Pressemitteilung

088/2024/32/A
Fürth, den 4. April 2024

Geleistete Arbeitsstunden in Bayern 2023 angestiegen, Vor-Corona-Niveau jedoch noch nicht erreicht

Erwerbstätige arbeiten in Bayern im Jahr 2023 im Schnitt rund 1 340 Stunden; Trend der rückläufigen Jahresarbeitszeit pro Person setzt sich fort

Das Expertenteam des Bayerischen Landesamts für Statistik teilt mit, dass das Arbeitsvolumen in Bayern im Jahr 2023 erneut um 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen ist. Die von allen Erwerbstätigen geleisteten Arbeitsstunden erreichen im vergangenen Jahr mit 10,6 Mrd. Stunden jedoch noch nicht das Vor-Corona-Niveau von 10,7 Mrd. Stunden aus dem Jahr 2019. Im letzten Jahr arbeitet in Bayern ein Erwerbstätiger im Schnitt rund 1 340 Stunden. Das sind 0,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Vor der Pandemie im Jahr 2019 waren es noch 1 380 Stunden.

Fürth. Das Arbeitsvolumen, also die von allen Erwerbstätigen geleisteten Arbeitsstunden, nimmt im Jahr 2023 in Bayern im Vergleich zum Vorjahr um 0,5 Prozent zu. Nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik ist die Anzahl der realisierten Arbeitsstunden damit etwas stärker gewachsen als im bundesweiten Durchschnitt, für den sich ein Anstieg von 0,4 Prozent ergibt. Insgesamt haben bayerische Erwerbstätige 10,6 Mrd. Stunden geleistet, womit der Stand aus dem Jahr 2019 in Höhe von 10,7 Mrd. Stunden immer noch nicht wieder ganz erreicht wird.

Am stärksten erhöht sich das Arbeitsvolumen mit einem Plus von 2,5 Prozent im Bereich „Information und Kommunikation“. Nimmt man auch alle anderen Dienstleistungsbereiche hinzu, ergibt sich ein Anstieg um 0,7 Prozent. Das Produzierende Gewerbe bleibt demgegenüber mit einem Zuwachs von nur 0,2 Prozent hinter den Dienstleistungen zurück. Zum Produzierenden Gewerbe zählt auch das Baugewerbe, wo im Jahr 2023 mit plus 0,2 Prozent erstmals wieder mehr gearbeitet wird als im Vorjahr. Im Jahr 2022 schrumpfte hingegen das Arbeitsvolumen in der Bauwirtschaft gegenüber dem Vorjahr noch deutlich um 0,9 Prozent. Auch im Bereich „Land- und Forstwirtschaft, Fischerei“ ist der Abwärtstrend zunächst gebrochen. Dort ist die Anzahl der geleisteten Arbeitsstunden mit einem Plus von 0,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr erstmals seit 2000 wieder angestiegen.

Durchschnittlich arbeitet 2023 jeder Erwerbstätige in Bayern 1 340 Stunden und damit 0,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Damit setzt sich der Trend der rückläufigen Jahresarbeitszeit pro Person fort. Grund hierfür ist vor allem die zunehmende Bedeutung von Teilzeitarbeit. Damit geht die Zunahme des Arbeitsvolumens in Bayern allein auf die steigende Anzahl der Erwerbstätigen zurück, welche die rückläufige Anzahl der Arbeitsstunden pro Kopf mehr als ausgeglichen hat.

Hinweise:
Regionalisierte Zahlen stehen nicht zur Verfügung. Das Arbeitsvolumen umfasst die tatsächlich geleistete Arbeitszeit aller Erwerbstätigen, die als Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer oder als Selbständige und mithelfende Familienangehörige eine auf wirtschaftlichen Erwerb gerichtete Tätigkeit ausüben. Hierzu zählen auch die geleisteten Arbeitsstunden von Personen mit mehreren gleichzeitigen Beschäftigungsverhältnissen. Nicht zum Arbeitsvolumen gehören hingegen die bezahlten, aber nicht geleisteten Arbeitsstunden, beispielsweise Jahresurlaub, Elternzeit, Feiertage, Kurzarbeit oder krankheitsbedingte Abwesenheit. Ebenfalls unberücksichtigt bleiben die nicht bezahlten Pausen sowie die Zeit für die Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsplatz.

Das Arbeitsvolumen umfasst somit die Gesamtzahl der während des Berichtszeitraums am jeweiligen Arbeitsort von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sowie Selbständigen innerhalb einer Region tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden. Es berücksichtigt weder Intensität noch Qualität der geleisteten Arbeit. Das Arbeitsvolumen ergibt sich als Produkt aus Erwerbstätigenzahl und Arbeitszeit je Erwerbstätigen.

Die vorgelegten Daten beruhen auf einer Berechnung des Arbeitsvolumens 2023 des Arbeitskreises „Erwerbstätigenrechnung der Länder“ (AK ETR), dem alle Statistischen Landesämter, das Statistische Bundesamt sowie der Deutsche Städtetag angehören. Weitere Ergebnisse zum Arbeitsvolumen können auf der Homepage des AK ETR unter http://www.statistikportal.de/de/etr/ergebnisse/arbeitsvolumen abgerufen werden.