Pressemitteilung

71/2021/32/A
Fürth, den 18. März 2021

Pandemiebedingter Beschäftigungsabbau in Bayern im Jahr 2020

Marginal Beschäftigte stark betroffen

Nach Mitteilung des Bayerischen Landesamts für Statistik waren im Jahr 2020 in Bayern durchschnittlich 7,65 Millionen Personen erwerbstätig. Damit sank die Beschäftigung gegenüber dem Vorjahr um knapp 81 000 Personen bzw. 1,0 Prozent. Dies war der erste Rückgang in Bayern seit dem Jahr 2003 und überwiegend den Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie geschuldet. Überdurchschnittlich war der Personalabbau bei den marginal Beschäftigten. Hier waren 2020 nahezu 54 000 Personen weniger tätig als ein Jahr zuvor. Dies entsprach einem Rückgang um 6,4 Prozent.

Infolge der Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie kam es in Bayern im Jahr 2020 zu einem Einbruch der Wirtschaftsleistung in deren Folge erstmals seit dem Jahr 2003 auch die Zahl der erwerbstätigen Personen sank. Wie das Bayerische
Landesamt für Statistik mitteilt, waren in Bayern im Jahr 2020 durchschnittlich 7,65 Millionen Personen erwerbstätig, knapp 81 000 weniger als 2019. Dies entsprach einem Rückgang um 1,0 Prozent und lag somit in etwa im Rahmen der deutschlandweiten Abnahme in Höhe von 1,1 Prozent. Insgesamt fiel das Beschäftigungsniveau ungefähr wieder auf den Stand aus dem Jahr 2018, blieb aber im Vergleich zu den Jahren davor hoch.

Besonders wurden marginale Beschäftigungsverhältnisse, also geringfügig entlohnt Beschäftigte (450-Euro-Basis), kurzfristig Beschäftigte (unter zwei Monaten bzw. 50 Tagen im Jahr) sowie die allerdings in Bayern quantitativ unbedeutenden 1-Euro-Jobs, abgebaut. In solchen Arbeitsverhältnissen waren im Jahr 2020 insgesamt nahezu 54 000 Personen bzw. 6,4 Prozent weniger Personen angestellt als 2019. Dies entspricht rechnerisch einem Anteil von 66,6 Prozent an allen weggefallenen Arbeitsplätzen. Reguläre Beschäftigungsverhältnisse wurden hingegen oftmals über Kurzarbeit erhalten.

Bei den Wirtschaftsbereichen zeigte das Baugewerbe mit einem Zuwachs seiner Erwerbstätigenzahl um 1,1 Prozent eine Sonderentwicklung. Mit rund 453 000 Erwerbstätigen wurde hier der höchste Stand seit 1999 erreicht. Überdurchschnittlich war der Rückgang im Bereich „Land- und Forstwirtschaft, Fischerei“ mit -5,6 Prozent und im Verarbeitenden Gewerbe mit -2,7 Prozent. Die Dienstleistungsbereiche nahmen mit einem Rückgang um 0,7 Prozent unterdurchschnittlich ab. Innerhalb dieses sehr großen Bereichs gab es jedoch erhebliche Unterschiede. Insgesamt zeigt sich, dass die 2020 besonders stark vom Rückgang betroffenen Wirtschaftsbereiche bereits im Jahr 2019 unterdurchschnittlich abgeschnitten hatten.
 

Hinweis:

Regionalisierte Zahlen stehen nicht zur Verfügung.

Die hier vorgelegten Daten beruhen auf einer aktualisierten Berechnung der Erwerbstätigkeit 2020 des Arbeitskreises „Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder“ (AK ETR), dem alle Statistischen Landesämter, das Statistische Bundesamt sowie der Deutsche Städtetag angehören. Weitere Ergebnisse zur Erwerbstätigkeit können auf der Homepage des AK ETR unter www.statistikportal.de/de/etr/ergebnisse abgerufen werden.