Pressemitteilung
Fürth, den 5. Februar 2024
Vorausberechnung: Bayerns Bevölkerung wächst und altert zugleich deutlich bis zum Jahr 2042
Neue Regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung 2022 bis 2042 zeigt Details zur möglichen Entwicklung der Einwohnerzahlen und Altersstruktur im Freistaat; ab sofort kostenfrei zum Download unter: www.statistik.bayern.de/demographie
- Bayerische Bevölkerung wächst weiterhin – Vorausberechnung ergibt Zuwachs von 610 000 Einwohnern bis zum Jahr 2042. Bayerns Einwohnerzahl würde sich damit auf 13,98 Millionen erhöhen.
- Für alle sieben Regierungsbezirke und nahezu alle 96 Landkreise bzw. kreisfreien Städte werden Wanderungsgewinne vorausberechnet.
- Es gibt erhebliche regionale Unterschiede in der Bevölkerungsentwicklung.
- Die Zahl der unter 20-Jährigen in der Gesamtbevölkerung Bayerns steigt bis zum Jahr 2042 moderat um 92 000 Personen an, die der Menschen ab 65 Jahren deutlich um 718 000 Personen.
- Im Jahr 2042 kommen 45 Personen im Ruhestandsalter ab 65 Jahren auf 100 Personen im potenziell erwerbsfähigen Alter. Im Jahr 2022 lag dieses Verhältnis bei etwa 35 zu 100 Personen.
Fürth. Das Bayerische Landesamt für Statistik hat die neue Regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung bis 2042 vorgelegt. Das Expertenteam des Landesamts für Statistik rechnet damit, dass die Bevölkerung von 13,37 Millionen Personen Ende 2022 auf rund 13,98 Millionen im Jahr 2042 anwachsen wird. Das wäre ein Zuwachs von rund 610 000 Einwohnern in den nächsten zwei Jahrzehnten und entspräche einem Wachstum der Bevölkerung Bayerns um rund 4,6 Prozent.
Dieser Zuwachs ist vor allem auf die vorausberechneten Wanderungsgewinne in nahezu allen kreisfreien Städten und Landkreisen zurückzuführen. Die demographische Entwicklung verläuft regional unterschiedlich. Fünf der sieben Regierungsbezirke Bayerns weisen mit Blick auf die Bevölkerungszahl ein deutliches Plus zwischen etwa drei und knapp acht Prozent auf. Die anderen zwei Regierungsbezirke werden ihr derzeitiges Bevölkerungsniveau in etwa halten.
Die Regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung ist eine bedeutende Planungs- und Entscheidungsgrundlage für Staat, Kommunen und Wirtschaft gleichermaßen. Sie veranschaulicht im jährlichen Turnus, welche Bevölkerungsentwicklung die Regierungsbezirke, Landkreise und kreisfreien Städte in den nächsten beiden Jahrzehnten jeweils erwarten können.
Entwicklung der Altersstruktur – demographischer Wandel spürbar
Im Altersaufbau der Bevölkerung nimmt die Zahl der 65-Jährigen und Älteren in den kommenden 20 Jahren um 718 000 Personen auf 3,52 Millionen zu. Gleichzeitig sinkt im Freistaat die Zahl der Personen im Alter von 20 bis einschließlich 64 Jahren gegenüber dem Jahr 2022 um 200 000 Personen auf 7,86 Millionen.
Somit kommen laut der Vorausberechnung im Jahr 2042 dann 45 Personen im Ruhestandsalter ab 65 Jahren auf 100 Personen im erwerbsfähigen Alter. Im Jahr 2022 lag dieser Wert noch bei etwa 35 zu 100 Personen. Berücksichtigt man den Anstieg des Renteneintrittsalters werden im Jahr 2042 auf 100 Personen im erwerbsfähigen Alter etwa 39 im Rentenalter ab 67 Jahren kommen.
Entsprechend steigt auch das Durchschnittsalter der bayerischen Bevölkerung in den nächsten zwei Jahrzehnten von heute 44,0 auf dann 45,4 Jahre.
Krieg und Pandemie beeinflussen temporär – langfristige Trends bleiben
Gravierende Ereignisse wie der am 24. Februar 2022 begonnene russische Angriffskrieg auf die Ukraine oder die Corona-Pandemie vor allem in den Jahren 2020 bis 2022 beeinflussen die Bevölkerungsentwicklung zwar temporär, auf lange Sicht wird derzeit jedoch von keiner dauerhaften Änderung in den bestehenden grundsätzlichen Trends ausgegangen.
Ergebnisse für Bayern gesamt
Bayerns Einwohnerzahl wächst weiter
Die Bevölkerung des Freistaats wird auch in Zukunft wachsen und nach der aktuellen Vorausberechnung im Jahr 2042 rund 13,98 Millionen Einwohner zählen. Im Vergleich zu den 13,37 Millionen Einwohnern im Jahr 2022 entspricht das einem Plus von 4,6 Prozent (+610 000 Personen).
Nach der pandemiebedingt gedämpften Entwicklung erreichte das Auslands- wanderungssaldo mit dem Angriffskrieg der Russischen Föderation gegen die Ukraine im Jahr 2022 ein Rekordhoch. Die Einwohnerzahlen Bayerns nahmen in diesem Jahr entsprechend deutlich stärker zu.
Für die ersten Jahre der Vorausberechnung wird – auch aufgrund Schutzsuchender – weiterhin ein stärkeres Bevölkerungswachstum angenommen, wenn auch auf deutlich niedrigerem Niveau als im Jahr 2022. So wird die Bevölkerung Bayerns zum Jahresende 2025 voraussichtlich 13,51 Millionen Einwohner umfassen. Sie nimmt damit durchschnittlich um circa 48 000 Personen pro Jahr zu. In den darauffolgenden Jahren wird eine Normalisierung dieser Entwicklung angenommen. Damit wird für Bayern in den Jahren 2026 bis 2042 ein jährlicher Bevölkerungszuwachs von durchschnittlich etwa 27 000 Personen vorausberechnet.
Bayerns Altersstruktur verändert sich deutlich – alle Regionen sind betroffen
Spürbare Veränderungen gibt es nicht nur bei den Einwohnerzahlen, sondern auch bei der Altersstruktur der Bevölkerung. Für das Jahr 2042 wird erwartet, dass das Durchschnittsalter in Bayern um 1,4 Jahre ansteigt. Liegt es derzeit bei 44,0 Jahren, so beträgt es in 20 Jahren durchschnittlich 45,4 Jahre.
Noch anschaulicher wird diese Entwicklung beim Blick auf die Altersgruppen. Die Gruppe der Personen von 45 bis unter 65 Jahren umfasst derzeit rund 3,80 Millionen Personen und schiebt sich in den kommenden beiden Jahrzehnten zur nächsthöheren Altersgruppe. Das bedeutet deutliche Zuwächse für die 65-Jährigen und Älteren.
Die im Jahr 2022 noch 2,80 Millionen Personen große Altersgruppe wird binnen 20 Jahren um 718 000 Personen auf dann 3,52 Millionen Menschen anwachsen und somit einen relativen Zuwachs von knapp 26 Prozent verzeichnen. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung steigt von 20,9 Prozent im Jahr 2022 auf 25,1 Prozent im Jahr 2042 an. Von dieser Tendenz sind alle Regierungsbezirke, kreisfreien Städte und Landkreise betroffen.
Gleichzeitig geht in Bayern die Zahl der Personen im Alter von 20 bis einschließlich 64 Jahren gegenüber dem Jahr 2022 um 200 000 Personen auf 7,86 Millionen zurück. Während diese Gruppe aktuell noch 60,3 Prozent der Bevölkerung darstellt, werden es im Jahr 2042 nur noch 56,2 Prozent sein.
Die Zahl der jüngeren Einwohner unter 20 Jahren steigt nach der Vorausberechnung um 92 000 Personen auf 2,61 Millionen im Jahr 2042 an. Ihr Anteil wird mit 18,8 Prozent im Jahr 2022 und 18,7 Prozent im Jahr 2042 nahezu konstant bleiben.
Dadurch werden im Jahr 2042 voraussichtlich etwa 33 Kinder und Jugendliche sowie rund 45 Personen im Ruhestandsalter auf 100 Personen im potenziell erwerbsfähigen Alter kommen. Im Jahr 2022 lag dieser Wert noch bei etwa 31 bzw. 35 zu 100 Personen.
Ergebnisse für Oberbayern
Oberbayern mit deutlichem Bevölkerungswachstum
Für Oberbayern wird insgesamt ein deutliches Bevölkerungswachstum erwartet, das insbesondere in den Landkreisen Pfaffenhofen a.d.Ilm, Dachau und Ebersberg überdurchschnittlich hoch ausfällt.
Der bevölkerungsmäßig mit Abstand größte Regierungsbezirk Oberbayern wies am 31.12.2022 über 4,80 Millionen (4 801 769) Einwohner auf. Laut den Ergebnissen der Vorausberechnung erhöht sich diese Zahl bis zum Jahr 2042 um rund 315 000 auf 5,12 Millionen Einwohner. Das ist eine Steigerung um 6,6 Prozent.
Metropolregion München wächst
Vor allem die Metropolregion München wird nach den Ergebnissen der Vorausberechnung auch in Zukunft wachsen. So werden für die Landeshauptstadt im Jahr 2042 etwa 1,60 Millionen Einwohner vorausberechnet – 91 000 Personen (+6,0 Prozent) mehr. Die stärksten Zuwächse werden in den nahegelegenen Landkreisen Ebersberg (+11,0 Prozent), Pfaffenhofen a.d.Ilm (+11,0 Prozent) und Dachau (+10,5 Prozent) erwartet. Mit 2,5 Prozent Wachstum wird der Landkreis Garmisch-Partenkirchen die prozentual geringste Bevölkerungszunahme in Oberbayern aufweisen.
Entwicklung der Altersstruktur regional geprägt
Veränderungen wird es nicht nur bei den Einwohnerzahlen, sondern auch bei der altersstrukturellen Zusammensetzung der Bevölkerung geben. So steigt das Durchschnittsalter Oberbayerns um 1,2 Jahre auf 44,4 Jahre an. Der außerordentlich hohe Geburtenüberschuss der Stadt München führt bis zum Jahr 2042 zum bayernweit niedrigsten Durchschnittsalter (42,1 Jahre; +0,7 Jahre gegenüber 2022).
Das höchste Durchschnittsalter in Oberbayern weist im Jahr 2042 mit 47,3 Jahren (+0,6 Jahre) der Landkreis Garmisch-Partenkirchen auf. Von einem tendenziell steigenden Durchschnittsalter sind alle kreisfreien Städte und Landkreise betroffen, auch jene, die in den kommenden Jahren mit Bevölkerungszuwächsen rechnen können.
Ergebnisse für Niederbayern
Niederbayern insgesamt mit steigender Bevölkerungszahl
In Niederbayern wird vor allem für die Stadt und den Landkreis Landshut ein starker Bevölkerungszuwachs sowie für den Regierungsbezirk insgesamt eine steigende Bevölkerungszahl vorausberechnet.
Aufgrund der anhaltend hohen Wanderungsgewinne der vergangenen Jahre konnte der Regierungsbezirk Niederbayern seine Einwohnerzahl nicht nur halten, sondern auch einen Zuwachs verzeichnen, der sich in Zukunft voraussichtlich fortsetzen wird. Für Niederbayern wird eine Zunahme um 6,2 Prozent oder etwa 79 000 Einwohner erwartet (2022: 1,27 Millionen; 2042: 1,35 Millionen).
Dieser Zuwachs wird vor allem im Landkreis Landshut (+12,3 Prozent) und der Stadt Landshut (+9,5 Prozent) sichtbar, aber auch in den Landkreisen Dingolfing-Landau (+9,3 Prozent) und Kelheim (+8,9 Prozent). Für die drei Landkreise Deggendorf (+1,1 Prozent), Freyung-Grafenau (-0,3 Prozent) und Regen (-0,7 Prozent) wird eine insgesamt stabile Bevölkerungsentwicklung erwartet.
Zum Teil steigt das Durchschnittsalter mit über zweieinhalb Jahren deutlich an
Veränderungen wird es nicht nur bei den Einwohnerzahlen, sondern auch bei der Altersstruktur der Bevölkerung geben. Die Landkreise Deggendorf und Freyung-Grafenau werden mit einem Plus von 2,6 Jahren den stärksten Anstieg des Durchschnittsalters in Niederbayern haben. Der Landkreis Freyung-Grafenau wird zugleich im Jahr 2042 das höchste Durchschnittsalter (48,6 Jahre) verzeichnen. Das jüngste Durchschnittsalter wird mit dann 44,2 Jahren die kreisfreie Stadt Passau aufweisen (+0,6 Jahre).
In Niederbayern steigt das Durchschnittsalter insgesamt bis zum Jahr 2042 um zwei Jahre auf 46,4 Jahre an. Von der Tendenz eines steigenden Durchschnittsalters sind alle kreisfreien Städte und Landkreise betroffen, auch die, die in den kommenden Jahren mit Bevölkerungszuwächsen rechnen können.
Ergebnisse für die Oberpfalz
Oberpfalz insgesamt mit wachsender Bevölkerungszahl
In der Oberpfalz werden ein starkes Bevölkerungswachstum für die Stadt und den Landkreis Regensburg sowie die Landkreise Neumarkt i.d.OPf. und Schwandorf erwartet. Für den gesamten Regierungsbezirk kann von einer insgesamt steigenden Bevölkerungsentwicklung ausgegangen werden.
Der Regierungsbezirk Oberpfalz wird seine Einwohnerzahl von 1,13 Millionen Einwohnern im Jahr 2022 um etwa 38 000 Personen auf 1,17 Millionen Einwohner im Jahr 2042 erhöhen. Das entspricht einem Plus von 3,4 Prozent. Aufgrund anhaltend hoher Wanderungsgewinne fallen die vor einigen Jahren noch regional erwarteten Bevölkerungsverluste moderater aus. In einzelnen der damals betroffenen Städte und Landkreise kann inzwischen sogar mit einer stabilen Bevölkerungsentwicklung gerechnet werden.
Die Stadt und der Landkreis Regensburg wachsen um 6,5 bzw. 6,2 Prozent. Das ergibt zusammen einen Zuwachs um 22 000 Personen bis zum Jahr 2042. Im angrenzenden Landkreis Neumarkt i.d.OPf. steigt die Bevölkerungszahl mit 8,4 Prozent am stärksten.
In einzelnen nördlichen Landkreisen bzw. kreisfreien Städten werden die Einwohnerzahlen hingegen leicht bis merklich rückläufig sein. Für den Landkreis Tirschenreuth wird ein Rückgang um 5,4 Prozent berechnet – deutlich geringer als noch vor zehn Jahren.
Durchschnittsalter erhöht sich bis zum Jahr 2042 um 1,9 Jahre
Veränderungen wird es nicht nur bei den Einwohnerzahlen, sondern auch bei der altersstrukturellen Zusammensetzung der Bevölkerung geben. Im Jahr 2042 weist der Landkreis Tirschenreuth mit 47,8 Jahren (+1,7 Jahre) den höchsten Altersdurchschnitt im Regierungsbezirk auf. Ein Überschuss an Geburten trägt in der kreisfreien Stadt Regensburg dazu bei, dass ihre Bevölkerung im Jahr 2042 zu den jüngsten im Freistaat gehört (43,0 Jahre; +1,5 Jahre). Insgesamt erhöht sich das Durchschnittsalter in der Oberpfalz um 1,9 Jahre. In zwei Jahrzehnten liegt es dann bei 46,1 Jahren. Von dieser zunehmenden Tendenz beim Durchschnittsalter der Einwohner sind alle kreisfreien Städte und Landkreise betroffen, auch die, die in den kommenden Jahren mit Bevölkerungszuwächsen rechnen können.
Ergebnisse für Oberfranken
Oberfranken insgesamt mit stabiler Bevölkerungsentwicklung
Bis zum Jahr 2042 würde die Bevölkerungszahl Oberfrankens nach der aktuellen Vorausberechnung leicht um etwa 21 000 Personen auf 1,05 Millionen Einwohner zurückgehen. Ausgehend von 1,07 Millionen Personen Ende 2022 entspricht das einem Rückgang um 2,0 Prozent, der sich noch im Korridor einer stabilen Bevölkerungsentwicklung bewegt. Aufgrund der auch in Oberfranken erzielten Wanderungsgewinne werden die vor einigen Jahren noch erwarteten starken Bevölkerungsverluste voraussichtlich deutlich moderater ausfallen.
Für die kreisfreien Städte Bamberg (+1,3 Prozent) und Bayreuth (+0,1 Prozent) sowie die Landkreise Forchheim (+2,0 Prozent) und Bamberg (+1,7 Prozent) wird mit einer beständigen Bevölkerungsentwicklung unter positivem Vorzeichen gerechnet. Auch können zum Beispiel die Landkreise Coburg (-1,4 Prozent) und Bayreuth (-1,8 Prozent) angesichts nur leicht sinkender Bevölkerungszahlen eine noch stabile Entwicklung erwarten. Stärkere Bevölkerungsrückgänge werden dagegen in erster Linie grenznahen Landkreisen vorausberechnet.
Durchschnittsalter steigt bis zum Jahr 2042 um 1,6 Jahre
Veränderungen gibt es nicht nur bei den Einwohnerzahlen, sondern auch bei der Altersstruktur der Bevölkerung. Das Durchschnittsalter steigt in Oberfranken bis 2042 um etwa 1,6 Jahre auf 47,2 Jahre an. Der Landkreis Kronach wird mit 49,8 Jahren (+2,1 Jahre) den höchsten Altersdurchschnitt in Oberfranken haben. Die im Durchschnitt jüngste Bevölkerung wird die kreisfreie Stadt Bayreuth mit 44,4 Jahren (+0,7 Jahre) vorweisen. Von der Tendenz eines steigenden Durchschnittsalters sind nahezu alle kreisfreien Städte und Landkreise betroffen, auch die, die in den kommenden Jahren mit Bevölkerungszuwächsen rechnen können.
Ergebnisse für Mittelfranken
Mittelfranken insgesamt mit wachsender Bevölkerungszahl
Für Mittelfranken wird insgesamt eine wachsende Einwohnerzahl vorausberechnet. Die Stadt Fürth sowie beispielsweise die Landkreise Erlangen-Höchstadt und Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim können ein deutlicheres Bevölkerungswachstum erwarten.
Die Einwohnerzahl Mittelfrankens steigt nach den jüngsten Berechnungen von 1,81 Millionen im Jahr 2022 auf 1,86 Millionen Menschen im Jahr 2042 an. Das entspricht einem Plus von 2,8 Prozent bzw. etwa 51 000 Personen. Dieser Zuwachs, der sich für einzelne Städte und Landkreise voraussichtlich auch deutlicher abzeichnen wird, ist auf die anhaltend hohen Wanderungsgewinne zurückzuführen.
Das größte Bevölkerungswachstum weisen in Mittelfranken nach der neuen Vorausberechnung die Stadt Fürth (+7,4 Prozent) und der Landkreis Erlangen-Höchstadt (+5,3 Prozent) auf, dicht gefolgt vom Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim (+5,2 Prozent). Eine weitgehend konstante Bevölkerungsentwicklung kann zum Beispiel die Stadt Nürnberg (+0,6 Prozent) erwarten, ebenso der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen (+1,6 Prozent).
Durchschnittsalter steigt bis zum Jahr 2042 um 1,5 Jahre
Veränderungen gibt es nicht nur bei den Einwohnerzahlen, sondern auch bei der altersstrukturellen Zusammensetzung der Bevölkerung. Bedingt durch eine jüngere Altersverteilung und die vergleichsweise hohen Geburtenzahlen weist die kreisfreie Stadt Erlangen mit 42,7 Jahren (+1,4 Jahre) im Jahr 2042 das niedrigste Durchschnittsalter in Mittelfranken auf. Das höchste Durchschnittsalter wird für den Landkreis Fürth (47,3 Jahre; +1,7 Jahre) erwartet. In Mittelfranken liegt der Altersdurchschnitt insgesamt im Jahr 2042 bei 45,4 Jahren und damit um 1,5 Jahre höher als im Jahr 2022. Von einem tendenziell steigenden Durchschnittsalter sind alle kreisfreien Städte und Landkreise betroffen, auch die, die in den kommenden Jahren mit Bevölkerungszuwächsen rechnen können.
Ergebnisse für Unterfranken
Unterfranken insgesamt mit stabiler Bevölkerungsentwicklung
In Unterfranken wird ein deutlicheres Plus der Bevölkerungszahl für den Landkreis Kitzingen erwartet. Insgesamt ist für den Regierungsbezirk mit einer stabilen Bevölkerungsentwicklung zu rechnen.
Ausgehend von 1,33 Millionen Einwohnern Ende 2022 wird die Bevölkerungszahl in Unterfranken bis zum Jahr 2042 um etwa 6 000 Personen zurückgehen. Mit diesem leichten Minus von 0,5 Prozent werden nach den jüngsten Berechnungen auch 2042 etwa 1,33 Millionen Menschen im Regierungsbezirk leben. Aufgrund der in Unterfranken zu verzeichnenden Wanderungsgewinne werden die vor einigen Jahren noch erwarteten starken Bevölkerungsverluste vermutlich deutlich moderater ausfallen. In einigen Städten und Landkreisen kann sogar ein Plus erzielt werden.
Die in Zukunft insgesamt stabile Bevölkerungsentwicklung wird vor allem von den Landkreisen Kitzingen (+3,5 Prozent) und Würzburg (+1,6 Prozent) sowie der kreisfreien Stadt Aschaffenburg (+2,3 Prozent) getragen. Bevölkerungsverluste werden dagegen in den nördlicheren Landkreisen nahe der Landesgrenze zu verzeichnen sein.
Durchschnittsalter steigt bis zum Jahr 2042 um 1,7 Jahre in Unterfranken
Veränderungen gibt es nicht nur bei den Einwohnerzahlen, sondern auch bei der Altersstruktur der Bevölkerung. In Unterfranken steigt das Durchschnittsalter um 1,7 Jahre an. Es liegt im Jahr 2042 dann bei 46,8 Jahren. Der Landkreis mit dem höchsten Altersdurchschnitt wird in Unterfranken Bad Kissingen mit 48,7 Jahren (+1,9 Jahre) sein. Einen vergleichsweise geringen Anstieg (+0,5 Jahre) und mit 43,2 Jahren das zugleich niedrigste Durchschnittsalter in Unterfranken wird die kreisfreie Stadt Würzburg haben. Von der zunehmenden Tendenz beim Durchschnittsalter sind alle kreisfreien Städte und Landkreise betroffen, auch jene, die in den kommenden Jahren mit Bevölkerungszuwächsen rechnen können.
Ergebnisse für Schwaben
Schwaben mit deutlichem Bevölkerungswachstum
In Schwaben wird vor allem in den Landkreisen Unterallgäu und Augsburg ein deutliches Bevölkerungswachstum zu verzeichnen sein. Auch für den Regierungsbezirk insgesamt werden stark steigende Bevölkerungszahlen erwartet.
Nach der aktuellen Vorausberechnung steigt die Bevölkerungszahl Schwabens bis zum Jahr 2042 um etwa 155 000 Personen auf 2,10 Millionen Einwohner an. Ausgehend von 1,95 Millionen Personen Ende 2022 entspricht das einem Plus von 7,9 Prozent und damit dem stärksten prozentualen Bevölkerungszuwachs unter den Regierungsbezirken des Freistaats. Aufgrund der anhaltend hohen Wanderungsgewinne verzeichnet der Regierungsbezirk Schwaben einen deutlichen Zuwachs, der sich in Zukunft voraussichtlich fortsetzen wird.
Die stärksten Zuwächse werden in den Landkreisen Unterallgäu (+11,9 Prozent) und Augsburg (+10,1 Prozent), aber auch in anderen Landkreisen im Einzugsgebiet der kreisfreien Städte erzielt. Die kreisfreien Städte selbst werden bis zum Jahr 2042 ebenfalls an Bevölkerung gewinnen, am deutlichsten die Städte Kaufbeuren und Augsburg mit 9,5 bzw. 8,8 Prozent.
Durchschnittsalter erhöht sich bis zum Jahr 2042 um 1,4 Jahre
Veränderungen gibt es nicht nur bei den Einwohnerzahlen, sondern auch bei der altersstrukturellen Zusammensetzung der Bevölkerung. So steigt das Durchschnittsalter in Schwaben um 1,4 Jahre auf 45,3 Jahre im Jahr 2042 an. Es reicht dann von 43,6 Jahren in der kreisfreien Stadt Augsburg (+0,8 Jahre) bis zu 47,0 Jahren im Landkreis Lindau am Bodensee (+1,5 Jahre). Von einem tendenziell steigenden Durchschnittsalter sind alle kreisfreien Städte und Landkreise betroffen, auch die, die in den kommenden Jahren mit Bevölkerungszuwächsen rechnen können.
Allgemeine Hinweise:
Die Regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung zeigt, wie sich die Bevölkerung unter Berücksichtigung der vergangenen Entwicklung und aktueller Trends in ihrer Zahl und ihrer Altersstruktur verändern würde. Die Ergebnisse sind nicht als endgültig im Sinne einer unabänderlichen Tatsache zu verstehen. Neben unvorhersehbaren Ereignissen, wie z.B. Kriege, Konflikte oder Pandemien, hat auch politisches Handeln oder Nichthandeln einen Einfluss auf die zukünftige Bevölkerungsentwicklung. Um solche Veränderungen zu berücksichtigen, wird die Vorausberechnung jährlich durch das Bayerische Landesamt für Statistik aktualisiert.
Weitere Hinweise:
Die Ergebnisse der Regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung 2022 bis 2042 sind kostenfrei im Internet verfügbar: Unter https://www.statistik.bayern.de/demographie stehen demographische Profile für den Freistaat, die Regierungsbezirke, die bayerischen Regionen und alle Landkreise und kreisfreien Städte zum Download bereit.
Ausführliche Ergebnisse enthält der Statistische Bericht „Beiträge zur Statistik Bayerns, Heft 556: Regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung für Bayern bis 2042“. Weitere Informationen zum Bezug von Druckausgaben erhalten Sie beim Vertrieb per E-Mail (vertrieb@statistik.bayern.de), Telefon (0911 98208-6311) oder Fax (0911 98208-6638).
In unserer Datenbank GENESIS-Online finden Sie die Ergebnisse der Regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung unter: https://www.statistikdaten.bayern.de/genesis/online?language=de&sequenz=tabellen&selectionname=12421*