Pressemitteilung

317/2022/54/K
Fürth, den 28. Oktober 2022

Anzahl der Pflegebedürftigen in Bayern um 17,5 Prozent gestiegen

Trend hin zur häuslichen Pflege setzt sich fort

Die Anzahl der Empfängerinnen und Empfänger von Leistungen der Pflegeversicherung in Bayern lag am Jahresende 2021 bei 578 147. Rund 81,4 Prozent der Pflegebedürftigen waren 65 Jahre alt oder älter. Wie das Bayerische Landesamt für Statistik weiter mitteilt, erhielt über die Hälfte der Leistungsempfängerinnen und -empfänger ausschließlich Pflegegeld bzw. landesrechtliche Leistungen zur Unterstützung im Alltag (344 431). Darüber hinaus wurden 123 401 Menschen durch ambulante Dienste versorgt und 109 988 vollstationär in Pflegeheimen.

Fürth/Schweinfurt. Insgesamt 578 147 Menschen erhielten am Jahresende 2021 in Bayern Leistungen der Pflegeversicherung. Das entspricht seit der letzten Erhebung im Jahr 2019 einer Zunahme von 17,5 Prozent. Insgesamt hat sich die Zahl seit 2001 nahezu verdoppelt (2001: 299 090).

Rund 81,4 Prozent (470 682) der Pflegebedürftigen waren 65 Jahre alt oder älter, 336 857 Menschen bzw. 58,3 Prozent waren 80 Jahre alt oder älter. Mit 358 590 Leistungsempfängerinnen waren über die Hälfte (62,0 Prozent) der Pflegebedürftigen weiblich. 219 557 Männer (48,0 Prozent) erhielten Pflegeleistungen. 

Die Mehrheit der Pflegebedürftigen war den Pflegegraden 2 (220 866) und 3 (161 755) zugeordnet. 1 004 Leistungsempfängerinnen und -empfänger waren noch keinem Pflegegrad zugeordnet. Das ist beispielsweise der Fall, wenn Menschen nach einem Krankenhausaufenthalt direkt in eine Pflegeeinrichtung entlassen werden.

Insgesamt erhielten 273 208 Menschen mit Pflegegrad 2 bis 5 ausschließlich Pflegegeld, 71 223 Pflegebedürftige mit Pflegegrad 1 ausschließlich Leistungen der nach Landesrecht anerkannten Angebote zur Unterstützung im Alltag bzw. ohne ambulante oder stationäre Pflegeleistungen. 327 Pflegebedürftige mit Pflegegrad 1 nutzten teilstationäre Leistungen. 

Am Jahresende 2021 nahmen 123 401 Menschen die Unterstützung ambulanter Pflege- und Betreuungsdienste in Anspruch. 109 988 Menschen wurden vollstationär in einem Pflegeheim betreut. Diese Anzahl ist im Vergleich zu 2019 um rund 4,5 Prozent zurückgegangen, während die Anzahl der ambulant Versorgten um 5,1 Prozent und die Anzahl der Pflegegeldempfänger um 33,0 Prozent gestiegen ist. 

Bayernweit waren durchschnittlich 44 von 1 000 Einwohnern pflegebedürftig. Diese Quote war in Oberbayern mit 35 am niedrigsten. In Oberfranken war die Quote mit 58 Pflegebedürftigen pro 1 000 Einwohner am höchsten. Auf Kreisebene wurden die geringsten Quoten in den Landkreisen Erding und Freising mit 29, die höchsten Quoten mit 76 bzw. 79 Pflegebedürftigen je 1 000 Einwohner im Landkreis Kronach bzw. der Stadt Passau verzeichnet.

Hinweis:

Ausführliche Ergebnisse enthält der in Kürze erscheinende Statistische Bericht „Pflegeeinrichtungen, ambulante sowie stationäre und Pflegegeldempfänger Ergebnisse der Pflegestatistik 2021 (Bestellnummer: K8300C 202151)“. Weitere Informationen zum Bezug von Druckausgaben erhalten Sie beim Vertrieb per E-Mail (vertrieb@statistik.bayern.de) Telefon (0911 98208-6311) oder Fax (0911 98208-6638).