Pressemitteilung
Fürth, den 19. Dezember 2025
Eine statistische Weihnachtsgeschichte
„Wer bringt die Geschenke?“
In Bayern stellte sich kurz vor dem Fest das Landesamt für Statistik diesmal die Frage: Wer bringt an Weihnachten eigentlich die Geschenke? Das Christkind, der Weihnachtsmann – oder doch der Paketdienst? Eine statistische Annäherung für einen kleinen bayerischen Löwen.
Fürth. Es war einmal ein kleiner Löwe, der seine steinernen und goldenen Verwandten in Bayern besuchte. Wie es der Zufall wollte, kam er genau in der Adventszeit zu Besuch und staunte über das wuselige Treiben in den 25 kreisfreien Städten und 2 056 Gemeinden. Überall funkelten Lichter, es roch nach Plätzchen und Tannengrün, und die Menschen eilten mit Taschen und Paketen durch die Straßen.
Neugierig fragte der kleine Löwe: „Wer bringt denn all diese Geschenke, die die Kinder zu Weihnachten bekommen?“
Christkinder
Die erste Person, die er fragte erzählte ihm vom Christkind. Dieses sei ein himmlisches Wesen, das an Heiligabend lautlos durch die bayerischen Stuben schwebe. „Es legt die Geschenke unter den Baum, ohne dass es jemand bemerkt“, sagte die Frau mit einem geheimnisvollen Lächeln, „fast so leise wie auf Löwenpfoten.“
Passend dazu werden in Bayern auf einer Fläche von 47,0 Hektar Christbäume angebaut (Baumschulerhebung 2025), die viele Wohnzimmer festlich schmücken. Wer es etwas kleiner mag, schmückt vielleicht mit einem der 2,8 Millionen Weihnachtssterne (Euphorbia pulcherrima), die 2025 in Bayern angebaut wurden, die mit ihren leuchtend roten Blättern die weihnachtliche Stimmung ergänzen.
An Heiligabend erhalten hunderte Familien in Bayern zudem ein ganz besonderes Geschenk: ein neues Familienmitglied. Im Jahr 2024 wurden am 24. Dezember insgesamt 206 „Christkinder“ geboren, im Jahr 2023 waren es 232 Kinder und im Jahr 2022 wurden 250 Kinder lebend geboren.
Weihnachtsmann
Die zweite Person erzählte ihm vom Weihnachtsmann. Jedes Jahr bereitete sich der Mann mit dem roten Mantel sorgfältig auf seine lange Reise vor. Dabei nutzt er die Zahlen des Zensus 2022, um seine Geschenkeliste und Route genau zu planen. In der stillen Winternacht besucht er in Bayern rund 770 000 (770 482) Privathaushalte, in denen insgesamt 1,1 Millionen Kinder (1 114 351) unter neun Jahren leben.
Dafür huscht er durch 496 430 Schornsteine von Gebäuden, die mit Holz, Gas, Öl oder Kohle heizen und 146 132 Haustüren von allen anderen Gebäuden. Außerdem besucht der Weihnachtsmann natürlich rund alle 20 000 Kinder, die das Weihnachtsfest in einer Gemeinschaftsunterkunft feiern, die meisten davon in Unterkünften für geflüchtete Menschen oder Notunterkünften für Wohnungslose. Ein Löwenanteil der Kinder lebt in Oberbayern mit circa
36,8 Prozent, gefolgt von Schwaben mit 15,1 Prozent und Mittelfranken mit 13,6 Prozent.
Für seine Mühen bekommt der Weihnachtsmann traditionell eine kleine Stärkung angeboten: Kekse – egal ob frisch gebacken oder gekauft – und ein Glas Milch. In diesem Jahr sind die Preise für Kekse im Vergleich zum Vorjahr um 1,8 Prozent gestiegen, Vollmilch um 3,4 Prozent. Bei selbstgebackenen Plätzchen kommt es ganz auf die Sorte an: Butterplätzchen und Spritzgebäck sind in dieser Adventszeit etwa 8,5 bzw. 4,9 Prozent günstiger als im Vorjahr (Veränderung zum Vorjahresmonat November 2024).
Paketbotinnen und -boten
Die dritte Person, die gerade aus einem gelben Lieferwagen ausstieg, erklärte dem kleinen Löwen, dass in der Weihnachtszeit nicht nur das Christkind und der Weihnachtsmann aktiv sind. Auch die Paketbotinnen und Paketboten leisten einen wichtigen Beitrag. So waren im Dezember 2024 in Bayern insgesamt 84 858 abhängig Beschäftigte bei Post-, Kurier- und Expressdiensten im Einsatz, um die zahlreichen Pakete rechtzeitig zuzustellen – „ein großes Rudel“, wie der kleine Löwe feststellte.
Viel zu tun für alle, die nach dieser Geschichte an Weihnachten Geschenke bringen.
Das Bayerische Landesamt für Statistik wünscht fröhliche Weihnachten!
Hinweise:
Mehr Zahlen zu Geburten finden sich in der aktuellen Pressemeldung:
https://www.statistik.bayern.de/presse/mitteilungen/2025/pm365/index.html
In der Baumschulerhebung werden die Flächen erhoben, die zur Anzucht von Weihnachtsbaumkulturen dienen, also nicht die zum Hieb frei gegebene Fläche. Aussagen zur Stückzahl von Weihnachtsbäumen sind aus der amtlichen Statistik nicht möglich.
Die Zahl der Weihnachtssterne finden sich in der Zierpflanzenstatistik. Die letzte Meldung hierzu wurde im November 2025 veröffentlicht: https://statistik.bayern.de/presse/mitteilungen/2025/pm330/index.html
Mehr Daten zur aktuellen Preisentwicklung finden sich in unserer Meldung zum Plätzchenpreisindex: ttps://statistik.bayern.de/presse/mitteilungen/2025/pm347/index.html
