Pressemitteilung

210/2021/41/A
Fürth, den 22. Juli 2021

Bevölkerungsstatistischer Quartalsbericht für Bayern für das erste Quartal 2021 veröffentlicht

Nach Kalenderwochen und Monaten differenzierte Daten zeigen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die einzelnen Merkmale der Bevölkerungsstatistik

Mit dem Bevölkerungsstatistischen Quartalsbericht reagiert das Bayerische Landesamt für Statistik auf den erhöhten Informationsbedarf nach aktuellen Bevölkerungsdaten. Er bietet unterjährig Daten des laufenden Jahres sowie ergänzend zu den sonstigen Berichtsserien einen schnellen Überblick über die wichtigsten bevölkerungsstatistischen Merkmale für den Freistaat sowie für die kreisfreien Städte und Landkreise Bayerns. Es werden sowohl Daten zu Einwohnerzahlen, Sterbefällen, Geburten, Eheschließungen und Wanderungen des laufenden Kalenderjahres als auch Vergleichsdaten aus den Vorjahren bereitgestellt. So können Auswirkungen der Corona-Pandemie auf einzelne Bereiche der Bevölkerungsstatistik untersucht werden.

Aufgrund der hohen Nachfrage nach aktuellen Daten aus dem Bereich der Bevölkerungsstatistik veröffentlicht das Bayerische Landesamt für Statistik unterjährig vorläufige1) Daten zu Einwohnerzahlen, Sterbefällen, Geburten, Eheschließungen und Wanderungsbewegungen für den Freistaat sowie auf regionaler Ebene. Im neuen Bevölkerungsstatistischen Quartalsbericht, mit Daten bis einschließlich März 2021, werden nicht nur Daten nach Kalenderwochen und Monaten bereitgestellt, sondern auch Vergleichsdaten aus den Vorjahren.

Wie das Bayerische Landesamt für Statistik mitteilt, hat es im Freistaat im April 2020 sowie zwischen November 2020 und Januar 2021 deutlich erhöhte Sterbefallzahlen gegeben. So sind im April 2020 fast 22 Prozent, im November 2020 etwas über 13 Prozent, im Dezember 2020 gut 35 Prozent und im Januar 2021 rund 22 Prozent mehr Menschen verstorben als durchschnittlich in den Jahren 2016 bis 2019. Im Februar 2021 lag die Zahl der Sterbefälle bayernweit rund drei Prozent, im März 2021 sogar acht Prozent unter dem Durchschnitt der Vorjahre. Die Gesamtzahl der Gestorbenen im ersten Quartal diesen Jahres liegt mit 38 509 leicht über dem Vergleichswert aus den Vorjahren (2016 bis 2019: 37 115; 2020: 36 921).

Auch beim Vergleich der Einwohnerzahlen zu den Vorjahren, hinterlässt die Corona-Pandemie ihre Spuren. Während die Bevölkerung des Freistaats in den Jahren 2016 bis 2019 im Durchschnitt jährlich um etwa 0,5 Prozent (70 306 Personen) angewachsen ist, lag die Zunahme im Jahr 2020 bei lediglich 0,1 Prozent (15 446 Personen). Auch im ersten Quartal des Jahres 2021 ist das Bevölkerungsplus in Bayern mit 1 784 Personen deutlich geringer ausgefallen als durchschnittlich im gleichen Zeitraum in den Jahren davor (2016 bis 2019: 14 055 Personen). Die abgeflachte Entwicklung der Einwohnerzahlen lässt sich auf die geringeren Wanderungsbewegungen als eine Folge der Corona-Pandemie zurückführen.

Im ersten Quartal des Jahres 2021 erzielte Bayern gegenüber dem Ausland und dem restlichen Bundesgebiet einen Wanderungssaldo in Höhe von 14 061 Personen. Der Wanderungsgewinn fiel damit etwas höher aus als in den ersten drei Monaten des Jahres 2020 (11 966), lag aber weiterhin deutlich unter dem durchschnittlichen Wanderungsgewinn im ersten Quartal in den Jahren vor der Corona-Pandemie (2016 bis 2019: 23 837). Auffällig ist die nach wie vor geringe Anzahl an Wanderungsbewegungen: So lag im ersten Quartal 2021 sowohl die Zahl der Zuzüge nach Bayern als auch die Zahl der Fortzüge aus Bayern ein gutes Drittel unter den durchschnittlichen Zahlen im ersten Quartal in den Jahren 2016 bis 2019.

Besonders deutlich wirkte sich die Corona-Pandemie auf die Zahl der Eheschließungen aus. Unmittelbar zu Beginn der Corona-Pandemie haben viele Paare im Freistaat auf eine Eheschließung verzichtet. So haben im April 2020, mitten im ersten Lockdown, mit 2 596 Eheschließungen fast 42 Prozent bzw. 1 860 Trauungen weniger stattgefunden als durchschnittlich im April in den Jahren 2016 bis 2019 (4 456). Insgesamt fanden im Jahr 2020 in Bayern knapp elf Prozent weniger Hochzeiten statt als in den Vorjahren. Auch zu Beginn des Jahres 2021 hat die Corona-Pandemie viele Paare von einer Hochzeitsfeier abgehalten: in den ersten drei Monaten diesen Jahres gingen mit 5 590 Paaren knapp 22 Prozent weniger Paare den Bund fürs Leben ein als durchschnittlich im gleichen Zeitraum in den Vorjahren (2016 bis 2019: 7 157).  

Die Daten für das erste Quartal 2021 liefern auch erste Hinweise zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Geburtenzahlen im Freistaat. Eine Auswertung dieser Daten sowie eine Antwort auf die Frage, ob es im Freistaat neun Monate nach Beginn des ersten Lockdowns einen Babyboom gegeben hat, wird das Landesamt Ende Juli in einer Meldung gesondert veröffentlichen.

Der Bevölkerungsstatistische Quartalsbericht wird vierteljährig aktualisiert und auf der Internetseite des Bayerischen Landesamts für Statistik veröffentlicht. Die darin enthaltenen Daten sind ebenfalls über die Datenbank GENESIS-Online abrufbar, wo sie sogar monatlich aktualisiert werden.
 

Hinweis:

1) Zu beachten ist, dass diese Daten bis zum Abschluss des Berichtsjahres – der in der Regel im Juni des Folgejahres stattfindet – teilweise als vorläufig anzusehen sind, da sie sich infolge von Nachmeldungen oder Korrekturen der meldenden Behörden noch geringfügig ändern können.

Ausführliche Ergebnisse enthält der Statistische Bericht „Bevölkerungsstatistischer Quartalsbericht: Daten zu Einwohnern, Sterbefällen, Geburten, Eheschließungen und Wanderungen bis zum I. Quartal 2021 (Bestellnummer: A1111C 202141)“. Weitere Informationen zum Bezug von Druckausgaben erhalten Sie beim Vertrieb per E-Mail (vertrieb@statistik.bayern.de), Telefon (0911 98208-6311) oder Fax (0911 98208-6638).

Alle Daten finden Sie auch in unserer Datenbank GENESIS-online unter www.statistikdaten.bayern.de/genesis/online?operation=tables&code=12*-BQB