Pressemitteilung

11/2023/41/A
Fürth, den 12. Januar 2023

Vorausberechnung: Bayerns Bevölkerung wächst bis zum Jahr 2041 um rund 714 000 Personen

Bevölkerung im Freistaat wächst, wird internationaler und älter – neue regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung gibt umfassenden Überblick bis zum Jahr 2041

  • Bayerische Bevölkerung wächst langfristig – Vorausberechnung ergibt Zuwachs von 714 000 Bürgerinnen und Bürgern bis zum Jahr 2041. Bayerns Einwohnerzahl würde sich damit auf 13,89 Millionen erhöhen.
  • Für alle sieben Regierungsbezirke und 96 Landkreise bzw. kreisfreien Städte sind positive Wanderungssalden vorausberechnet.
  • Es bestehen erhebliche regionale Unterschiede in der Bevölkerungsentwicklung.
  • Die Zahl der unter 20-Jährigen in der Gesamtbevölkerung Bayerns steigt bis zum Jahr 2041 moderat um 166 000 Personen an, die der Menschen ab 65 Jahren deutlich um 753 000 Personen.
  • Im Jahr 2041 kommen 45 Personen im Ruhestandsalter auf 100 Personen im potenziell erwerbsfähigen Alter. Im Jahr 2021 lag dieses Verhältnis bei etwa 35 zu 100 Personen.
  • Die Fluchtbewegungen aus der Ukraine haben einen deutlichen Einfluss auf das Bevölkerungswachstum im Freistaat.

Fürth. Nach den im Bayerischen Landesamt für Statistik heute von Innenminister Joachim Herrmann vorgestellten Ergebnissen der neuen regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung steigt die Einwohnerzahl Bayerns von 13,18 Millionen Personen Ende 2021 auf rund 13,89 Millionen im Jahr 2041 an. Das entspricht einem Wachstum der Bevölkerung des Freistaats um 714 000 Personen bzw. 5,4 Prozent.

Dieser Zuwachs ist vor allem auf die vorausberechneten Wanderungsgewinne in allen kreisfreien Städten und Landkreisen zurückzuführen. Die demographische Entwicklung zeigt sich dagegen regional unterschiedlich. Während sich für zahlreiche größere Städte und angrenzende Landkreise ein überdurchschnittliches Wachstum ergibt, sind in manchen ländlichen Gebieten – trotz Wanderungsplus – stagnierende oder rückläufige Bevölkerungszahlen erwartbar.

Die regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung ist eine bedeutende Planungsgrundlage für Staat, Kommunen und Wirtschaft gleichermaßen. Sie veranschaulicht im jährlichen Turnus differenziert nach Regierungsbezirken, Landkreisen und kreisfreien Städten, welche Bevölkerungsentwicklungen in den nächsten Jahrzehnten regional erwartbar sind.

„Damit gibt das Landesamt für Statistik den handelnden Akteurinnen und Akteuren in den Kommunen und Regionen eine wichtige Arbeitsgrundlage zur Hand, mit der sie für ihre Bürgerinnen und Bürger planen können“, so Dr. Thomas Gößl, Präsident des Bayerischen Landesamts für Statistik.

Entwicklung der Altersstruktur – demographischer Wandel spürbar

Hinsichtlich der Altersstruktur der Bevölkerung nimmt die Zahl der 65-Jährigen und Älteren in den kommenden 20 Jahren um 753 000 Personen auf 3,51 Millionen zu. Gleichzeitig sinkt im Freistaat die Zahl der Personen im Alter von 20 bis einschließlich 64 Jahren gegenüber dem Jahr 2021 um 205 000 Personen auf 7,77 Millionen. Somit kommen laut der Vorausberechnung im Jahr 2041 dann 45 Personen im Ruhestandsalter auf 100 Personen im erwerbsfähigen Alter. Im Jahr 2021 lag dieser Wert noch bei etwa 35 zu 100 Personen. Entsprechend steigt auch das Durchschnittsalter der bayerischen Bevölkerung in den nächsten zwei Jahrzehnten von heute 44,1 auf dann 45,4 Jahre.

Pandemie und Krieg beeinflussen temporär – langfristige Trends bleiben

Gravierende Ereignisse, wie aktuell der Krieg in der Ukraine oder die seit über zwei Jahren anhaltende Pandemie beeinflussen die Bevölkerungsentwicklung temporär. So zeigt sich ein reduzierter Auslandswanderungssaldo im ersten Pandemie-Jahr 2020 und der mit dem Ukraine-Krieg deutlich gestiegene Auslandszuzug im Jahr 2022 im Freistaat.

Auf lange Sicht beeinflussen diese Ereignisse jedoch voraussichtlich die seit Jahren bestehenden Trends nicht. Der demographische Wandel wird in den nächsten Jahren auch in Bayern immer deutlicher zu spüren sein: die Bevölkerung wird insgesamt älter, internationaler und in manchen Regionen auch leicht abnehmen.

Fünf der sieben Regierungsbezirke Bayerns weisen mit Blick auf die Bevölkerungszahl ein deutliches Wachstum zwischen rund vier und gut acht Prozent auf. Die anderen zwei Regierungsbezirke werden ihr derzeitiges Bevölkerungsniveau in etwa halten.

Bildergalerie

Regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung bis zum Jahr 2041:

Bayerns Einwohnerzahl wächst weiter

Die Bevölkerung des Freistaats wird auch in Zukunft wachsen und nach der aktuellen Vorausberechnung im Jahr 2041 rund 13,89 Millionen Einwohner zählen. Im Vergleich zu den 13,18 Millionen Einwohnern im Jahr 2021 entspricht das einem Plus von 5,4 Prozent (+714 000 Personen).

Nach der pandemiebedingt gedämpften Entwicklung im Jahr 2020 nahmen die Wanderungsgewinne und damit auch die Einwohnerzahlen Bayerns bereits im Jahr 2021 wieder zu. Mit dem Krieg in der Ukraine zeichnet sich für das Jahr 2022 anhand der vorläufigen Daten ein außerordentlich hoher Auslandswanderungssaldo ab.

Entsprechend fällt auch der Anstieg der Bevölkerungszahlen im ersten Jahr der Vorausberechnung am größten aus: so wird die Bevölkerung Bayerns zum Jahresende 2022 voraussichtlich 13,36 Millionen Einwohner umfassen und damit innerhalb eines Jahres um fast 180 000 Personen angestiegen sein.

Bis zum Jahr 2026 wird in den Annahmen der Vorausberechnung noch von einem deutlichen Einfluss der durch den Krieg ausgelösten Wanderungsbewegungen auf die Entwicklung der Einwohnerzahlen ausgegangen. Für die darauffolgenden Jahre wird eine Normalisierung der Bevölkerungsentwicklung angenommen, wobei die Bevölkerung Bayerns in den Jahren 2026 bis 2041 um durchschnittlich 25 900 Personen pro Jahr zunimmt.

Bayerns Altersstruktur verändert sich deutlich

Spürbare Veränderungen wird es nicht nur bei den Einwohnerzahlen, sondern auch bei der Altersstruktur der Bevölkerung geben. Für das Jahr 2041 ist zu erwarten, dass das Durchschnittsalter in Bayern um 1,3 Jahre ansteigt. Liegt es derzeit bei 44,1 Jahren, so wird es in 20 Jahren durchschnittlich 45,4 Jahre betragen.

Noch deutlicher wird diese Entwicklung beim Blick auf die Altersgruppen. Die Gruppe der Personen von 45 bis unter 65 Jahren umfasst derzeit rund 3,80 Millionen Personen und schiebt sich in den kommenden Jahren zur nächsthöheren Altersgruppe. Das bedeutet für die 65-Jährigen und Älteren deutliche Zuwächse. Die im Jahr 2021 noch 2,75 Millionen Personen große Altersgruppe wird binnen 20 Jahren um 753 000 Personen auf dann 3,51 Millionen Menschen anwachsen und somit einen relativen Zuwachs von gut 27 Prozent verzeichnen. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung steigt von 20,9 Prozent im Jahr 2021 auf 25,3 Prozent im Jahr 2041 an. Von dieser zunehmenden Tendenz sind alle Regierungsbezirke, kreisfreien Städte und Landkreise betroffen.

Gleichzeitig geht in Bayern die Zahl der Personen im Alter von 20 bis einschließlich 64 Jahren gegenüber dem Jahr 2021 um 205 000 Personen auf 7,77 Millionen zurück. Während diese Gruppe aktuell noch 60,5 Prozent der Bevölkerung darstellt, werden es im Jahr 2041 nur noch 55,9 Prozent sein.

Die Zahl der jüngeren Einwohner unter 20 Jahren wird nach der Vorausberechnung um 166 000 Personen auf 2,62 Millionen im Jahr 2041 ansteigen. Ihr Anteil wird sich entsprechend von 18,6 Prozent im Jahr 2021 auf 18,8 Prozent im Jahr 2041 leicht erhöhen.

Hiermit werden im Jahr 2041 voraussichtlich knapp 34 Kinder und Jugendliche sowie rund 45 Personen im Ruhestandsalter auf 100 Personen im potenziell erwerbsfähigen Alter kommen. Im Jahr 2021 lag dieser Wert noch bei etwa 31 bzw. 35 zu 100 Personen.

Bevölkerungsentwicklung in den kreisfreien Städten und Landkreisen Bayerns

Regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung bis zum Jahr 2041:

Oberbayern mit deutlichem Bevölkerungswachstum

Für Oberbayern wird insgesamt ein deutliches Bevölkerungswachstum erwartet, das insbesondere in den Landkreisen Pfaffenhofen a.d.Ilm, Dachau und Ebersberg überdurchschnittlich hoch ausfällt.

Der bevölkerungsmäßig mit Abstand größte Regierungsbezirk Oberbayern wies am 31.12.2021 über 4,73 Millionen (4 729 243) Einwohner auf. Laut den Ergebnissen der Vorausberechnung wird sich diese Zahl bis zum Jahr 2041 um rund 364 000 auf 5,09 Millionen Einwohner erhöhen, eine Steigerung um 7,7 Prozent.

Metropolregion München wächst

Vor allem die Metropolregion München wird nach den Ergebnissen der Vorausberechnung auch in Zukunft wachsen. So werden der Landeshauptstadt im Jahr 2041 etwa 1,60 Millionen Einwohner vorausberechnet – 109 000 Personen (+7,3 Prozent) mehr. Die stärksten Zuwächse werden in den nahegelegenen Landkreisen Pfaffenhofen a.d.Ilm (+12,4 Prozent), Ebersberg (+12,2 Prozent) und Dachau (+11,5 Prozent) erwartet. Mit 3,6 Prozent Wachstum wird der Landkreis Garmisch-Partenkirchen die prozentual geringste Bevölkerungszunahme in Oberbayern aufweisen.

Entwicklung der Altersstruktur regional geprägt

Veränderungen wird es nicht nur bei den Einwohnerzahlen, sondern auch bei der altersstrukturellen Zusammensetzung der Bevölkerung geben. So wird das Durchschnittsalter Oberbayerns um etwa ein Jahr auf 44,3 Jahre ansteigen. Der außerordentlich hohe Geburtenüberschuss der Stadt München führt bis zum Jahr 2041 zum bayernweit niedrigsten Durchschnittsalter (42,1 Jahre; +0,5 Jahre gegenüber 2021).

Das höchste Durchschnittsalter in Oberbayern wird im Jahr 2041 mit 47,2 Jahren (+0,5 Jahre) der Landkreis Garmisch-Partenkirchen aufweisen. Von einem tendenziell steigenden Durchschnittsalter sind alle kreisfreien Städte und Landkreise betroffen, auch jene, die in den kommenden Jahren mit Bevölkerungszuwächsen rechnen können.

Bevölkerungsentwicklung in den kreisfreien Städten und Landkreisen Oberbayerns

Regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung bis zum Jahr 2041:

Niederbayern insgesamt mit steigender Bevölkerungszahl

In Niederbayern wird vor allem für die Stadt und den Landkreis Landshut ein starker Bevölkerungszuwachs sowie für den Regierungsbezirk insgesamt eine steigende
Bevölkerungszahl vorausberechnet.

Aufgrund der anhaltend hohen Wanderungsgewinne der vergangenen Jahre konnte der Regierungsbezirk Niederbayern seine Einwohnerzahl nicht nur halten, sondern auch einen Zuwachs verzeichnen, der sich in Zukunft voraussichtlich fortsetzen wird. Für Niederbayern wird eine Zunahme um 7,0 Prozent oder etwa 87 000 Einwohner erwartet (2021: 1,25 Millionen; 2041: 1,34 Millionen).

Dieser Zuwachs wird vor allem vom Landkreis Landshut (+13,2 Prozent) und der Stadt Landshut (+11,7 Prozent) getragen, aber auch nahe gelegene Landkreise wie zum Beispiel Dingolfing-Landau (+10,0 Prozent) und Kelheim (+9,7 Prozent) können ein deutliches Plus verzeichnen. Für die drei Landkreise Deggendorf (+1,3 Prozent), Freyung-Grafenau (+0,3 Prozent) und Regen (-0,2 Prozent) nahe der tschechischen Grenze wird eine insgesamt stabile Bevölkerungsentwicklung erwartet.

Zum Teil steigt das Durchschnittsalter deutlich mit über zweieinhalb Jahren an

Veränderungen wird es nicht nur bei den Einwohnerzahlen, sondern auch bei der Altersstruktur der Bevölkerung geben. Die Landkreise Deggendorf und Freyung-Grafenau werden mit einem Plus von 2,6 Jahren den stärksten Anstieg des Durchschnittsalters in Niederbayern haben. Der Landkreis Freyung-Grafenau wird zugleich im Jahr 2041 das höchste Durchschnittsalter (48,5 Jahre) verzeichnen. Das jüngste Durchschnittsalter wird mit dann 44,2 Jahren die kreisfreie Stadt Passau aufweisen (+0,6 Jahre). In Niederbayern wird das Durchschnittsalter insgesamt bis zum Jahr 2041 um 1,9 Jahre auf 46,3 Jahre ansteigen. Von der Tendenz eines steigenden Durchschnittsalters sind alle kreisfreien Städte und Landkreise betroffen, auch die, die in den kommenden Jahren mit Bevölkerungszuwächsen rechnen können.

Bevölkerungsentwicklung in den kreisfreien Städten und Landkreisen Niederbayerns

Regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung bis zum Jahr 2041:

Oberpfalz insgesamt mit wachsender Bevölkerungszahl

In der Oberpfalz werden ein starkes Bevölkerungswachstum für die Stadt und den Landkreis Regensburg sowie die Landkreise Neumarkt i.d.OPf. und Schwandorf erwartet. Für den gesamten Regierungsbezirk kann von einer insgesamt steigenden Bevölkerungsentwicklung ausgegangen werden.

Der Regierungsbezirk Oberpfalz wird seine Einwohnerzahl von 1,12 Millionen Einwohnern im Jahr 2021 bis zum Jahre 2041 um etwa 44 000 Personen erhöhen. Das entspricht einem Plus von 3,9 Prozent. Aufgrund anhaltend hoher Wanderungsgewinne fallen die vor einigen Jahren noch regional erwarteten Bevölkerungsverluste moderater aus. In einzelnen Städten und Landkreisen kann inzwischen sogar mit einer insgesamt noch stabilen Bevölkerungsentwicklung gerechnet werden.

Nach wie vor gilt: Die Veränderungen der Bevölkerungszahlen werden sich ungleichmäßig auf die einzelnen Kreise des Bezirks verteilen. Die Stadt und der Landkreis Regensburg wachsen beispielsweise um jeweils 6,9 Prozent. Das ergibt zusammen einen Zuwachs um 24 000 Personen bis zum Jahr 2041. Im angrenzenden Landkreis Neumarkt i.d.OPf. steigt die Bevölkerungszahl um 9,1 Prozent. In einzelnen nördlichen Landkreisen bzw. kreisfreien Städten werden die Einwohnerzahlen hingegen leicht bis merklich rückläufig sein. Für den Landkreis Tirschenreuth wird ein Rückgang um 5,0 Prozent berechnet – deutlich geringer als noch vor zehn Jahren.

Durchschnittsalter erhöht sich bis zum Jahr 2041 um 1,7 Jahre

Veränderungen wird es nicht nur bei den Einwohnerzahlen, sondern auch bei der altersstrukturellen Zusammensetzung der Bevölkerung geben. Im Jahr 2041 wird der Landkreis Tirschenreuth mit 47,8 Jahren (+1,7 Jahre) den höchsten Altersdurchschnitt im Regierungsbezirk aufweisen. Ein Überschuss an Geburten wird in der kreisfreien Stadt Regensburg dazu beitragen, dass ihre Bevölkerung im Jahr 2041 zu den jüngsten im Freistaat gehört (43,0 Jahre; +1,5 Jahre). Insgesamt wird sich das Durchschnittsalter in der Oberpfalz um 1,7 Jahre erhöhen und in zwei Jahrzehnten bei 46,0 Jahren liegen. Von dieser zunehmenden Tendenz beim Durchschnittsalter der Einwohner sind alle kreisfreien Städte und Landkreise betroffen, auch die, die in den kommenden Jahren mit Bevölkerungszuwächsen rechnen können.

Bevölkerungsentwicklung in den kreisfreien Städten und Landkreisen der Oberpfalz

Regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung bis zum Jahr 2041:

Oberfranken insgesamt mit stabiler Bevölkerungsentwicklung

Bis zum Jahr 2041 wird die Bevölkerungszahl Oberfrankens nach der aktuellen Vorausberechnung nur um etwa 17 000 Personen auf 1,05 Millionen Einwohner zurückgehen. Ausgehend von 1,06 Millionen Personen Ende 2021 entspricht das einem Rückgang um 1,6 Prozent, der sich noch im Korridor einer stabilen Bevölkerungsentwicklung bewegt. Aufgrund der auch in Oberfranken erzielten Wanderungsgewinne werden die vor einigen Jahren noch erwarteten starken Bevölkerungsverluste voraussichtlich deutlich moderater ausfallen.

Für die kreisfreien Städte Bamberg (+1,7 Prozent), Bayreuth (-0,1 Prozent) und Coburg (-1,1 Prozent) sowie beispielsweise die Landkreise Coburg (‑0,7 Prozent) und Bayreuth (-1,2 Prozent) wird angesichts nur leichter Veränderungen in der Einwohnerzahl in Zukunft mit einer annähernd konstanten Bevölkerungsentwicklung gerechnet. Mit einem Plus von 2,7 Prozent bis zum Jahr 2041 wird die Bevölkerung im Landkreis Forchheim voraussichtlich wachsen. Stärkere Bevölkerungsrückgänge werden dagegen in erster Linie in den grenznahen Landkreisen erwartet.

Durchschnittsalter steigt bis zum Jahr 2041 um 1,5 Jahre

Veränderungen wird es nicht nur bei den Einwohnerzahlen, sondern auch bei der Altersstruktur der Bevölkerung geben. Das Durchschnittsalter wird in Oberfranken bis 2041 um etwa 1,5 Jahre auf 47,2 Jahre ansteigen. Der Landkreis Kronach wird mit 49,8 Jahren (+2,0 Jahre) den höchsten Altersdurchschnitt in Oberfranken haben. Die im Durchschnitt jüngste Bevölkerung wird die kreisfreie Stadt Bayreuth mit 44,4 Jahren (+0,6 Jahre) vorweisen können. Von der Tendenz eines steigenden Durchschnittsalters sind nahezu alle kreisfreien Städte und Landkreise betroffen, auch die, die in den kommenden Jahren mit Bevölkerungszuwächsen rechnen können.

Bevölkerungsentwicklung in den kreisfreien Städten und Landkreisen Oberfrankens

Regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung bis zum Jahr 2041:

Mittelfranken insgesamt mit wachsender Bevölkerungszahl

Für Mittelfranken wird insgesamt eine wachsende Einwohnerzahl vorausberechnet. Die Stadt Fürth sowie beispielsweise die Landkreise Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim und Erlangen-Höchstadt können ein deutlicheres Bevölkerungswachstum erwarten.

Die Einwohnerzahl Mittelfrankens wird nach den jüngsten Berechnungen von 1,78 Millionen im Jahr 2021 auf 1,84 Millionen Menschen im Jahr 2041 ansteigen. Das entspricht einem Plus von 3,7 Prozent bzw. etwa 65 000 Personen. Dieser Zuwachs, der sich für einzelne Städte und Landkreise voraussichtlich auch deutlicher abzeichnen wird, ist auf die anhaltend hohen Wanderungsgewinne zurückzuführen.

Das größte Bevölkerungswachstum weisen in Mittelfranken nach der neuen Vorausberechnung die Stadt Fürth (+7,5 Prozent) und der Landkreis Neustadt a.d.Aisch Bad Windsheim (+6,2 Prozent) auf, dicht gefolgt vom Landkreis Erlangen-Höchstadt (+5,9 Prozent). Eine weitgehend konstante Bevölkerungsentwicklung wird die Stadt Nürnberg (+1,6 Prozent) erwarten können, ebenso der Landkreis Fürth (+0,5 Prozent).

Durchschnittsalter steigt bis zum Jahr 2041 um 1,2 Jahre

Veränderungen wird es nicht nur bei den Einwohnerzahlen, sondern auch bei der altersstrukturellen Zusammensetzung der Bevölkerung geben. Bedingt durch eine jüngere Altersverteilung und die vergleichsweise hohen Geburtenzahlen wird die kreisfreie Stadt Erlangen mit 42,7 Jahren (+1,1 Jahre) im Jahr 2041 das niedrigste Durchschnittsalter in Mittelfranken aufweisen. Das höchste Durchschnittsalter wird für den Landkreis Fürth (47,0 Jahre; +1,5 Jahre) erwartet. In Mittelfranken wird der Altersdurchschnitt insgesamt im Jahr 2041 bei 45,3 Jahren und damit um 1,2 Jahre höher liegen als im Jahr 2021. Von einem tendenziell steigenden Durchschnittsalter sind alle kreisfreien Städte und Landkreise betroffen, auch die, die in den kommenden Jahren mit Bevölkerungszuwächsen rechnen können.

Bevölkerungsentwicklung in den kreisfreien Städten und Landkreisen Mittelfrankens

Regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung bis zum Jahr 2041:

Unterfranken insgesamt mit stabiler Bevölkerungsentwicklung

In Unterfranken wird ein Plus der Bevölkerungszahl für die Landkreise Kitzingen und Würzburg sowie die kreisfreie Stadt Aschaffenburg erwartet, insgesamt ist für den Regierungsbezirk mit einer stabilen Bevölkerungsentwicklung zu rechnen.

Ausgehend von 1,32 Millionen Einwohnern Ende 2021 wird die Bevölkerungszahl in Unterfranken bis zum Jahr 2041 um etwa 5 000 Personen zunehmen. Mit diesem leichten Plus von 0,4 Prozent werden nach den jüngsten Berechnungen 2041 etwa 1,33 Millionen Menschen im Regierungsbezirk leben. Aufgrund der auch in Unterfranken zu verzeichnenden Wanderungsgewinne werden die vor einigen Jahren noch erwarteten starken Bevölkerungsverluste vermutlich deutlich moderater ausfallen, in einigen Städten und Landkreisen kann sogar ein Plus erzielt werden.

Die in Zukunft insgesamt stabile Bevölkerungsentwicklung wird vor allem von den Landkreisen Kitzingen (+4,6 Prozent) und Würzburg (+2,8 Prozent) sowie der kreisfreien Stadt Aschaffenburg (+3,3 Prozent) getragen. Bevölkerungsverluste werden dagegen in den nördlicheren Landkreisen nahe der Landesgrenze zu verzeichnen sein.

Durchschnittsalter steigt bis zum Jahr 2041 um 1,7 Jahre in Unterfranken

Veränderungen wird es nicht nur bei den Einwohnerzahlen, sondern auch bei der Altersstruktur der Bevölkerung geben. In Unterfranken wird das Durchschnittsalter um 1,7 Jahre ansteigen und im Jahr 2041 bei 46,8 Jahren liegen. Der Landkreis mit dem höchsten Altersdurchschnitt wird in Unterfranken Bad Kissingen mit 48,7 Jahren (+1,8 Jahre) sein. Einen vergleichsweise geringen Anstieg (+0,5 Jahre) und mit 43,2 Jahren das zugleich niedrigste Durchschnittsalter in Unterfranken wird die kreisfreie Stadt Würzburg haben. Von der zunehmenden Tendenz beim Durchschnittsalter sind alle kreisfreien Städte und Landkreise betroffen, auch jene, die in den kommenden Jahren mit Bevölkerungszuwächsen rechnen können.

Bevölkerungsentwicklung in den kreisfreien Städten und Landkreisen Unterfrankens

Regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung bis zum Jahr 2041:

Schwaben mit deutlichem Bevölkerungswachstum

In Schwaben wird vor allem in den Landkreisen Unterallgäu und Augsburg ein deutliches Bevölkerungswachstum zu verzeichnen sein. Auch für den Regierungsbezirk insgesamt werden stark steigende Bevölkerungszahlen erwartet.

Nach der aktuellen Vorausberechnung wird die Bevölkerungszahl Schwabens bis zum Jahr 2041 um etwa 165 000 Personen auf 2,08 Millionen Einwohner ansteigen. Ausgehend von 1,92 Millionen Personen Ende 2021 entspricht das einem Plus von 8,6 Prozent und damit dem stärksten prozentualen Bevölkerungszuwachs unter den Regierungsbezirken des Freistaats. Aufgrund der anhaltend hohen Wanderungsgewinne verzeichnet der Regierungsbezirk Schwaben einen deutlichen Zuwachs, der sich in Zukunft voraussichtlich fortsetzen wird.

Die stärksten Zuwächse werden in den Landkreisen Unterallgäu (+11,9 Prozent) und Augsburg (+11,2 Prozent), aber auch in anderen Landkreisen im Einzugsgebiet der kreisfreien Städte erzielt. Die kreisfreien Städte selbst werden bis zum Jahr 2041 ebenfalls an Bevölkerung gewinnen, am deutlichsten die Städte Kaufbeuren und Augsburg mit 9,9 bzw. 8,8 Prozent.

Durchschnittsalter erhöht sich bis zum Jahr 2041 um 1,3 Jahre

Veränderungen wird es nicht nur bei den Einwohnerzahlen, sondern auch bei der altersstrukturellen Zusammensetzung der Bevölkerung geben. So wird das Durchschnittsalter in Schwaben um 1,3 Jahre auf 45,3 Jahre im Jahr 2041 ansteigen. Es reicht dann von 43,6 Jahren in der kreisfreien Stadt Augsburg (+0,8 Jahre) bis zu 46,8 Jahren im Landkreis Lindau am Bodensee (+1,3 Jahre). Von einem tendenziell steigenden Durchschnittsalter sind alle kreisfreien Städte und Landkreise betroffen, auch die, die in den kommenden Jahren mit Bevölkerungszuwächsen rechnen können.

Bevölkerungsentwicklung in den kreisfreien Städten und Landkreisen Schwabens

Allgemeine Hinweise:

Die regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung zeigt, wie sich die Bevölkerung unter Berücksichtigung der vergangenen Entwicklung und aktueller Trends in ihrer Zahl und ihrer Altersstruktur verändern würde. Die Ergebnisse sind nicht als endgültig im Sinne einer unabänderlichen Tatsache zu verstehen: Neben unvorhersehbaren Ereignissen, wie z.B. aktuell der Krieg in der Ukraine oder die immer noch anhaltende Corona-Pandemie, kann und wird auch politisches Handeln oder Nichthandeln einen Einfluss auf die zukünftige Bevölkerungsentwicklung haben. Um solche Veränderungen zu berücksichtigen, wird die Vorausberechnung jährlich durch das Bayerische Landesamt für Statistik erstellt und aktualisiert.

Weitere Hinweise:

Die Ergebnisse der regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung 2021 bis 2041 sind kostenfrei im Internet verfügbar: Unter www.statistik.bayern.de/demographie stehen demographische Profile für den Freistaat, die Regierungsbezirke, die bayerischen Regionen und alle Landkreise und kreisfreien Städte zum Download bereit.

Ausführliche Ergebnisse enthält der Statistische Bericht „Beiträge zur Statistik Bayerns, Heft 555: Regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung für Bayern bis 2041“. Weitere Informationen zum Bezug von Druckausgaben erhalten Sie beim Vertrieb per E-Mail (vertrieb@statistik.bayern.de), Telefon (0911 98208-6311) oder Fax (0911 98208-6638).

In unserer Datenbank GENESIS-Online finden Sie die Ergebnisse der regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung unter: https://www.statistikdaten.bayern.de/genesis/online?language=de&sequenz=tabellen&selectionname=12421*