Pressemitteilung

220/2022/32/A
Fürth, den 28. Juli 2022

Anstieg der Gesundheitsausgaben der öffentlichen Haushalte in Bayern im ersten Corona-Jahr 2020 um rund 70 Prozent

Verschiebung der Ausgaben zwischen den Ausgabenträgern

Im Jahr 2020 steigen die Gesundheitsausgaben in Bayern um 5,8 Prozent auf rund 69 Mrd. Euro. Im Vergleich zu den Vorjahren ist dies ein überdurchschnittlich starker Kostenzuwachs. Pro Kopf erhöhen sich die Gesundheitsausgaben um rund 280 Euro auf rund 5 200 Euro. Eine sehr deutliche Zunahme ist bei den Ausgaben der öffentlichen Haushalte in Bayern zu verzeichnen, die 2020 um rund 70 Prozent auf 4,8 Mrd. Euro anwachsen. Zurückzuführen ist dies auf Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie, wie etwa Ausgleichszahlungen an Krankenhäuser, Tests und Impfungen. Insgesamt kommt es im Jahr 2020 zu einer Verschiebung der Ausgaben zwischen den Ausgabenträgern, die sich unter anderem in sinkenden Kosten bei der gesetzlichen Rentenversicherung und verstärkt steigenden Kosten bei der Pflegeversicherung bemerkbar macht.

Fürth. Im Jahr 2020, dem ersten Jahr der Corona-Pandemie, nehmen die Gesundheitsausgaben in Bayern in überdurchschnittlichem Maße zu. Wie das Bayerische Landesamt für Statistik mitteilt, belaufen sich die bayerischen Ausgaben für die Gesundheit im Jahr 2020 auf insgesamt rund 69 Mrd. Euro. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen Zuwachs um 5,8 Prozent (Bund: 6,5 Prozent), bzw. rund 3,7 Mrd. Euro. In den fünf Jahren vor Corona waren die Gesundheitskosten in Bayern durchschnittlich um 4,8 Prozent gestiegen. Pro Kopf werden damit in Bayern im Jahr 2020 rund 5 200 Euro für die Gesundheit ausgegeben – rund 280 Euro mehr als im Vorjahr.

Besonders stark erhöhen sich im Jahr 2020 die Gesundheitsausgaben bei den öffentlichen Haushalten. In Bayern steigen die Ausgaben in diesem Bereich um 70,2 Prozent (Bund: 73,4 Prozent) auf rund 4,8 Mrd. Euro. Dieser enorm hohe Ausgabenzuwachs ist auf Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zurückzuführen, unter anderem auf Ausgleichszahlungen für Einnahmeausfälle von Krankenhäusern und anderen Einrichtungen des Gesundheitswesens, Tests gemäß der Corona-Testverordnung und die Impfkampagne, die im Dezember 2020 begonnen hat.

Neben der durch Corona bedingten Erhöhung der Ausgaben insbesondere bei den öffentlichen Haushalten ist im Jahr 2020 auch eine Verschiebung der Ausgaben auf andere Ausgabenträger zu beobachten: So sinken etwa die Kosten, die in Bayern durch die gesetzliche Unfall- bzw. Rentenversicherung getragen werden, um rund zwei bzw. acht Prozent. Zugleich ist bei der sozialen Pflegeversicherung ein im Vergleich zum Vorjahr deutlicher Anstieg der Ausgaben um 11,2 Prozent zu verzeichnen.

Hinweise:

Regionalisierte Daten stehen nicht zur Verfügung.

Die hier veröffentlichten Ergebnisse beruhen auf den Berechnungen der Arbeitsgruppe „Gesundheitsökonomische Gesamtrechnungen der Länder“ (GGRdL). Weitere Ergebnisse sowie methodische Hinweise finden Sie unter www.statistikportal.de/de/ggrdl.