Pressemitteilung
Fürth, den 26. März 2021
Bayerische Reallöhne im Jahr 2020 um 1,8 Prozent gesunken
Negative Lohnentwicklung ist auf verstärkten Einsatz von Kurzarbeit zurückzuführen
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer verdienten in Bayern im von der Corona-Pandemie geprägten Jahr 2020 real durchschnittlich 1,8 Prozent weniger als im Jahr 2019. Nach Berechnungen des Bayerischen Landesamts für Statistik sanken die nominalen Verdienste um 1,4 Prozent, wohingegen die Verbraucherpreise im Jahresdurchschnitt 2020 um 0,5 Prozent zulegten. Lohnersatzleistungen wie Kurzarbeitergeld werden bei der Berechnung nicht berücksichtigt.
In Bayern gingen die realen (preisbereinigten) Bruttomonatsverdienste einschließlich Sonderzahlungen aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Jahr 2020 durchschnittlich um 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. Infolge der Corona-Krise konnten in Bayern erstmals seit dem Krisenjahr 2009 keine realen Lohnsteigerungen verzeichnet werden. Wie das Bayerische Landesamt für Statistik weiter mitteilt, fielen die realen Verdienste um 0,8 Prozentpunkte stärker als im Krisenjahr 2009 (-1,0 Prozent).
Die Nominallöhne der bayerischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer brachen im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 Prozent ein. Die negative Lohnentwicklung ist vor allem auf den verstärkten Einsatz von Kurzarbeit infolge der Corona-Pandemie zurückzuführen. Empfangene Transferzahlungen, insbesondere Kurzarbeitergeld, werden bei der Berechnung der Lohnentwicklung nicht berücksichtigt.
Entgegen der insgesamt negativen Entwicklung der Verdienste im Jahresdurchschnitt 2020, konnte für die Verbraucherpreise eine Steigerung festgestellt werden. Sie erhöhten sich im Vergleich zum Jahr 2019 durchschnittlich um 0,5 Prozent.
Hinweis:
Regionalisierte Zahlen stehen nicht zur Verfügung.
Die Datengrundlage für den Nominallohnindex ist die Vierteljährliche Verdiensterhebung. Hierfür werden in einer repräsentativen Stichprobe rund 5 000 bayerische Betriebe im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich befragt. Der Nominallohnindex bildet die Veränderung der durchschnittlichen Bruttomonatsverdienste (einschließlich Sonderzahlungen) von Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigten sowie geringfügig Beschäftigten im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich ab. Er wird als Laspeyres-Kettenindex berechnet; die Struktur der Arbeitnehmer wird hierbei jeweils aus dem Vorjahr übernommen und konstant gehalten. Der Index zeigt somit, wie sich die durchschnittlichen Bruttoverdienste verändert hätten, wenn im jeweiligen Vergleichszeitraum die gleiche Struktur der Arbeitnehmerschaft wie im Vorjahr bestanden hätte. Der Nominallohnindex umfasst ausschließlich die von Arbeitgeberseite gezahlten Bruttoverdienste ohne das Kurzarbeitergeld. Beim Reallohnindex wird die Verdienstentwicklung ins Verhältnis zur Entwicklung der Verbraucherpreise gesetzt.
Ausführliche Ergebnisse enthält der Statistische Bericht „Verdienste und Arbeitszeiten im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich in Bayern im 4. Quartal 2020 (Bestellnummer: N1100C 202044; vgl. Seite 52 zum Real- und Nominallohnindex)“. Weitere Informationen zum Bezug von Druckausgaben erhalten Sie beim Vertrieb per E-Mail (vertrieb@statistik.bayern.de), Telefon (0911 98208-6311) oder Fax (0911 98208-6638).