Pressemitteilung

59/2021/54/K
Fürth, den 8. März 2021

Am Jahresende 2019 wurden in Bayern rund 117 400 Pflegebedürftige durch ambulante Pflege- und Betreuungsdienste versorgt

Über 56 000 Beschäftigte bei 2 077 ambulanten Diensten tätig

Wie das Bayerische Landesamt für Statistik mitteilt, gab es zum Stichtag
15. Dezember 2019 bayernweit 2 077 ambulante Pflege- und Betreuungsdienste, die die häusliche Versorgung von insgesamt 117 382 Pflegebedürftigen ermöglichten. Hierfür waren 56 166 Beschäftigte im Einsatz – die Mehrzahl war weiblich (85,5 Prozent). Sowohl die Anzahl der versorgten Pflegebedürftigen als auch die Beschäftigtenzahl in der ambulanten Pflege hat sich zwischen 1999 und 2019 mehr als verdoppelt.

Zum Stichtag 15. Dezember 2019 gab es in Bayern insgesamt 2 077 ambulante Pflege- und Betreuungsdienste. Durch diverse gesetzliche Neuregelungen wurden die ambulanten Betreuungsdienste (nach § 71 Abs. 1a SGB XI) neu in die Erhebung integriert. Ambulante Betreuungsdienste erbringen für Pflegebedürftige dauerhaft pflegerische Betreuungsmaßnahmen. Dies umfasst Unterstützungsleistungen zur Bewältigung und Gestaltung des alltäglichen Lebens im häuslichen Umfeld sowie Hilfen bei der Haushaltsführung.

Von den 2 077 ambulanten Diensten hatten 2 073 die Zulassung als ambulanter Pflegedienst und 270 die Zulassung als ambulanter Betreuungsdienst (Mehrfachzulassung möglich).

1 292 Dienste waren in privater und 765 in freigemeinnütziger Trägerschaft. Darüber hinaus wurden 20 ambulante Dienste von öffentlichen Trägern geführt.

Zum Stichtag 15. Dezember 2019 nahmen 117 382 Pflegebedürftige Leistungen der ambulanten Dienste in Anspruch. Davon waren 77 249 weiblich (65,8 Prozent) und 40 125 männlich (34,2 Prozent). 104 931 (89,4 Prozent) waren 65 Jahre alt oder älter, 76 887 (65,5 Prozent) waren 80 Jahre und älter.

Über die Hälfte der ambulant Gepflegten war den Pflegegraden I (12 109) und II (51 697) zugeordnet, etwas mehr als ein Drittel (32 882) dem Pfleggrad III. Außerdem wurden 14 241 Pflegebedürftige mit Pflegegrad IV und 6 453 mit Pflegegrad V von ambulanten Diensten betreut.

Bei den ambulanten Pflege- und Betreuungsdiensten in Bayern waren zum Stichtag 15. Dezember 2019 insgesamt 56 166 Menschen tätig. Ein Großteil der Beschäftigten (48 000 bzw. 85,5 Prozent) war weiblich.

Rund die Hälfte des Personals war in Teilzeit beschäftigt (17 796 Personen in Teilzeit über 50 Prozent, 9 672 Personen in Teilzeit unter 50 Prozent). 14 967 Personen waren vollzeitbeschäftigt, 12 710 geringfügig beschäftigt. In den ambulanten Pflege- und Betreuungsdiensten wurden darüber hinaus 931 Auszubildende und (Um)Schülerinnen und Schüler und 90 Helferinnen und Helfer eingesetzt.

Über 70 Prozent der Beschäftigten (39 922) hatten ihren Tätigkeitsschwerpunkt in der körperbezogenen Pflege. 6 372 Beschäftigte waren hauptsächlich mit Hilfeleistungen bei der Haushaltsführung betraut. Weitere Tätigkeitsschwerpunkte waren die Pflegedienstleitung (2 716), Verwaltung und Geschäftsführung (2 679), Betreuung nach § 36 Abs. 2 Satz 3 SGB XI (2 417) und sonstige Bereiche (2 060).

Mehr als die Hälfte der Beschäftigten hatte einen anerkannten Berufsabschluss als Pflegefachkraft: zum Jahresende 2019 waren 13 137 staatlich anerkannte Altenpflegerinnen und Altenpfleger, 14 322 Krankenschwestern bzw. Krankenpfleger und 1 359 Kinderkrankenschwestern bzw. -pfleger in den ambulanten Pflege- und Betreuungsdiensten tätig.

Die Bedeutung der ambulanten Pflege ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Seit 1999 hat sich die Anzahl der ambulant Gepflegten mehr als verdoppelt (1999: 56 658; 2019: 117 382). Allein zwischen 2017 und 2019 kamen knapp 20 000 Gepflegte hinzu. Die Personalanzahl hat sich zwischen 1999 und 2019 mehr als verdoppelt (1999: 24 562, 2019: 56 166).


Ausführliche Ergebnisse enthält der Statistische Bericht „Pflegeeinrichtungen, ambulante sowie stationäre und Pflege-geldempfänger - Ergebnisse der Pflegestatistik 2019 (K8300C 201951)“. Der Bericht kann im Internet unter www.statistik.bayern.de/statistik/bildung_soziales/pflege als Datei kostenlos heruntergeladen werden. Weitere Informationen zum Bezug von Druckausgaben erhalten Sie beim Vertrieb per E-Mail (vertrieb@statistik.bayern.de), Telefon (0911 98208-6311) oder Fax (0911 98208-6638).