Pressemitteilung

94/2022/35/M
Fürth, den 30. März 2022

Starker Anstieg der Verbraucherpreise in Bayern Inflationsrate steigt im März auf 7,8 Prozent

Aktuelle Geschehnisse lassen die Preise für Energie wie Heizöl und Kraftstoffe nach oben schnellen. Gesamtindex ohne Nahrungsmittel und Energie bei 3,6 Prozent.

Fürth. Die Verbraucherpreise im Freistaat steigen im Vergleich zum März des Vorjahres um 7,8 Prozent. Die Inflationsrate steigt so auf eine Größenordnung, die es seit den 70er Jahren nicht mehr zu verzeichnen gab. Mit einem Plus von 154,9 Prozent haben sich dabei die Preise für Heizöl mehr als verdoppelt. Auch Kraftstoffpreise steigen mit 53,7 Prozent stark. Selbst ohne diese Preistreiber liegt die Inflationsrate im März 2022 noch bei deutlichen 5,0 Prozent.
Wie die Expertinnen und Experten des Bayerischen Landesamts für Statistik weiter mitteilen, steigen die Verbraucherpreise im März 2022 im Vergleich zum Februar um 2,8 Prozent. Binnen Monatsfrist klettert der Heizölpreis erheblich um 80,8 Prozent. Auch Kraftstoffe werden um 27,3 Prozent teurer. Für Obst sind die Preise im März um 0,2 Prozent leicht gesunken. Die Gemüsepreise ziehen etwas um 0,6 Prozent an.

Inflationsrate im März
Die Inflationsrate, gemessen als prozentuale Veränderung des Verbraucherpreisindex für Bayern gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat, liegt im März 2022 bei deutlichen 7,8 Prozent. Die sogenannte Kerninflationsrate, also der Gesamtindex ohne Nahrungsmittel und Energie, beträgt 3,6 Prozent.

Energie / Kraftstoffe
Die Inflationsrate wird aktuell in allererster Linie von den Energiepreisen getrieben. Für den Bereich Haushaltsenergie und Kraftstoffe müssen Haushalte im März 43,8 Prozent mehr aufwenden als im Jahr zuvor. Vor allem Heizöl mit einem Anstieg von 154,9 Prozent und Kraftstoffe mit 53,7 Prozent sind deutlich teurer als im Vorjahr. Auch der Gaspreis liegt um 46,1 Prozent höher. Preise für Strom steigen um 20,2 Prozent.

Extrem dynamisch entwickeln sich die Preise im Vergleich zum Vormonat Februar: So haben nach den Berechnungen der Expertinnen und Experten des Bayerischen Landesamts für Statistik die Preise für Heizöl im Vergleich zum Februar, d.h. innerhalb von nur einem Monat, um nicht weniger als 80,8 Prozent zugenommen. Auch für Kraftstoffe (+27,3 Prozent), Gas (+4,0 Prozent) und Strom (+6,1 Prozent) mussten die Verbraucher im März erheblich mehr bezahlen.

Nahrungsmittel
Preise für Nahrungsmittel steigen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 4,8 Prozent. Spürbar nach oben entwickeln sie sich bei Gemüse mit einem Plus von 9,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch für Fleisch und Fleischwaren müssen 4,4 Prozent höhere Preise akzeptiert werden. Obst kostet mit einem Rückgang von 2,0 Prozent hingegen etwas weniger als im Vorjahr. Die Preise der aktuell stark nachgefragten Speisefette und Speiseöle steigen im Vorjahresvergleich um deutliche 18,7 Prozent.

Binnen Monatsfrist steigen die Preise für Nahrungsmittel insgesamt um 0,5 Prozent, Gemüse allein betrachtet um 0,6 Prozent. Die Preise für Obst (-0,2 Prozent) sowie Speisefette und Speiseöle (-0,8 Prozent) sinken im Vergleich zum Februar hingegen leicht.

Wohnungsmieten
Die Preisentwicklung bei Wohnungsmieten ohne Nebenkosten verläuft im Vergleich zum Gesamtindex unterdurchschnittlich. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhen sie sich im März um 2,1 Prozent.

Technische Produkte
Bei technischen Produkten zeigen sich die Preisveränderungen im Vergleich zum Vorjahr uneinheitlich. Während Verbraucher insbesondere für tragbare Computer 12,6 Prozent mehr als im März 2021 bezahlen, sinken die Aufwendungen für die Anschaffung von Fernsehgeräten um 11,8 Prozent deutlich.
 

Hinweis:

Die Presseinformation zum Berichtsmonat März 2022 enthält vorläufige Ergebnisse.

Regionalisierte Zahlen stehen nicht zur Verfügung.

Ausführliche Ergebnisse enthält der in Kürze erscheinende Statistische Bericht „Verbraucherpreisindex für Bayern. Monatliche Indexwerte von Februar 2015 bis März 2022 mit Gliederung nach Haupt- und Sondergruppen“ (Bestellnummer: M1301C 202203). Weitere Informationen zum Bezug von Druckausgaben erhalten Sie beim Vertrieb per E-Mail (vertrieb@statistik.bayern.de), Telefon (0911 98208-6311) oder Fax (0911 98208-6638).