Pressemitteilung
Fürth, den 7. August 2023
In Bayern deutlich mehr Unternehmensinsolvenzen im ersten Halbjahr 2023 zu verzeichnen
23,2 Prozent mehr Unternehmensinsolvenzen; Insolvenzgeschehen erreicht wieder Vor-Corona-Niveau
Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen steigt in Bayern im ersten Halbjahr 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 23,2 Prozent. Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen erreicht damit in etwa das Niveau wie vor der Corona Pandemie.
Bei den übrigen Schuldnern, hierzu zählen Verbraucher, ehemals selbstständig Tätige und natürliche Personen als Gesellschafter u.Ä. sowie Nachlässe und Gesamtgut, steigt die Zahl der Verfahren um 2,3 Prozent. Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen, welche den größten Teil der Insolvenzen der übrigen Schuldner ausmachen, verzeichnet einen Rückgang um 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Schweinfurt. Wie die Insolvenzstatistiker vom Bayerischen Landesamt für Statistik mitteilen, melden die bayerischen Insolvenzgerichte im ersten Halbjahr 2023 insgesamt 5 790 Verfahren, darunter 1 202 Unternehmensinsolvenzen und 4 588 Verfahren der übrigen Schuldner, wovon wiederum 2 794 Verbraucherinsolvenzen sind. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum werden damit insgesamt 6,0 Prozent mehr Insolvenzverfahren registriert.
Während die Zahl der Verbraucherinsolvenzen einen Rückgang um 1,5 Prozent verzeichnet, nehmen die Unternehmensinsolvenzen mit einem Plus von 23,2 Prozent deutlich zu. Ausgehend von einer sehr geringen Zahl von Unternehmensinsolvenzen während der letzten drei Jahre – eine zeitweise Aussetzung der Insolvenzantragspflicht sowie zahlreiche finanzielle Hilfspakete hatten die Zahl der Unternehmensinsolvenzen während der Pandemie zurückgehen lassen – erreichen diese damit in etwa wieder das Niveau wie vor der Pandemie. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2019 gab es 1 319 Unternehmensinsolvenzen.
Die meisten Unternehmensinsolvenzen gab es im ersten Halbjahr 2023 im Handel mit 194 gemeldeten Verfahren, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen mit eingeschlossen.
Hier nimmt die Zahl der Verfahren m Vergleich zum Vorjahreszeitraum somit um 50,4 Prozent zu. Danach folgt das Baugewerbe mit 182 Verfahren, was einer Mehrung von +3,4 Prozent entspricht.
Insgesamt waren in Bayern im ersten Halbjahr 2023 8 096 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer (+21,9 Prozent) von einer Insolvenz betroffen (Vorjahreszeitraum: 6 640 Arbeitnehmer). Den stärksten Anstieg der Unternehmensinsolvenzverfahren im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verzeichnet der Regierungsbezirk Schwaben mit 165 Insolvenzverfahren (+ 70,1 Prozent). Danach folgt der Regierungsbezirk Oberbayern mit einer Zunahme der Unternehmensinsolvenzen um +37,0 Prozent (552 Verfahren).
Hinweis:
Ausführliche Ergebnisse zur Statistik über beantragte Insolvenzverfahren in Bayern sind in der Datenbank GENESIS enthalten.