Pressemitteilung

86/2022/32/A
Fürth, den 24. März 2022

Arbeitsvolumen steigt in Bayern 2021 wieder an – Niveau vor der Pandemie wird jedoch nicht erreicht

Gesamtstundenzahl an geleisteter Arbeit steigt um 1,8 Prozent; Höchsten Zuwachs verzeichnet das Baugewerbe

Das Expertenteam des Bayerischen Landesamts für Statistik teilt mit, dass das Arbeitsvolumen in Bayern letztes Jahr um 1,8 Prozent stieg. Die von allen Erwerbstätigen geleisteten Arbeitsstunden erreichen mit 10,39 Mrd. Stunden jedoch nicht wieder das Niveau von 10,73 Mrd. Stunden aus dem Jahr 2019. Je Erwerbstätigen werden in Bayern letztes Jahr rund 1 355 Stunden gearbeitet. Das sind 1,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Vor der Pandemie im Jahr 2019 sind es noch 1 389 Stunden.

Fürth. Das Arbeitsvolumen, also die von allen Erwerbstätigen geleisteten Arbeitsstunden, steigt im Jahr 2021 in Bayern im Vergleich zum Vorjahr trotz teilweise anhaltender pandemiebedingter Einschränkungen um 1,8 Prozent. Nach Angaben des bayerischen Landesamts für Statistik bleibt damit der Anstieg knapp hinter dem bundesweiten Anstieg von 1,9 Prozent zurück. Insgesamt werden 10,39 Mrd. Stunden geleistet, womit der Stand aus dem Jahr 2019 in Höhe von 10,73 Mrd. Stunden jedoch nicht wieder erreicht wird.

Besonders deutlich nimmt das Arbeitsvolumen mit einem Plus von 3,9 Prozent im Baugewerbe zu. In den Dienstleistungsbereichen steigt es um 2,0 Prozent und im Verarbeitenden Gewerbe um 1,4 Prozent. Im Bereich „Land- und Forstwirtschaft, Fischerei“ gibt es erneut einen deutlichen Rückgang von 5,3 Prozent.

Jeder Erwerbstätige arbeitet 2021 in Bayern im Durchschnitt 1 355 Stunden und damit 1,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Das Niveau von 1 389 Stunden aus dem Jahr 2019 wird jedoch nicht erreicht. Dies dürfte mit der nach wie vor verbreiteten Kurzarbeit zusammenhängen. Daneben gibt es jedoch auch einen langfristigen Trend zu einer geringeren durchschnittlichen Stundenzahl, der vor allem der zunehmenden Bedeutung von Teilzeitarbeit geschuldet ist. So liegen beispielsweise die 1 389 Stunden aus dem Jahr 2019 mit seinerzeit weitgehender Vollbeschäftigung deutlich unter der durchschnittlichen Stundenzahl von 1 413 des Krisenjahres 2009, in dem die Kurzarbeit ähnlich wie in der Covid-19-Pandemie stark ausgedehnt wurde.

Hinweise:

Regionalisierte Zahlen stehen nicht zur Verfügung.

Das Arbeitsvolumen umfasst die tatsächlich geleistete Arbeitszeit aller Erwerbstätigen, die als Arbeitnehmerinnen bzw. Arbeitnehmer oder als Selbständige beziehungsweise als mithelfende Familienangehörige eine auf wirtschaftlichen Erwerb gerichtete Tätigkeit ausüben. Hierzu zählen auch die geleisteten Arbeitsstunden von Personen mit mehreren gleichzeitigen Beschäftigungsverhältnissen. Nicht zum Arbeitsvolumen gehören hingegen die bezahlten, aber nicht geleisteten Arbeitsstunden, beispielsweise Jahresurlaub, Elternzeit, Feiertage, Kurzarbeit oder krankheitsbedingte Abwesenheit. Ebenfalls unberücksichtigt bleiben die nicht bezahlten Pausen sowie die Zeit für die Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsplatz. Das Arbeitsvolumen umfasst somit die Gesamtzahl der während des Berichtszeitraums am jeweiligen Arbeitsort von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sowie Selbständigen innerhalb einer Region tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden. Es berücksichtigt weder Intensität noch Qualität der geleisteten Arbeit. Das Arbeitsvolumen ergibt sich als Produkt aus Erwerbstätigenzahl und Arbeitszeit je Erwerbstätigen.

Die hier vorgelegten Daten beruhen auf einer Berechnung des Arbeitsvolumens 2021 des Arbeitskreises „Erwerbstätigenrechnung der Länder“ (AK ETR), dem alle Statistischen Landesämter, das Statistische Bundesamt sowie der Deutsche Städtetag angehören. Weitere Ergebnisse zum Arbeitsvolumen können auf der Homepage des AK ETR unter www.statistikportal.de/de/etr/ergebnisse/arbeitsvolumen abgerufen werden.