dezember 2020 die Preise im Vergleich zum Vorjahr niedriger. So konnten die Verbraucher insbesondere Fernsehgeräte (-3,1 Prozent) und tragbare Computer (-2,9 Prozent) deutlich günstiger beziehen als 2019.

Der Verbraucherpreisindex ist im Vergleich zum Vormonat November insgesamt leicht um 0,4 Prozent gestiegen. Binnen Monatsfrist gab es einen deutlichen Preisanstieg bei Heizöl (+17,3 Prozent), welcher sich in geringerem Ausmaß (+2,5 Prozent) auch bei Kraftstoffen zeigte. Die Preise für Nahrungsmittel sind im Vergleich zum November geringfügig gestiegen (+0,1 Prozent).

Aufgrund der hohen Corona-Fallzahlen kam es im Dezember 2020 zu Einschränkungen bei der üblichen Preiserhebung vor Ort. Insbesondere musste die Preiserhebung ab dem 16. Dezember aufgrund der Ausgangsbeschränkungen und Ladenschließungen verstärkt auf alternative Erhebungswege ausweichen. Ein Großteil der Güter des Warenkorbs konnte aber auch im Dezember 2020 wie üblich erhoben werden.

Aufgrund dieser besonderen Lage ist ein national einheitliches wie auch auf europäischer Ebene eng abgestimmtes Vorgehen unerlässlich. Deshalb wurden mit dem Statistischen Bundesamt und Eurostat Regelungen für den Umgang mit den Preisausfällen festgelegt. Ausfälle bestimmter Artikel sind in der Preisstatistik grundsätzlich nicht unüblich, weshalb es bewährte Verfahren im Umgang mit Preisausfällen gibt.

Die Auswirkungen der temporären Mehrwertsteuersenkung auf die Inflationsrate lassen sich nur schwer abschätzen, da bei beobachteten Preisänderungen (online oder im Rahmen der Vor-Ort-Erhebung) nicht durchgängig ein Zusammenhang zur Steuersenkung hergestellt werden kann.
 

Hinweis:

Die Presseinformation zum Berichtsmonat Dezember 2020 enthält vorläufige Ergebnisse.

Regionalisierte Zahlen stehen nicht zur Verfügung.

Ausführliche Ergebnisse enthält der in Kürze erscheinende Statistische Bericht „Verbraucherpreisindex für Bayern. Monatliche Indexwerte von Januar 2015 bis Dezember 2020 mit Gliederung nach Haupt- und Sondergruppen“ (Bestellnummer: M1301C 202012). Weitere Informationen zum Bezug von Druckausgaben erhalten Sie beim Vertrieb per E-Mail (vertrieb@statistik.bayern.de), Telefon (0911 98208-6311 oder Fax (0911 98208-6638).