Pressemitteilung

064/2024/42/A
Fürth, den 7. März 2024

Über die Hälfte der erwerbstätigen Frauen ab 35 Jahren in Teilzeit

Zum internationalen Frauentag am 08. März

Ergebnisse des Mikrozensus 2022 in Bayern zeigen, wie unterschiedlich Erwerbstätigkeit und deren Umfang für Frauen und Männer verlaufen. Frauen sind in allen Altersgruppen seltener erwerbstätig als Männer. Betrachtet man die „klassischen“ Arbeitszeitmodelle, so fällt bei Frauen die Teilzeitquote mit 49 Prozent deutlich höher aus, als bei den Männern mit neun Prozent. Insbesondere dann, wenn Kinder im Haushalt leben. Während ein Viertel aller erwerbstätigen Männer als Führungs- oder Aufsichtskraft tätig ist, trifft dies nur auf 13 Prozent der erwerbstätigen Frauen zu.

Fürth. Im Jahr 2022 sind insgesamt 73 Prozent der Frauen zwischen 15 und 65 Jahren in Bayern erwerbstätig. Mit einem Anteil von 84 Prozent haben Männer derselben Altersgruppe eine um elf Prozentpunkte höhere Erwerbstätigenquote. Betrachtet man die Ergebnisse innerhalb der verschiedenen Altersgruppen, so sieht man besonders bei den Erwerbsverläufen von Frauen Schwankungen. Während bei den Männern die Erwerbstätigkeit in den mittleren Altersgruppen zwischen 30 und 55 Jahren konstant bei über 90 Prozent bleibt, liegt der Anteil der erwerbstätigen Frauen während der Familiengründungsphase im Alter zwischen 30 und 35 Jahren bei 71 Prozent. Im Alter von 45 bis 50 Jahren gehen 87 Prozent der Frauen einer Erwerbsarbeit nach. Es handelt sich hier jeweils um die realisierte Erwerbstätigkeit. Das bedeutet Personen in Mutterschutz oder Elternzeit werden in dieser Statistik nicht als erwerbstätig gezählt.

Frauen mit Kindern arbeiten erwartungsgemäß überwiegend in Teilzeit
Insgesamt arbeiten 49 Prozent aller Frauen und neun Prozent aller Männer im erwerbsfähigen Alter in Teilzeit. Ab der Altersgruppe 35 bis 40 Jahren arbeiten mehr als die Hälfte der erwerbstätigen Frauen in Teilzeit (55 Prozent). Auch in höheren Altersgruppen nimmt der Anteil nicht mehr ab.

Ähnlich sieht es bei Müttern aus. Der Anteil der erwerbstätigen Mütter mit Kindern unter drei Jahren liegt insgesamt bei 38 Prozent, bei Männern bei 93 Prozent. Sobald das Kind bzw. die Kinder älter werden, steigt auch die Erwerbstätigenquote wieder und nähert sich mit bis zu 88 Prozent dem Wert der erwerbstätigen Männer an. Die Quote hier liegt konstant bei über 90 Prozent und nimmt erst mit 55 Jahren ab. Von den erwerbstätigen Müttern arbeiten dabei über 70 Prozent in Teilzeit, während Väter in rund sieben Prozent der Fälle teilzeiterwerbstätig sind.

Weniger als ein Drittel der Führungskräfte sind weiblich
Die Geschlechterunterschiede werden auch in der Besetzung von Führungspositionen sichtbar. Im Jahr 2022 sind von rund 1,3 Millionen Führungskräften in Bayern 32 Prozent weiblich. Bei Betrachtung der Altersgruppen zeigt sich, dass ab der Altersgruppe der 30- bis 35-jährigen der Anteil der männlichen Führungskräfte (23 Prozent) deutlich höher ist, als der bei Frauen (15 Prozent). Auch in Altersgruppen nach der Familiengründungsphase ab 45 Jahren liegt der Anteil weiblicher Führungskräfte bei einem Niveau von 12 bis 14 Prozent.

Hinweis:
Weitere Ergebnisse aus dem Mikrozensus 2022 zum Thema Familie und Erwerbstätigkeit im Zeit- und Regionalvergleich finden Sie in einer interaktiven StoryMap: s.bayern.de/storymap-pm

Die dargestellten Ergebnisse basieren auf dem Mikrozensus, einer seit 1957 jährlich bei einem Prozent der Bevölkerung durch-geführten Befragung der amtlichen Statistik. Rechtliche Grundlage der Erhebung ist das Mikrozensusgesetz (MZG). Dank der Selbstauskünfte der Befragten liegen belastbare statistische Daten zu Arbeits- und Lebensverhältnissen der Bevölkerung vor. Die Ergebnisse des Mikrozensus dienen als Grundlage für politische Planungen und Entscheidungen, stehen selbstverständlich auch der Wissenschaft, der Wirtschaft, der Presse und allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung. Weitere Informationen zum Mikrozensus finden Sie unter: www.statistik.bayern.de/statistik/gebiet_bevoelkerung/mikrozensus