Pressemitteilung

356/2021/34/E
Fürth, den 14. Dezember 2021

Gegen den Deutschlandtrend: Bayerische Stromerzeugung steigt auf 75,7 Terawattstunden im Jahr 2020

Die Bruttostromerzeugung nimmt 2020 in Bayern um 1,0 Prozent zu, während sie in Deutschland laut Berechnungen der AG Energiebilanzen e. V. um 6,2 Prozent sinkt

Das Bayerische Landesamt für Statistik teilt mit, dass im Jahr 2020 die Bruttostromerzeugung im Vergleich zum Vorjahr um 716 GWh (Gigawattstunden) auf 75 664 GWh steigt. Im Jahr 2019 beträgt der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung 51,6 Prozent. Im Folgejahr sind es 52,3 Prozent. Das entspricht einer Stromerzeugung von insgesamt 39 587GWh aus erneuerbaren Energien (+2,4 %) im letzten Jahr. Der bayerische Stromerzeugungsmix damit weiterhin über dem deutschen Durchschnitt von 43,9 Prozent. Den größten absoluten Stromerzeugungszuwachs verzeichnet jedoch der konventionelle Energieträger Erdgas. Hier nimmt die Erzeugung von 9 828 GWh in 2019 auf 12 036 GWh in 2020 (+22,5 Prozent) zu. Den größten absoluten Rückgang in der Stromerzeugung verzeichnet mit 1 598 GWh (-7,1 Prozent) die bayerische Kernkraft.

Fürth. Im Berichtsjahr 2020 werden nach vorläufigen Ergebnissen des Expertenteams des Bayerischen Landesamts für Statistik in Bayern insgesamt 75 664 GWh Strom
erzeugt. Das ist 1,0 Prozent mehr an Strommenge als im Jahr 2019. Bundesweit wird allerdings um 6,2 Prozent weniger Strom erzeugt. Das erklärt sich vor allem durch eine geringere Stromerzeugung aus Braun- und Steinkohle sowie Kernkraft als eine Folge der durch die Corona-Pandemie geringeren Stromnachfrage.

Die Stromerzeugung aus konventionellen Energieträgern liegt in Bayern im Berichtsjahr 2020 bei 36 077 GWh und sinkt damit im Vergleich zu 2019 um 0,5 Prozent. Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien steigt hingegen um 2,4 Prozent von 38 678 GWh im Jahr 2019 auf 39 587 GWh im Jahr 2020.

Die Zunahme der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien erklärt sich gleichermaßen aus der Zunahme der Stromerzeugung aus Biomasse um 917 GWh (+10,0 Prozent) und aus Photovoltaik um 904 GWh (+7,5 Prozent). Gleichzeitig sinken jedoch die Stromerzeugung aus Wasserkraft um 796 GWh (-6,7 Prozent) und Windkraft um 117 GWh (-2,3 Prozent). Auch wenn die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien 2020 mit 2,4 Prozent langsamer wächst als in Gesamtdeutschland mit 3,5 Prozent, liegt deren Anteil am bayerischen Stromerzeugungsmix nach 51,6 Prozent im Vorjahr mit 52,3 Prozent weiterhin über dem deutschen Durchschnitt von 43,9 Prozent.

Den größten Beitrag zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien leisten im aktuellen Berichtszeitraum – wie in den Vorjahren – die Photovoltaik mit 12 968 GWh. Es folgt die in Bayern traditionell starke Wasserkraft mit 11 129 GWh. Immer bedeutsamer wird die Stromerzeugung aus Biomasse mit 10 116 GWh. Hierbei hat die Erzeugung aus Biogas mit 7 459 GWh, nach 6 497 GWh im Vorjahr den größten Anteil an dieser Entwicklung. Die Stromerzeugung aus Windkraft beträgt 2020 insgesamt 4 878 GWh.

Die Stromerzeugung aus konventionellen Energieträgern geht im Berichtsjahr 2020 um 193 GWh zurück. Hierbei ersetzt die starke Zunahme der Stromzeugung aus Erdgas um 2 208 GWh (+22,5 Prozent) den Erzeugungsrückgang der Kernkraft um 1 598 GWh (-7,1 Prozent) und der Steinkohle um 675 GWh (-27,0 Prozent). Der Erdgasanteil am Stromerzeugungsmix beträgt im Jahr 2020 15,9 Prozent. Mit einer Stromerzeugung von 1 828 GWh geht der Anteil von Steinkohle am Strommix (2,4 Prozent) wie in den Vorjahren weiter zurück.

Die Kernenergie bleibt mit einer Stromerzeugung von 20 821 GWh und einem Anteil von 27,5 Prozent insgesamt erzeugungsstärkster Energieträger. Einschließlich Heizöl und sonstigen (nicht erneuerbaren) Energieträgern vereinen die konventionellen Energieträger rund 47,7 Prozent der Stromerzeugung auf sich.

Nach Einschätzung der Experten für die Treibhausgasbilanzierung im Bayerischen Landesamt für Statistik dürften im Jahr 2020 die strombedingten CO2-Emissionen, nach den jetzt vorliegenden Stromerzeugungsdaten, nicht sinken, sondern eher steigen. Auch wenn die besonders CO2 intensive Stromerzeugung aus Steinkohle in 2020 deutlich zurückgeht, tritt die weniger CO2 intensive Stromerzeugung aus Erdgas vor allem an die Stelle einer gesunkenen Stromerzeugung aus der klimaneutralen Kernkraft.
 

Hinweis:

Regionalisierte Zahlen stehen nicht zur Verfügung.