Pressemitteilung

149/2022/35/M
Fürth, den 30. Mai 2022

Verbraucherpreise in Bayern steigen weiter - 8,1 Prozent Anstieg bedeutet höchsten Stand seit 1973

Neben Preistreibern wie Heizöl und Kraftstoffe verteuern sich auch Nahrungsmittel – der Gesamtindex ohne Energie und Nahrungsmittel liegt bei 3,9 Prozent

Fürth. Die Verbraucherpreise im Freistaat steigen im Vergleich zum Mai des Vorjahres um 8,1 Prozent. Damit übertrifft die Inflationsrate den bisherigen Jahreshöchstwert vom März noch einmal und klettert auf den höchsten Stand seit Dezember 1973. Mit einem Plus von 91,1 Prozent hat sich Heizöl extrem verteuert. Auch Kraftstoffpreise steigen mit 40,8 Prozent stark. Selbst ohne diese Preistreiber liegt die Inflationsrate im Mai 2022 noch bei deutlichen 6,2 Prozent. Aber auch die Nahrungsmittelpreise ziehen mit 9,7 Prozent spürbar an.

Wie die Expertinnen und Experten des Bayerischen Landesamts für Statistik weiter mitteilen, steigen die Verbraucherpreise im Mai 2022 im Vergleich zum April um 1,0 Prozent. Binnen Monatsfrist steigt der Heizölpreis um 4,0 Prozent. Auch Kraftstoffe sind um 2,6 Prozent teurer als im Vormonat. Nahrungsmittelpreise steigen insgesamt um 2,4 Prozent. Obst hingegen wird um 0,2 Prozent günstiger, Gemüse sogar um 3,6 Prozent.

Inflationsrate im Mai
Die Inflationsrate, gemessen als prozentuale Veränderung des Verbraucherpreisindex für Bayern gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat, liegt im Mai 2022 bei deutlichen 8,1 Prozent. Zur Erinnerung: die Inflationsrate in Bayern lag zuletzt während der ersten Ölpreiskrise im Dezember 1973 über acht Prozent.

Der Gesamtindex ohne die aktuellen Hauptpreistreiber Nahrungsmittel und Energie, in der öffentlichen Diskussion oft als Kerninflationsrate bezeichnet, lag im Mai bei 3,9 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat steigt der Verbraucherpreisindex im Mai um 1,0 Prozent und somit etwas stärker als im April (+0,4 Prozent).

Energie / Kraftstoffe
Die Inflationsrate wird aktuell in allererster Linie von den Energiepreisen getrieben. Für den Bereich Haushaltsenergie und Kraftstoffe müssen Haushalte im Mai 39,5 Prozent mehr aufwenden als im Jahr zuvor. Vor allem Heizöl mit einem Anstieg von 91,1 Prozent und Kraftstoffe mit 40,8 Prozent sind deutlich teurer als im Vorjahr. Auch der Gaspreis liegt um 62,9 Prozent höher. Preise für Strom steigen um 23,1 Prozent.

Im Vergleich zum Vormonat April ziehen die Energiepreise wieder an: So steigen nach den Berechnungen der Expertinnen und Experten des Bayerischen Landesamts für Statistik die Preise für Heizöl im Vergleich zum April um 4,0 Prozent. Auch für Kraftstoffe müssen die Verbraucher 2,6 Prozent mehr bezahlen als im Vormonat. Gas (+6,2 Prozent) und Strom (+0,2 Prozent) sind ebenfalls teurer geworden.

Nahrungsmittel
Preise für Nahrungsmittel ziehen im Vergleich zum Vorjahresmonat mit 9,7 Prozent deutlich an. Insbesondere nach oben entwickeln sich die Preise für Fleisch und Fleischwaren (+16,5 Prozent), Molkereiprodukte und Eier (+13,0 Prozent) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (+9,8 Prozent). Bei Gemüse (+4,3 Prozent) verläuft die Entwicklung moderater und Obst (-1,0 Prozent) ist im Vergleich zum Vorjahr sogar günstiger zu haben. Die Preise der aktuell stark nachgefragten Speisefette und Speiseöle steigen im Vorjahresvergleich um stattliche 35,4 Prozent.

Binnen Monatsfrist steigen die Preise für Nahrungsmittel insgesamt um 2,4 Prozent, Gemüse allein betrachtet wird allerdings um 3,6 Prozent günstiger. Die Preise für Obst fallen lediglich um 0,2 Prozent. Speisefette und Speiseöle verteuern sich im Vergleich zum April um 6,4 Prozent.

Wohnungsmieten
Die Preisentwicklung bei Wohnungsmieten ohne Nebenkosten verläuft im Vergleich zum Gesamtindex unterdurchschnittlich. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhen sie sich im Mai um 2,2 Prozent.

Technische Produkte
Bei technischen Produkten zeigen sich die Preisveränderungen im Vergleich zum Vorjahr uneinheitlich. Während Verbraucher insbesondere für tragbare Computer 12,0 Prozent mehr als im Mai 2021 bezahlen, sinken die Aufwendungen für die Anschaffung von Fernsehgeräten um 7,7 Prozent.
 

Hinweis:

Die Presseinformation zum Berichtsmonat Mai 2022 enthält vorläufige Ergebnisse.

Regionalisierte Zahlen stehen nicht zur Verfügung.

Ausführliche Ergebnisse enthält der in Kürze erscheinende Statistische Bericht „Verbraucherpreisindex für Bayern. Monatliche Indexwerte von April 2015 bis Mai 2022 mit Gliederung nach Haupt- und Sondergruppen“ (Bestellnummer: M1301C 202205). Weitere Informationen zum Bezug von Druckausgaben erhalten Sie beim Vertrieb per E-Mail (vertrieb@statistik.bayern.de), Telefon (0911 98208-6311) oder Fax (0911 98208-6638).
 

Verbraucherpreisindex für Bayern von November 2020 bis Mai 2022