Pressemitteilung

339/2021/42/O
Fürth, den 30. November 2021

Computerausstattung und Internetzugang privater Haushalte in Bayern

Ergebnisse der Laufenden Wirtschaftsrechnungen 2021 und 2011

Der Anteil an Haushalten mit mindestens einem Computer und Internetzugang in Bayern ist im letzten Jahrzehnt deutlich gestiegen. Während 2011 noch rund 82 Prozent der Haushalte einen Computer und nur 76 Prozent Internetzugang hatten, sind 2021 etwa 92 Prozent mit einem Computer ausgestattet und 94 Prozent haben Zugang zum Internet. Vor allem Alleinlebende und Paare ohne Kinder hatten vor zehn Jahren deutlich seltener Computer und Internet als heute.

Computer und Internetanschluss gehören für die meisten Menschen zur Grundausstattung. Mit den Daten der Laufenden Wirtschaftsrechnungen (LWR) kann untersucht werden, wie private Haushalte in Bayern mit Computern und Internetanschluss ausgestattet sind und wie sich dies über die Jahre hinweg verändert. Neben der Ausstattung der Haushalte geht es bei der LWR auch um deren Einnahmen und Ausgaben, Vermögensbildung und Wohnsituation. Die Daten sind unter anderem Grundlage für die Verbraucherpreisindizes.

Computerausstattung
Laut den Ergebnissen der LWR haben 92 Prozent der Haushalte in Bayern am 1.1.2021 mindestens einen Computer. Dazu zählen stationäre Computer, Laptops, Notebooks, Netbooks oder Tablets. Im Vergleich sind das etwa 10 Prozentpunkte mehr als am 1.1.2011. Haushalte mit einem oder mehreren Kind(ern) sind schon im Jahr 2011 beinahe zu 100 Prozent mit mindestens einem Computer ausgestattet. Anders sieht es bei Haushalten von Alleinlebenden und Paaren ohne Kinder aus. Sie besitzen im Jahr 2021 deutlich häufiger als im Jahr 2011 mindestens einen Computer. So stieg der Anteil von Alleinlebenden mit Computer in den letzten zehn Jahren von 71 Prozent auf 86 Prozent und der von kinderlosen Paaren von 81 Prozent auf 93 Prozent an. Dabei entscheiden sich die Haushalte zunehmend für mobile Geräte. Der Anteil der Haushalte mit stationären Computern ging in den letzten zehn Jahren von 59 Prozent auf 44 Prozent zurück. Dagegen stieg der Anteil an Haushalten mit mobilen Geräten wie Laptops/ Notebooks, Netbooks und Tablets von 55 Prozent auf 84 Prozent an.

Viele Haushalte besitzen zudem mehr als einen Computer. Dies veranschaulicht die durchschnittliche Anzahl der Computer pro 100 Haushalte, die in den letzten zehn Jahren von 146 auf 244 gestiegen ist. Bei Paaren mit Kindern stieg die Anzahl in demselben Zeitraum von 201 auf 351 Computer an.

Internetzugang
Auch der Anteil der Haushalte mit Internetzugang nimmt in den letzten zehn Jahren deutlich zu. Im Jahr 2011 hatten etwa drei Viertel (76 Prozent) der bayerischen Haushalte einen Internetanschluss. Dagegen sind im Jahr 2021 rund 94 Prozent der Haushalte mit Internetzugang ausgestattet. Gemeint sind damit neben stationären Zugängen wie zum Beispiel über Kabel oder DSL auch mobile Zugänge beispielsweise über Smartphones. Auch dieser Anstieg zeigt sich insbesondere bei Haushalten von Alleinlebenden und Paaren ohne Kinder. Paare mit Kindern hatten bereits im Jahr 2011 zu 98 Prozent Zugang zum Internet. Die Anteile der Alleinlebenden mit Internetanschluss stiegen von 61 Prozent auf 90 Prozent und die der Paare ohne Kinder von 76 Prozent auf 94 Prozent an. Jeder zehnte Alleinlebende hat danach auch im Jahr 2021 keinen Zugang zum Internet.

Trotz der insgesamt hohen Abdeckung gibt es noch immer einzelne Gruppen, die vergleichsweise seltener mit Computern und Internetzugang ausgestattet sind. Dies sind zum Beispiel Haushalte, in denen ältere Menschen leben. So haben rund 14 Prozent der Haushalte, in denen die Haupteinkommensperson zwischen 70 und 79 Jahre alt ist, auch im Jahr 2021 keinen Computer und 12 Prozent keinen Internetanschluss. Unter den Haushalten der 35- bis 44-Jährigen gibt es dagegen kaum einen Haushalt ohne Computer und Internetanschluss.

Die Laufenden Wirtschaftsrechnungen (LWR) werden jährlich von den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder durchgeführt. Die Stichprobe der LWR bezieht sich auf Privathaushalte am Ort der Hauptwohnung, deren regelmäßiges monatliches Haushaltsnettoeinkommen weniger als 18 000 Euro beträgt. Generell nicht in die Erhebung einbezogen werden Haushalte von Selbstständigen und selbstständigen Landwirten und Landwirtinnen, Personen ohne festen Wohnsitz (Obdachlose) sowie Personen in Gemeinschaftsunterkünften und Anstalten. Insgesamt nahmen im Jahr 2021 in Deutschland 7 600 Haushalte an der Befragung teil, davon etwa 1 200 Haushalte in Bayern.