Pressemitteilung

072/2023/32/A
Fürth, den 23. März 2023

Arbeitsvolumen steigt 2022 nach coronabedingtem Einbruch erneut an

Durchschnittliche Arbeitszeit pro Kopf weiter im Abwärtstrend

Das Expertenteam des Bayerischen Landesamts für Statistik teilt mit, dass das Arbeitsvolumen in Bayern im Jahr 2022 um 0,9 Prozent steigt. Die von allen Erwerbstätigen geleisteten Arbeitsstunden erreichen mit 10,5 Mrd. Stunden jedoch nicht wieder das vor-Corona-Niveau von 10,7 Mrd. Stunden im Jahr 2019. Im Jahr 2022 arbeitet in Bayern im Schnitt ein Erwerbstätiger rund 1 340 Stunden, 0,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Vor der Pandemie waren es im Jahr 2019 noch 1 379 Stunden.

Fürth. Das Arbeitsvolumen, also die von allen Erwerbstätigen geleisteten Arbeitsstunden, steigt im Jahr 2022 in Bayern im Vergleich zum Vorjahr nach dem Wegfall vieler pandemiebedingter Einschränkungen um 0,9 Prozent. Nach Angaben des bayerischen Landesamts für Statistik liegt der Wert damit hinter dem bundesweiten Anstieg von 1,4 Prozent. Insgesamt werden 10,5 Mrd. Stunden geleistet, womit der Stand aus dem Jahr 2019 in Höhe von 10,7 Mrd. Stunden nicht wieder erreicht wird.

Besonders deutlich nimmt das Arbeitsvolumen mit einem Plus von 4,6 Prozent im Bereich „Handel, Verkehr und Gastgewerbe“ zu. In allen Dienstleistungsbereichen insgesamt steigt das Arbeitsvolumen um 1,7 Prozent. Im Produzierenden Gewerbe ist hingegen ein Rückgang um 0,9 Prozent zu verzeichnen. Darunter fällt auch der Bereich Baugewerbe, in dem das Arbeitsvolumen um 0,8 Prozent sinkt. Im Bereich „Land- und Forstwirtschaft, Fischerei“ gibt es mit einem Minus von 1,7 Prozent erneut einen Rückgang.

Durchschnittlich arbeitet 2022 jeder Erwerbstätige in Bayern 1 340 Stunden und damit 0,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Das Niveau im Jahr 2019, vor Corona, in dem 1 379 Stunden gearbeitet wurden, wird damit nicht wieder erreicht. Vielmehr setzt sich ein Trend fort, wonach im Durchschnitt die Stundenzahl pro Person geringer wird. Grund hierfür ist vor allem eine zunehmende Bedeutung von Teilzeitarbeit.

Dieser Trend wurde offenbar nur durch einen ausgleichenden Anstieg im Jahr 2021 unterbrochen, der auf den deutlichen pandemiebedingten Rückgang der Arbeitsstun-den pro Kopf im Jahr 2020 zurückgeführt werden kann.

Hinweise:

Regionalisierte Zahlen stehen nicht zur Verfügung.

Das Arbeitsvolumen umfasst die tatsächlich geleistete Arbeitszeit aller Erwerbstätigen, die als Arbeitnehmerinnen bzw. Arbeitnehmer oder als Selbständige beziehungsweise als mithelfende Familienangehörige eine auf wirtschaftlichen Erwerb gerichtete Tätigkeit ausüben. Hierzu zählen auch die geleisteten Arbeitsstunden von Personen mit mehreren gleichzeitigen Beschäftigungsverhältnissen. Nicht zum Arbeitsvolumen gehören hingegen die bezahlten, aber nicht geleisteten Arbeitsstunden, beispielsweise Jahresurlaub, Elternzeit, Feiertage, Kurzarbeit oder krankheitsbedingte Abwesenheit. Ebenfalls unberücksichtigt bleiben die nicht bezahlten Pausen sowie die Zeit für die Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsplatz. Das Arbeitsvolumen umfasst somit die Gesamtzahl der während des Berichtszeitraums am jeweiligen Arbeitsort von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sowie Selbständigen innerhalb einer Region tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden. Es berücksichtigt weder Intensität noch Qualität der geleisteten Arbeit. Das Arbeitsvolumen ergibt sich als Produkt aus Erwerbstätigenzahl und Arbeitszeit je Erwerbstätigen.

Die hier vorgelegten Daten beruhen auf einer Berechnung des Arbeitsvolumens 2022 des Arbeitskreises „Erwerbstätigenrech-nung der Länder“ (AK ETR), dem alle Statistischen Landesämter, das Statistische Bundesamt sowie der Deutsche Städtetag angehören. Weitere Ergebnisse zum Arbeitsvolumen können auf der Homepage des AK ETR unter http://www.statistikportal.de/de/etr/ergebnisse/arbeitsvolumen abgerufen werden.