Pressemitteilung

135/2023/35/N
Fürth, den 31. Mai 2023

Bayerische Reallöhne sinken im Jahr 2022 gegenüber 2021 um 4,3 Prozent

Der Rückgang der Reallöhne im Jahr 2022 ist der stärkste Reallohnverlust seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2008

Für die Verdiensterhebung ist das Berichtsjahr 2022 abgeschlossen. Alle Ergebnisse des Jahres 2022 wurden vom Basiszeitraum 1. Quartal 2022 = 100 auf den Basiszeitraum Jahr 2022 = 100 final umgestellt und neu berechnet. Das erfolgte im Zuge einer Revision. Der Nominallohnindex und der Reallohnindex sind damit auf der neuen Basis 2022 = 100 berechnet.

Nach den revidierten Ergebnissen steigen im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr die Nominallöhne der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Bayern um durchschnittlich 2,5 Prozent. Im Vergleich zu den Ergebnissen auf der alten Basis 1. Quartal 2022 = 100, die im März 2023 veröffentlicht wurden, fällt der Anstieg um 0,9 Prozentpunkte schwächer aus. Die realen Verdienste der Beschäftigten im Freistaat sinken im Jahresdurchschnitt 2022 – auf der neuen Basis berechnet – um 4,3 Prozent. Seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2008 ist das der stärkste Reallohnverlust.

Fürth. Auf der neuen Basis 2022 = 100 berechnet, steigen die nominalen Verdienste der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Bayern im Jahr 2022 um durchschnittlich 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Somit fällt das Ergebnis der Nominallohnentwicklung nach der Revision um 0,9 Prozentpunkte schwächer aus.

Die von der Revision unberührten Verbraucherpreise legen im Jahresdurchschnitt 2022 mit 7,1 Prozent kräftig zu. Im Jahresdurchschnitt 2021 lag die Inflationsrate noch bei 3,2 Prozent.

Die realen, also preisbereinigten Bruttomonatsverdienste einschließlich Sonderzahlungen der Beschäftigten im Freistaat sinken im Jahr 2022 gegenüber 2021 im Durchschnitt um 4,3 Prozent. Der Rückgang fällt somit analog zur Entwicklung der Nominallöhne um 0,9 Prozentpunkte höher aus als anhand der vorläufigen Berechnungsgrundlage ermittelt. Der Rückgang der Reallöhne im Jahr 2022 ist der stärkste Reallohnverlust seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2008.

Hinweise:

Regionalisierte Zahlen stehen nicht zur Verfügung.

Die Entwicklung der Nominallöhne wird mit dem Nominallohnindex berechnet. Der Nominallohnindex bildet die Veränderung der durchschnittlichen Bruttomonatsverdienste (einschließlich Sonderzahlungen) von Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigten sowie geringfügig Beschäftigten im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich ab. Beim Reallohnindex wird die Verdienstentwicklung ins Verhältnis zur Entwicklung der Verbraucherpreise gesetzt. Er gibt somit Hinweise zur Entwicklung der Kaufkraft der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.

Die Datengrundlage für den Nominallohnindex ist seit dem Jahr 2022 die Verdiensterhebung. Sie hat die bisherige Viertel- jährliche Verdiensterhebung abgelöst. Um die große Nachfrage nach längerfristigen Zeitreihen zur Verdienstentwicklung zu erfüllen, wurden neue und alte Indexreihen rechnerisch verknüpft. Aufgrund der unterschiedlichen Erhebungskonzepte der bisherigen und der neuen Verdiensterhebung sind die Daten für das Jahr 2022 nur eingeschränkt mit den früheren Daten vergleichbar. Auf eine Analyse und Berichterstattung unterhalb der gesamtwirtschaftlichen Ebene wird daher verzichtet.

Alle Ergebnisse des Jahres 2022 wurden vom Basiszeitraum 1. Quartal 2022 = 100 auf den Basiszeitraum Jahr 2022 = 100 final umgestellt und neu berechnet (=Revision). Weiter zurückliegende Werte vor 2022 sind rein rechnerisch umbasiert. Veränderungsraten für zurückliegende Zeiträume vor 2022 können rundungsbedingt von den bisherigen Veröffentlichungen abweichen.

Weitere Ergebnisse zum Real- und Nominallohnindex finden Sie in Kürze in unserer GENESIS-Online Datenbank:
https://www.statistikdaten.bayern.de/genesis/online?operation=themes&levelindex=0&levelid=1684761769549&code=62#abreadcrumb

Entwicklung der Real- und Nominallöhne sowie der Verbraucherpreise in Bayern seit 2013