Pressemitteilung

205/2024/54/K
Fürth, den 23. Juli 2024

Rund 10 Prozent mehr gemeldete Prostituierte in Bayern am Jahresende 2023

Anzahl liegt weiterhin deutlich unter dem Vor-Corona-Niveau

Seit Inkrafttreten des Prostituiertenschutzgesetzes (ProstSchG) und der entsprechenden Statistikverordnung (ProstStatV) werden Daten zu den in der Prostitution tätigen Personen und zum Prostitutionsgewerbe erhoben. Wie das Bayerische Landesamt für Statistik mitteilt, sind zum 31. Dezember 2023 in Bayern insgesamt 4 968 tätige Personen und 419 Gewerbe gemeldet. Verglichen mit dem Vorjahr (4 508 tätige Personen) entspricht das einer Zunahme von 10,2 Prozent. Die Zahl der Gewerbe nahm zum Jahresende um 0,9 Prozent ab (2022: 423). Vor der Corona-Pandemie lag die Zahl der angemeldeten Prostituierten am Jahresende 2019 bei 8 149 Personen.

Schweinfurt. Mit Einführung des Prostituiertenschutzgesetzes zum 01.07.2017 besteht
für Prostituierte und Betreiber eines Prostitutionsgewerbes eine Meldepflicht bei der
zuständigen Behörde. Ziel des Gesetzes ist die Verbesserung der Situation für die
tätigen Personen durch Stärkung ihres Selbstbestimmungsrechts und Gewährleistung
eines besseren Schutzes vor Ausbeutung, Zuhälterei, Gewalt und Menschenhandel.
Die gesetzliche Grundlage dient zugleich dazu, die ordnungsrechtlichen Instrumente
zur Überwachung des Prostitutionsgewerbes zu verbessern und gefährliche
Erscheinungsformen des Prostitutionsgewerbes zu reduzieren.

Wie das Bayerische Landesamt für Statistik mitteilt, waren Ende 2023 in Bayern insgesamt 4 968 tätige Personen gemeldet. Verglichen mit dem Jahr 2022 (4 508 tätige Personen) entspricht das einer Zunahme von 10,2 Prozent. Über ein Drittel (34,8 Prozent bzw. 1 729 Personen) der gemeldeten Personen wurden in der Stadt München registriert. Die Zahl der angemeldeten Prostituierten am Jahresende 2023 liegt weiterhin deutlich unter der Zahl am Jahresende 2019 vor der Corona-Pandemie (8 149 tätige Personen).

Der Großteil der Beschäftigten hat im Betrachtungsjahr eine nichtdeutsche Staatsangehörigkeit (4 326 Personen bzw. 87,1 Prozent), 642 Beschäftigte (12,9 Prozent) eine deutsche Staatangehörigkeit. Am häufigsten haben tätige Personen eine rumänische Staatsangehörigkeit (2 114 Personen bzw. 42,6 Prozent).

163 angemeldete Personen waren im Alter von 18 bis unter 21 Jahren (3,3 Prozent). 3 810 Personen waren im Alter von 21 bis unter 45 Jahren (76,7 Prozent) und 995 Personen waren 45 Jahre oder älter (20,0 Prozent).

Die Zahl der Gewerbe nimmt zum Jahresende 2023 um 0,9 Prozent auf 419 ab (2022: 423). 125 der insgesamt 419 erfassten Prostitutionsgewerbe (29,8 Prozent) wurden von der Stadt München und 68 (16,2 Prozent) von der Stadt Nürnberg gemeldet. Ende des Jahres 2019 wurden insgesamt noch 517 Prostitutionsgewerbe gezählt.

Hinweis:
Regionalisierte Daten sind in der Datenbank GENESIS-Online abrufbar: Prostitutionstätigkeit und Prostitutionsgewerbe