Pressemitteilung
Fürth, den 11. Januar 2023
Hälfte der Bevölkerung in Bayern hat Übergewicht
Ergebnisse aus dem Mikrozensus 2021 zum Body-Mass-Index veröffentlicht
Wie das Bayerische Landesamt für Statistik mitteilt, ist im Jahr 2021 die Hälfte der bayerischen Bevölkerung nach den Kriterien des Body-Mass-Index (BMI) übergewichtig oder fettleibig. Männer sind dabei häufiger von Übergewicht betroffen als Frauen. Das ergeben die Auswertungen des Mikrozensus für das Jahr 2021. Der Trend zur Gewichtszunahme hält bei beiden Geschlechtern seit Jahren an. Gemessen am durchschnittlichen BMI sind die Menschen, die in bayerischen Großstädten leben, im Vergleich zum ländlichen Raum schlanker.
Fürth. Im Rahmen des Mikrozensus 2021, einer jährlichen Stichprobenerhebung bei einem Prozent der Bevölkerung, konnten diesmal alle volljährigen Befragten freiwillig Auskunft über ihre Körpergröße und ihr Körpergewicht geben1. Laut Bayerischem Landesamt für Statistik wiegen demnach die bayerischen Männer bei einer Körpergröße von 1,79 m im Durchschnitt 85,2 kg. Die bayerischen Frauen sind durchschnittlich 1,66 m groß und wiegen 68,2 kg.
Männer sind häufiger übergewichtig oder fettleibig als Frauen
Knapp die Hälfte der bayerischen Bevölkerung (47 Prozent) ist normalgewichtig, wobei Frauen mit 56 Prozent deutlich häufiger im Bereich des Normalgewichts liegen als Männer mit 38 Prozent. Mehr als ein Drittel der Bevölkerung in Bayern hat einen BMI zwischen 25 und unter 30 und ist somit übergewichtig. Weitere 15 Prozent sind mit einem BMI von 30 oder höher sogar stark übergewichtig. Dabei haben die bayerischen Männer häufiger Übergewicht (44 Prozent) oder sind fettleibig (17 Prozent) als die bayerischen Frauen (27 Prozent beziehungsweise 13 Prozent). Untergewicht kommt seltener vor und betrifft insgesamt nur circa zwei Prozent der Bevölkerung.
Der durchschnittliche BMI liegt mit 25,8 für die erwachsene Bevölkerung Bayerns knapp im Bereich des leichten Übergewichts. Frauen kommen auf einen durchschnittlichen BMI von 24,8, die Männer liegen mit durchschnittlich 26,7 deutlich darüber.
In urbanen Regionen ist die Bevölkerung schlanker als in ländlichen Regionen
Beim durchschnittlichen BMI fallen auch regionale Unterschiede auf. In den urbanen Regionen Bayerns ist die Bevölkerung am schlanksten und weist einen durchschnittlichen BMI von 25,2 auf. Für Menschen, die in halbstädtischen oder ländlichen Regionen leben, liegt der durchschnittliche BMI mit 26,0 beziehungsweise 26,1 durchaus höher. Besonders schlank ist die Bevölkerung in der Landeshauptstadt München. Dort liegt der BMI bei durchschnittlich 24,7.
Der durchschnittliche Body-Mass-Index in Bayern nimmt seit Jahren zu
Im Allgemeinen ist ein Trend zur Gewichtszunahme erkennbar. Bei der letzten Erhebung der Gesundheitsdaten im Mikrozensus 2017 lag der durchschnittliche BMI für bayerische Frauen noch bei 24,7 sowie für bayerische Männer bei 26,5.
Insgesamt belegt der Mikrozensus innerhalb dieser vier Jahre einen Anstieg des BMI von 25,7 auf 25,8. Seit 2005 ist der durchschnittliche BMI der bayerischen Bevölkerung ab 18 Jahren um 0,4 gestiegen. Damals lag der durchschnittliche BMI bei 25,42.
Ein international anerkanntes Maß zur Beurteilung von Über- und Untergewicht ist der sogenannte Body-Mass-Index (BMI). Er errechnet sich aus dem Körpergewicht in Kilogramm dividiert durch die Körpergröße in Metern im Quadrat (BMI = kg / m2). Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft Erwachsene ab 18 Jahren mit einem BMI unter 18,5 als untergewichtig, zwischen 18,5 und unter 25 als normalgewichtig und mit einem BMI von 25 bis unter 30 als übergewichtig beziehungsweise ab 30 als stark übergewichtig oder adipös ein. Allerdings bleiben das Geschlecht und das Alter bei der Einteilung unberücksichtigt3.
Hinweise:
1 55 Prozent der Befragten ab 18 Jahren haben hierzu plausible Angaben erteilt.
2 Da der Mikrozensus zum Erhebungsjahr 2020 grundlegend neu konzipiert wurde, ist die Vergleichbarkeit der Ergebnisse des Mikrozensus 2021 mit den Erhebungen aus den Jahren vor 2020 jedoch nur eingeschränkt gegeben. Neben dem Fragenprogramm wurden die Konzeption der Stichprobe sowie mit der Einführung eines Online-Fragebogens auch die Form der Datengewinnung verändert (vgl. „Die Neuregelung des Mikrozensus ab 2020“, WISTA – Wirtschaft und Statistik, 2019/6, S. 9-17, Hundenborn, Janina und Enderer, Jörg, 2019). Aber auch in den Jahren zuvor fanden im Mikrozensus immer wieder konzeptionelle Anpassungen statt, die zu methodischen Effekten in den Zeitreihen führten (vgl. „Mikrozensus – Fragen zur Gesundheit – Rauchgewohnheiten der Bevölkerung“, Statistisches Bundesamt, 2018).
3 Vgl. „Obesity: preventing and managing the global epidemic“, Technical Report Series 894, World Health Organization, 2000
Ausführliche Ergebnisse zum Body-Mass-Index sowie zu den Themen Gesundheitszustand und Rauchverhalten aus dem Zusatzprogramm „Gesundheit“ des Mikrozensus 2021 enthält der in KW 49/2022 in der Zeitschrift „Bayern in Zahlen“ (Bestellnummer: Z10001 202212)“ erschienene Beitrag „Wie gesund ist Bayern? Ergebnisse des Mikrozensus 2021“. Die
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