Pressemitteilung

186/2022/41/A
Fürth, den 29. Juni 2022

Erneutes Geburtenhoch in Bayern im Jahr 2021

Höchste Geburtenzahl seit 30 Jahren; mehr Sterbefälle als im Vorjahr

In Bayern wurden im Jahr 2021 insgesamt 134 321 Kinder lebend geboren. Dies ist die höchste Geburtenzahl seit dem Jahr 1991, in dem 134 400 Kinder auf die Welt kamen. Die aktuelle Zahl der Geburten ist im Vergleich zum Vorjahr um 4,3 Prozent bzw. 5 557 Geburten angestiegen. Auch die Zahl der Verstorbenen erhöhte sich im vergangenen Jahr auf 147 984 Sterbefälle und damit um 3,2 Prozent im Vergleich zum Jahr 2020 (143 367 Sterbefälle). Damit sind im Jahr 2021 – mit bayernweit insgesamt 13 663 Personen – mehr Menschen gestorben als geboren wurden.

Fürth. Wie das Expertenteam des Bayerischen Landesamts für Statistik mitteilt, kamen im Jahr 2021 in Bayern 134 321 Babys lebend zur Welt. Dies entspricht der höchsten Geburtenzahl seit dem Jahr 1991 (134 400 Lebendgeburten). Geboren wurden 65 440 Mädchen und 68 881 Jungen: auf 100 weibliche Lebendgeborene kamen damit – wie bereits im Vorjahr – etwa 105 männliche Lebendgeborene. Nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik gab es im Jahr 2021 bayernweit 4,3 Prozent mehr Geburten (+5 557) als im Jahr 2020.

Dabei registrierten alle sieben Regierungsbezirke in Bayern einen Anstieg der Geburtenzahlen. Die höchsten Zunahmen ergaben sich für die Regierungsbezirke Niederbayern (+5,8 Prozent) sowie Schwaben (+5,4 Prozent). Die Veränderungsraten in den fünf weiteren Regierungsbezirken lagen zwischen +2,2 Prozent in Mittelfranken und +4,8 Prozent in Oberbayern.

Auf der Ebene der kreisfreien Städte und Landkreise war in den Landkreisen Dingolfing-Landau (Niederbayern) und Pfaffenhofen a.d.Ilm (Oberbayern) der höchste Geburtenzuwachs mit 17,0 bzw. 14,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu beobachten. Hohe Zunahmen verzeichneten auch der unterfränkische Landkreis Aschaffenburg mit 14,5 Prozent und die kreisfreie Stadt Weiden in der Oberpfalz mit 13,6 Prozent. In Oberfranken stieg die Geburtenzahl im Vergleich zum Vorjahr am stärksten im Landkreis Bayreuth (+11,4 Prozent), in Mittelfranken im Landkreis Roth (+7,8 Prozent) und in Schwaben im Landkreis Oberallgäu (+11,8 Prozent). Inwieweit der deutliche Anstieg der Geburtenzahlen in Bayern im Jahr 2021 in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie steht oder ob es sich lediglich um eine Fortsetzung des allgemeinen Trends zu steigenden Geburtenzahlen handelt, kann erst durch weitere Auswertungen untersucht werden.

Die Zahl der Verstorbenen lag im Freistaat im Jahr 2021 insgesamt bei 147 984 Menschen, wonach die Anzahl der Sterbefälle verglichen mit 2020 um 4 617 Personen (+3,2 Prozent) anstieg. Entsprechend verzeichneten alle Regierungsbezirke in Bayern einen Anstieg der Sterbefallzahlen. Mit +2,3 Prozent fiel er in Mittelfranken am geringsten aus, in den übrigen Regierungsbezirken lag der Wert zwischen +2,5 Prozent in Oberbayern und +5,3 Prozent in Unterfranken. Wird als Vergleichsgröße das Jahr 2019 – und damit das letzte Jahr vor der Corona-Pandemie – herangezogen, beträgt der Anstieg der Sterbefälle im Jahr 2021 für Bayern insgesamt 13 671 Personen bzw. 10,2 Prozent.

Die Entwicklung der Sterbefallzahlen im Jahr 2021 wurde maßgeblich durch das Infektionsgeschehen der Corona-Pandemie geprägt. Berechnungen des Bayerischen Landesamts für Statistik zeigen, dass bei reiner Betrachtung der Alterung für das Jahr 2021 ein Anstieg der Sterbefälle um lediglich 4,3 Prozent oder rund 5 800 Fälle im Vergleich zum Jahr 2019 zu erwarten gewesen wäre. Das bedeutet im Umkehrschluss: rund 7 900 Sterbefälle im Jahr 2021 sind nicht auf eine alternde Gesellschaft zurückzuführen.

Wie in den Vorjahren konnten auch im Jahr 2021 die natürlichen Bevölkerungsverluste durch Sterbefälle nicht über die Geburten ausgeglichen werden. Dieser Sterbefallüberschuss, der in Bayern bereits seit dem Jahr 2001 zu beobachten ist, fiel im Jahr 2021 (13 663) jedoch geringer aus als im Vorjahr (14 603). Auf Regierungsbezirksebene fiel mit einem Plus von 4 194 nur in Oberbayern die Bilanz der natürlichen Bevölkerungsentwicklung (Lebendgeborene abzüglich Gestorbene) positiv aus. In den anderen sechs Regierungsbezirken wurden hingegen Geburtendefizite registriert.

Insgesamt nahm die Bevölkerungszahl in Bayern im Jahr 2021 um 36 806 Personen zu, da der positive Wanderungssaldo gegenüber dem restlichen Bundesgebiet sowie dem Ausland die Verluste in den natürlichen Bevölkerungsbewegungen kompensieren konnte.

Hinweis:

In unserer öffentlichen Datenbank GENESIS-online finden Sie weitere Daten zu Geburten und Sterbefällen in Bayern, insbesondere auch für die kreisfreien Städte, Landkreise und Gemeinden.