Pressemitteilung

KORREKTUR: Wo steht Bayern bei der nachhaltigen Entwicklung? Indikatorenbericht mit neuen Daten ist jetzt verfügbar

Die zweite Auflage des Berichts zur „Nachhaltigen Entwicklung in Bayern“ zeigt den aktuellen Datenstand für die Bereiche Umwelt, Wirtschaft und Soziales. Ab sofort online kostenlos verfügbar unter https://www.statistik.bayern.de/produkte/

In der heutigen Pressemitteilung vom 5.12.23 mit der Nr. 331/2023/21/Z wurde an einer Stelle eine Jahreszahl falsch angegeben. Im Absatz zum Indikator 22 muss die Jahresangabe Richtig: 2008 heißen und nicht wie geschrieben 2000.

Das Bayerische Landesamt für Statistik veröffentlicht zum zweiten Mal den Indikatorenbericht zur „Nachhaltigen Entwicklung in Bayern“. Wie auch bei der ersten Veröffentlichung im Jahr 2021 orientiert sich der Bericht konsequent an den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen aus der „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“. Alle Indikatoren, die bereits im ersten Bericht vorhanden waren, sind aktualisiert und zeigen den neuesten statistischen Stand der nachhaltigen Entwicklung im Freistaat auf.

Fürth. In der „Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung“ legen die Vereinten Nationen 17 globale Nachhaltigkeitsziele („Sustainable Development Goals oder kurz SDGs“) fest. Diese bilden alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – Wirtschaft, Umwelt und Soziales – ab.

Mit der zweiten Auflage des Indikatorenberichts veröffentlicht das Landesamt erneut die jüngsten verfügbaren Daten der amtlichen Statistik für den Freistaat. Die ausgewählten Indikatoren zeigen anschaulich die Ziele und den Stand der nachhaltigen Entwicklung in Bayern für die drei Nachhaltigkeitsdimensionen. Als Ergebnis zeigt sich, dass Bayern in vielen Bereichen die Zielvorgaben bereits erfüllt bzw. sich den gesetzten Werten deutlich annähert.

Umwelt: Indikator 15 - Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung

Dieser Indikator ist für die Umweltdimension von zentraler Bedeutung, um die Klimaschutzziele zu erreichen, und steht als Indikator für SDG 7 „Bezahlbare und saubere Energie“. Im Bericht beschreibt er den Anteil erneuerbarer Energieträger an der Bruttostromerzeugung insgesamt. So ist in Bayern der Anteil seit dem Jahr 2011 von 25 414 GWh auf insgesamt 38 411 GWh im Jahr 2021 in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen. Relativ betrachtet sind im Jahr 2021 mit Blick auf die gesamte Bruttostromerzeugung nach den vorläufigen Zahlen 47,9 Prozent der Energieträger erneuerbar (2011: 28,5%). Auf Bundesebene waren es 41,2 Prozent. Ziel der Bayerischen Staatsregierung ist es, bis zum Jahr 2025 den Anteil der erneuerbaren Energien auf 70 Prozent zu erhöhen.

Wirtschaft: Indikator 22 - Ausgaben für Forschung und Entwicklung

Die privaten und öffentlichen Ausgaben für Forschung und Entwicklung beschreiben die Nachhaltigkeitsdimension Wirtschaft; sie stehen für SDG 9 „Industrie, Innovation und Infrastruktur“. Dieser Indikator verfolgt den Anteil der Ausgaben für Forschung und Entwicklung am nominalen Bruttoinlandsprodukt (BIP), die seitens Wirtschaft, Staat und Hochschulen investiert werden. Forschung und Entwicklung sind wiederum die maßgeblichen Bereiche für marktfähige Innovationen. Die amtliche Statistik zeigt: Seit dem Jahr 2008 (alt: 2000) liegt der Ausgabenanteil für Forschung und Entwicklung am Bruttoinlandsprodukt in Bayern, mit einer Ausnahme in 2011, beständig über der von der Bundesregierung als Zielwert festgesetzten 3-Prozent-Marke, in 2020 waren es rund 3,4 Prozent des BIP. Des Weiteren liegen die Werte für Bayern seit 2000 stets über den Werten für Deutschland.

Soziale Dimension: Indikator 01 - Mindestsicherungsquote

Die „Mindestsicherungsquote“, also der Anteil der Empfängerinnen und Empfänger von Mindestsicherungsleistungen an der Gesamtbevölkerung beziehungsweise der jeweiligen Bevölkerungsgruppe, erfasst die soziale Dimension der Nachhaltigkeit und steht hier als Indikator für SDG 1 „Keine Armut“. Die Mindestsicherungsquote stieg in Bayern im Zuge der erhöhten Zuwanderung unter anderem von Schutzsuchenden aus Krisenregionen im Jahr 2015 im Freistaat auf 5,2 Prozent an. Ab dem Jahr 2018 liegt sie wieder unter der 5-Prozent-Marke und im Jahr 2021 bei 4,3 Prozent. Es fällt auf: Bayern liegt dauerhaft deutlich unter dem gesamtdeutschen Werten.