Pressemitteilung

352/2022/35/M
Fürth, den 29. November 2022

Weiterhin hoch: 10,9 Prozent Inflation in Bayern

Gesamtindex ohne Nahrungsmittel und Energie im November bei 5,3 Prozent; Verbraucherpreise sinken um 0,3 Prozent zum Vormonat

Fürth. Im Freistaat steigen die Verbraucherpreise im Vergleich zum November des letzten Jahres um 10,9 Prozent. Die Teuerung wird weiterhin maßgeblich von steigenden Energiepreisen getrieben. So erhöhen sich die Preise für Heizöl gegenüber dem Vorjahresmonat um 48,0 Prozent. „Bei Gas schlägt die Teuerung im gleichen Zeitraum sogar mit 144,9 Prozent zu Buche“, betont Dr. Sara Bleninger, Sachgebietsleiterin im Bayerischen Landesamt für Statistik.

Ohne Berücksichtigung des Energiebereichs liegt die Inflationsrate diesen Monat bei 6,8 Prozent. Darin enthalten: der starke Anstieg der Nahrungsmittelpreise um 20,6 Prozent.

Die Verbraucherpreise fallen im November 2022 im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Prozent. Binnen Monatsfrist sinkt der Heizölpreis um 13,9 Prozent, die Preise für Brennholz, Holzpellets oder andere feste Brennstoffe fallen um 1,0 Prozent. Auch Kraftstoffpreise sinken um 3,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Erdgas wird hingegen um 3,5 Prozent teurer. Binnen Monatsfrist kosten Nahrungsmittel insgesamt 1,7 Prozent mehr als im Oktober.
 

Inflationsrate im November

Die Inflationsrate, gemessen als prozentuale Veränderung des Verbraucherpreisindex für Bayern gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat, liegt im November 2022 bei 10,9 Prozent.

Der Gesamtindex ohne die aktuellen Hauptpreistreiber Nahrungsmittel und Energie, in der öffentlichen Diskussion oft als Kerninflationsrate bezeichnet, beläuft sich im November auf 5,3 Prozent.

Gegenüber dem Vormonat fällt der Verbraucherpreisindex im November um 0,3 Prozent.

Nahrungsmittel – Preissteigerungen von über 20 Prozent zu 11/2022

Mit weiterhin stark steigenden Preisen sind die Verbraucher bei Nahrungsmitteln im Jahresvergleich konfrontiert. Diese ziehen gegenüber November 2022 um 20,6 Prozent deutlich an.

Besonders erhöhen sich im Vorjahresvergleich auch Molkereiprodukte und Eier (+35,2 Prozent), Fleisch und Fleischwaren (+20,3 Prozent), Brot und Getreideerzeugnisse (+20,7 Prozent) sowie Gemüse (+19,2 Prozent). Bei Obst (+2,8 Prozent) verläuft die Entwicklung moderater.

Auch die eigene Herstellung zum Beispiel eines Quarkstollens wird zum Start in die Adventszeit teurer. So steigen die Preise für Quark im Vergleich zum Vorjahresmonat um 60,5 Prozent und auch Zucker ist mit 42,4 Prozent deutlich teurer. Für Trockenobst und Nüsse müssen die Verbraucher einen Preisanstieg von 8,7 Prozent hinnehmen. Süßwaren steigen um 4,3 Prozent, Schokolade lediglich um 1,9 Prozent im Preis.

Binnen Monatsfrist erhöhen sich die Preise für Nahrungsmittel insgesamt um 1,7 Prozent. Für Gemüse mussten die Verbraucher im Vergleich zum Vormonat 0,2 Prozent weniger bezahlen, Obst wird sogar um 2,5 Prozent günstiger.

Im Jahresvergleich „befeuern“ Gas, Heizöl, Kraft- und Brennstoffe weiterhin die hohe Inflationsrate

Die Inflationsrate wird weiterhin stark von den Energiepreisen getrieben. Vor allem Gas (+144,9 Prozent) und Heizöl (+48,0 Prozent) tragen zu diesem Anstieg bei. Doch auch die Energiegewinnung aus Brennholz, Holzpellets oder anderen festen Brennstoffen wird für die Verbraucher mit einer Teuerungsrate von 104,2 Prozent erheblich kostenintensiver. Kraftstoffe sind mit 14,7 Prozent und Strom mit 33,4 Prozent ebenfalls spürbar teurer als im Vorjahresmonat.

Nach den Berechnungen des Expertenteams des Bayerischen Landesamts für Statistik steigen die Preise für Gas im Vergleich zum Oktober um 3,5 Prozent. Bei Heizöl (-13,9 Prozent) und bei den Kraftstoffen (-3,4 Prozent) sind binnen Monatsfrist hingegen Entlastungen zu spüren. Die Strompreise haben sich im Vergleich zum Vormonat erhöht (+3,3 Prozent).

Wohnungsmieten – moderate Veränderungen

Die Preisentwicklung bei Wohnungsmieten ohne Nebenkosten verläuft im Vergleich zum Gesamtindex unterdurchschnittlich. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhen sie sich im November um 2,5 Prozent.

Hinweis:

Die Presseinformation zum Berichtsmonat November 2022 enthält vorläufige Ergebnisse.

Regionalisierte Zahlen stehen nicht zur Verfügung.

Ausführliche Ergebnisse enthält der in Kürze erscheinende Statistische Bericht „Verbraucherpreisindex für Bayern. Monatliche Indexwerte von Januar 2015 bis November 2022 mit Gliederung nach Haupt- und Sondergruppen“ (Bestellnummer: M1301C 202211). Weitere Informationen zum Bezug von Druckausgaben erhalten Sie beim Vertrieb per E-Mail (vertrieb@statistik.bayern.de), Telefon (0911 98208-6311) oder Fax (0911 98208-6638).

Ergänzender Hinweis zur Revision des Verbraucherpreisindex für Deutschland:
Der Verbraucherpreisindex für Deutschland wird in turnusmäßigen Abständen einer Revision unterzogen und auf ein neues Basisjahr umgestellt. Mit den Ergebnissen für den Berichtsmonat Januar 2023 erfolgt die Umstellung von der bisherigen Basis 2015 auf das Basisjahr 2020. Dabei werden die Ergebnisse ab Januar 2020 neu berechnet. Gleichzeitig werden damit die Ergebnisse auf der Basis 2015 revidiert.

Bitte merken Sie sich folgenden Veröffentlichungstermin vor:

22.Februar 2023:           Endgültiges Ergebnis für Januar 2023 auf neuer Basis 2020