Pressemitteilung

314/2022/55/A
Fürth, den 26. Oktober 2022

2,63 Millionen Patientinnen und Patienten aus der vollstationären Krankenhausbehandlung in Bayern im Jahr 2021 entlassen

Krankheiten des Kreislaufsystems häufigster Grund für Klinikaufenthalt

Nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik wurden im Jahr 2021 insgesamt 2,63 Millionen Patientinnen und Patienten (Fälle) aus der vollstationären Behandlung in bayerischen Krankenhäusern entlassen. Laut jährlich durchgeführter Krankenhausdiagnosestatistik sind das 20 130 Behandlungsfälle bzw. 0,8 Prozent weniger als im Vorjahr.

Die häufigsten Gründe für einen vollstationären Krankenhausaufenthalt im Jahr 2021 sind mit einem Anteil von 14,2 Prozent Erkrankungen des Kreislaufsystems. Hier reduzieren sich die Fallzahlen um 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Es folgen „Verletzungen, Vergiftungen und andere Folgen äußerer Ursachen“ mit 10,9 Prozent (-1,5 Prozent gegenüber 2020), sowie gut- und bösartige „Neubildungen“ mit einem Anteil von 10,1 Prozent (-0,9 Prozent gegenüber 2020). Krankheiten des Atmungssystems umfassen 5,7 Prozent aller vollstationären Behandlungsfälle. Hier sind die Fallzahlen gegenüber 2020 um 3,5 Prozent zurückgegangen.

Fürth/Schweinfurt. Im Jahr 2021 wurden nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik in den 351 bayerischen Krankenhäusern insgesamt 2 630 570 Patientinnen und Patienten (Fälle) aus der vollstationären Behandlung entlassen. Das sind 20 130 Fälle bzw. 0,8 Prozent weniger als im Jahr 2020. Diese Zahlen resultieren aus der jährlich durchgeführten Krankenhausdiagnosestatistik.

Die häufigsten Anlässe für einen vollstationären Krankenhausaufenthalt sind im Jahr 2021 mit 372 975 Fällen bzw. einem Anteil von 14,2 Prozent Krankheiten des Kreislaufsystems (Kapitel IX, I00 - I99, der ICD-10), gefolgt von der stationären Behandlung von Verletzungen, Vergiftungen und anderen Folgen äußerer Ursachen (286 172 Fälle bzw. 10,9 Prozent; Kapitel XIX, S00 - T98, der ICD-10) sowie der stationären Behandlung von gut- und bösartigen Neubildungen mit 264 418 Fällen (bzw. einem Anteil von 10,1 Prozent; Kapitel II, C00 - D48, der ICD-10). Es folgen Krankheiten des Verdauungssystems (mit 246 894 Fällen bzw. 9,4 Prozent; Kapitel XI, K00 - K93 der ICD-10) und die Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes (Kapitel XIII, M00 - M99, der ICD-10; 242 860 Fälle bzw. 9,2 Prozent).

Lässt man die klinische Versorgung Lebendgeborener (95 097 Fälle) unberücksichtigt, so ist mit 65 862 Fällen die Herzinsuffizienz (I50 der ICD-10) die häufigste Hauptdiagnosekategorie im Jahr 2021. Es folgen Vorhofflimmern und Vorhofflattern (I48 der ICD-10; 41 506 Fälle), intrakranielle Verletzungen im Schädel wie z.B. eine Verletzung des Hirns, Hirntrauma und Gehirnerschütterung (S06 der ICD-10; 41 168 Fälle), sowie der Hirninfarkt (I63 der ICD-10; 37 483 Fälle).

43,8 Prozent aller vollstationären Behandlungsfälle im Jahr 2021 sind Patientinnen und Patienten mit 65 Jahren oder älter. Rund ein Viertel (24,7 Prozent) aller Fälle entfallen auf die Altersgruppe von 45 bis unter 65 Jahre, und 16,7 Prozent aller Patienten sind 25 bis unter 45 Jahre alt. Das Durchschnittsalter liegt bei 55,0 Jahren.

Die Anzahl der vollstationären Krankenhausbehandlungen im Jahr 2021 verändert sich insgesamt im Vergleich zum Vorjahr mit -0,8 Prozent nur leicht (-20 130 Fälle). Die Zahl der Patientinnen und Patienten mit Krankheiten des Kreislaufsystems nimmt um 0,8 Prozent bzw. 3 188 Fälle ab. Bei den Behandlungen von Verletzungen, Vergiftungen und anderen Folgen äußerer Ursachen sind die Zahlen gegenüber 2020 mit 1,5 Prozent bzw. 4 390 Fällen rückläufig. In der Diagnosegruppe der gut- und bösartigen Neubildungen reduziert sich die Fallzahl gegenüber 2020 um 0,9 Prozent bzw. 2 522 Fälle.

Methodischer Hinweis:

Diese Angaben gehen aus der jährlich erhobenen Statistik über die Diagnosen der Krankenhauspatienten (Krankenhausdiagnosestatistik) hervor. Hierbei werden alle im Laufe eines Berichtsjahres nach vollstationärem Krankenhausaufenthalt entlassenen Patienten (einschl. Sterbe- und Stundenfälle) u.a. nach Alter, Geschlecht und Hauptdiagnose erfasst. Wenn Patientinnen und Patienten mehrfach im Jahr vollstationär behandelt werden, wird für jeden Krankenhausaufenthalt jeweils ein vollständiger Datensatz erstellt. Die „Fallzahl“ (Anzahl der Behandlungsfälle) in der Diagnosestatistik entspricht somit der Anzahl der Entlassungen aus vollstationärer Behandlung innerhalb des Berichtsjahres.

ICD-10: Diagnoseschlüssel gemäß ICD-10-GM, Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme – German Modification (GM) – in der für das Erhebungsjahr gültigen Version.

Hinweis:

Ausführliche Ergebnisse enthält der voraussichtlich im November 2022 erscheinende Statistische Bericht „Krankenhausstatistik – Grunddaten, Diagnosen und Kostennachweis 2021 (Bestellnummer: A4200C 202100)“. Der Bericht kann im Internet unter https://www.statistik.bayern.de/statistik/bildung_soziales/gesundheitswesen/index.html als Datei kostenlos heruntergeladen werden. Weitere Informationen zum Bezug von Druckausgaben erhalten Sie beim Vertrieb per E-Mail (vertrieb@statistik.bayern.de), Telefon (0911 98208-6311) oder Fax (0911 98208-6638).